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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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seines Schiffes nur ein Zufall, dachte Hawkwood. Mit wachsendem Unbehagen stellte er fest, dass Lasseur wieder sein Feind geworden war.
    Und das hieß, dass er auf sich allein gestellt war.
    Plötzlich bemerkte er, dass Lasseur etwas entdeckt haben musste. Hawkwood folgte seinem Blick und erstarrte. Es war Thaddäus, der Stallbursche.
    Er zeigt mit dem Daumen auf das Wohnhaus.
    »Mr. Morgan möchte Sie sprechen«, sagte er.
     
    Morgan saß an seinem Schreibtisch, als Hawkwood und Lasseur eintraten. Er trug dieselben Kleider wie bei seinem Morgenspaziergang, eine dunkle Hose und Jacke und eine blaue Weste. Hawkwood hielt nach den beiden Mastiffs Ausschau und war erleichtert, als er sah, dass sie nicht da waren. Der Schwarzdornstock jedoch lehnte an der Seite des Schreibtisches.
    Morgan nickte dem Stallburschen zu, der sich zurückzog und die Tür hinter sich schloss. Pepper, der hinter Morgan stand und aus dem Fenster sah, drehte sich um, den guten Arm auf dem Rücken.
    Morgan trat hinter dem Schreibtisch hervor und ging zu einem runden Tisch, auf dem eine Flasche und vier Gläser standen. »Einen Drink, meine Herren?« Er wartete nicht auf Antwort, sondern ergriff die Flasche.
    »Ich glaube, Captain Lasseur wird das mögen. Es ist vom Weingut Bertin. Man sagt, es sei Kaiser Bonapartes Lieblingsmarke.« Er sah seinen Leutnant an. »Cephus?«
    Pepper kam auf seinen langen Beinen angestelzt. Morgan verteilte die Gläser und hob das seine. »Auf den Profit!«
    Die vier Männer tranken. Hawkwood sah sich im Raum um. Er war bemerkenswert nüchtern und zweifellos von einem Mann eingerichtet. Bis auf ein bequemes Sofa vor dem Kamin war es eher ein Büro als ein Wohnzimmer. Der erste Eindruck erinnerte Hawkwood an Hellards Wohnraum auf der Rapacious . Bei näherem Hinsehen jedoch sah er, dass die Möbel, auch wenn sie einfach waren, von bedeutend besserer Qualität waren. Und im Gegensatz zu Hellards Quartier gab es hier Bilder an den Wänden, die meisten mit Pferdemotiven. Er fragte sich, ob Morgan wohl Familie hatte. Mit dem Weinglas in der Hand sah der Schmuggler jeder Zoll wie ein wohlhabender Gutsherr aus, während Pepper, der ganz in Grau gekleidet war, sein effizienter, aber ebenfalls respektgebietender Verwalter hätte sein können.
    Morgan wandte sich an Lasseur. »Haben Sie gut geschlafen, Captain? Captain Hooper meinte, dass er in der neuen Umgebung nur schwer einschlafen konnte.«
    »Ich nicht«, sagte Lasseur. »Obwohl ich eher an schaukelnde Betten gewöhnt bin.«
    »Ach, natürlich. Und auf den Hulks gibt es auch Hängematten, nicht wahr? Übrigens, habe ich es schon erwähnt, dass Sie und Cephus hier etwas gemeinsam haben? Cephus ist auch zur See gefahren, ehe wir uns trafen. War’s nicht so, alter Freund?«
    Lasseur betrachtete Pepper mit neuem Interesse. »Sie waren in der Navy, Mr. Pepper?«
    »Das ist lange her«, sagte Pepper.
    Er machte keinerlei Anstalten, ausführlicher zu werden. Lasseur warf einen schnellen Blick auf Peppers linken Arm, sagte aber nichts. Hawkwood wusste nicht, ob er aus Höflichkeit oder aus Rücksicht auf Peppers Verhalten schwieg.
    »Das war, ehe er eine lukrativere Beschäftigung fand«, fügte Morgan hinzu.
    »Der Handel?«, fragte Lasseur.
    »Richtig.« Morgan lachte. »Schmeckt Ihnen der Wein, Captain?«
    »Ich freue mich, bestätigen zu können, dass Seine Majestät einen ausgezeichneten Geschmack haben«, sagte Lasseur.
    »Und wozu ist man denn im Geschäft, wenn man seine Ware nicht probieren kann, nicht wahr?« Morgan nahm einen Schluck aus seinem Glas und schmatzte genießerisch. »Setzen Sie sich doch. Machen Sie sich’s bequem.«
    Hawkwood nahm sich einen Stuhl. Lasseur setzte sich auf das Sofa.
    Morgan stellte das Glas hin und öffnete ein furniertes Holzkästchen. »Eine Manila?«
    Mit einem Ausdruck der Freude nahm Lasseur sich eine Zigarre. Er hielt das fest gewickelte Blatt unter die Nase und sog genüsslich den Duft ein.
    Hawkwood lehnte ab. Morgan nahm sich ebenfalls eine Zigarre und bot Pepper das Kästchen an, doch der schüttelte den Kopf.
    Hier geht es ja wirklich sehr zivilisiert zu , dachte Hawkwood misstrauisch und fragte sich, was Morgan im Schilde führte. Morgan war doch nicht der Typ, der Leute nur zu höflichem Geplauder einlud, und Pepper sah aus, als würde er sich lieber seinen gesunden Arm auch noch abbeißen, als überhaupt mit jemandem zu plaudern, ob höflich oder nicht.
    Während Lasseur seine Zigarre anzündete und einen ersten Zug tat,

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