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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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später etwas Bewegung, wenn Captain Lasseurs Freunde sie nicht verurteilen wollen. Aber erst wollen Cephus und ich natürlich noch ein paar Takte mit Officer Hawkwood reden.«
    »Da würde ich zu gern dabei sein«, sagte Croker.
    »Mach kein so enttäuschtes Gesicht, mein Junge. Wenn du dich benimmst, bekommst du deine Chance schon noch. Alles zu seiner Zeit. Aber jetzt hat Thaddäus gerade frisch eingestreut, da wäre es schade, das schon wieder schmutzig zu machen. Außerdem würde es die Pferde wieder aufscheuchen, und die haben wir schon genug erschreckt. Ich will nicht riskieren, dass die Stute in Panik gerät und das Fohlen tritt, nach allem, was wir durchgemacht haben.«
    Zu Hawkwood sagte Morgan: »Da haben wir Sie wohl ein bisschen erschreckt, was?«
    »Hat sich anscheinend in die Hose gemacht«, sagte Croker höhnisch.
    Hawkwood schüttelte den Kopf. »Ich nicht. Das wird Del sein. Ich habe Misthaufen erlebt, die besser riechen als der. Ich dachte, Sie sagten, der darf nicht rein?«
    Del zog die Nase kraus. »Wovon faselt der eigentlich?«
    »Sein Boss findet, dass du stinkst«, sagte Hawkwood. Er sah verstohlen auf die Pistole in Dels Hand. Es wäre nicht schwer, ihm die abzunehmen, aber Croker wirkte äußerst dienstbeflissen, und Sol war auch nicht zu unterschätzen. Hawkwood wollte kein Spiel mit zwei Unbekannten riskieren. Außerdem musste man auch noch Pepper in Betracht ziehen, und der war eine völlig unbekannte Größe. Dann das Mädchen. Die hatte bewiesen, wozu sie fähig war, indem sie Jilks umgebracht hatte. Hawkwood fragte sich, wie sie das wohl gemacht hatte. Er erinnerte sich wieder an die Pistolen auf dem Schrank.
    »Kümmere dich nicht um ihn, Del«, sagte Morgan, der erschöpft wirkte. »Er wollte wohl bloß’nen Witz machen.«
    »Ich stinke auch gar nicht«, sagte Del gekränkt. »Das ist die verdammte Farbe. Wie oft soll ich das noch sagen?«
    »Du hast ja jetzt gar keine Farbe an dir«, sagte Hawkwood.
    »Sehr komisch«, sagte Del, noch immer verunsichert. Er wandte sich an Morgan. »Wo sollen wir sie hinbringen?«
    »Mir aus den Augen. Schließt sie in einen Keller ein, dort können sie eine Weile schmoren. Jack, geh du mit. Es ist besser, wenn ihr zu mehreren seid. Und gebt keinem auch nur einen Zoll – das meine ich ernst. Und sowie sie eingeschlossen sind, will ich dich, Del, wieder draußen auf der Straße sehen. Und schickt Asa Higgs eine Nachricht, am besten nehmt ihr eine Brieftaube. Sagt ihm, es gibt’ne Beerdigung.« Er sah Hawkwood und Lasseur an. »Vielleicht sogar drei.«
    Morgan warf Pepper seine leere Pistole zu und sah das Mädchen an. »Esther, du reitest jetzt Jilks’ Stute wieder in ihren Stall zurück, ehe es hell wird. Und vergiss nicht, sie trockenzureiben. Es ist besser, man sieht ihr nicht an, dass sie lange geritten worden ist. Wenn du das gemacht hast, warte bis zum Morgen und dann behaupte, du hast ihn gerade gefunden. Nicht zu viele Tränen, nur so viele, dass es glaubwürdig aussieht. Du weißt schon. Wenn du jetzt aufbrichst, müsstest du es gerade schaffen. Thaddäus hilft dir beim Satteln.«
    Das Mädchen nickte.
    »Also gut«, sagte Morgan. »Jetzt weiß jeder, was er zu tun hat.«
    Croker nahm die Laterne. »Auf, bewegt eure Ärsche.« Er hielt den Pistolenlauf an Hawkwoods Wange. »Und sowie du mir nur den geringsten Anlass gibst …«
    »Jetzt reicht’s erst mal, Jack«, sagte Morgan. »Deine Chance kommt schon noch.«
    Croker machte ein Gesicht, als könne er nicht so lange warten.
    Sol, der ebenfalls eine Laterne hatte, ging voran über den Hof und mehrere Treppen hinunter in einen feuchten, gruftähnlichen Gang unter den Fundamenten der alten Klostergebäude.
    Croker ließ sie vor einer verschlossenen Tür anhalten und zog den Riegel zurück. Er öffnete die Tür und bedeutete Hawkwood, einzutreten. Als Hawkwood halb an ihm vorbei war, trat Croker ihn mit aller Kraft von hinten gegen die Wade, worauf Hawkwood einknickte und auf dem harten Steinboden landete.
    »Passt auf den Froschfresser auf«, knurrte Croker, der sich gerade anschickte, Hawkwood zwischen die Beine zu treten. Hawkwood rollte auf die Seite und fing den Tritt mit dem Oberschenkel ab. Aber auch so war es schmerzhaft genug. Er schrie auf. Es folgten noch zwei weitere schnelle Tritte, ehe Croker sich zurückzog; er hatte endlich auf Sols Mahnung gehört, dass ihr Boss nicht sehr erbaut sein würde, wenn der Mistkerl verrecken würde, ehe er verhört worden war.
    Er hielt die

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