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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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hatte er die Pistole auf den Wachmann gerichtet, der in weniger als dreißig Yards Entfernung stand und sich nicht rührte. Er hatte gesehen, wie Lasseurs erster Schuss seinen Kameraden niedergestreckt hatte, und wollte nicht das gleiche Schicksal erleiden.
    »Nein!«, schrie Hawkwood. »Warte nicht! Lauf!«
    Doch Lasseur ignorierte ihn, steckte die Pistole in den Gürtel und streckte die Hand aus.
    Der Wachmann nutzte die Gelegenheit und rannte auf sie zu. Hawkwood ergriff Lasseurs Hand, schwang sich nach oben und warf sich auf die Mauer. Als er nach unten griff, um die Leiter zu erreichen, fiel ein weiterer Schuss. Er zog die Schultern hoch und spürte den Luftzug, als die Kugel an seinem Ohr vorbeipfiff und in die Mauer drang.
    Der Wachmann war nur noch wenige Schritte entfernt.
    »Keine Zeit«, keuchte Lasseur, als er sah, was Hawkwood vorhatte.
    Doch als Hawkwood sich hinabbeugte und die oberste Sprosse der Leiter ergriff, tat Lasseur es ebenfalls.
    Mit ausgestrecktem Arm machte der Wachmann einen Sprung und griff in die Luft. Gemeinsam zogen Hawkwood und Lasseur die Leiter hoch und warfen sie über die Mauer.
    Als sie fiel, erklangen weitere Schüsse. Steinsplitter spritzten auf, als die Männer losließen. Jetzt war keine Zeit, um zu überlegen, wie ein Sprung aus neun Fuß Höhe ausgehen könnte. Hawkwood sprang, verfehlte um ein Haar die umgestürzte Leiter und rollte über den Boden. Doch im nächsten Moment war er schon wieder auf den Beinen. Zusammen mit Lasseur sprintete er auf die Bäume zu.
     
    Der Wald umschloss sie, dicht und von allen Seiten. Es gab keinen erkennbaren Weg, nur ab und zu eine lichte Stelle im Unterholz. Sie rannten, unter ihren Füßen knackten Äste, Brombeerranken zerrten an ihren Kleidern. Sie erreichten eine kleine Lichtung, überquerten sie und standen vor einer kleinen Schlucht, die von überhängenden Ästen fast verdeckt war. Ein Wildwechsel, nahm Hawkwood an, als er die Fährten sah, die von noch kleineren Spuren durchzogen waren, was auf Fuchs oder Dachs hinwies.
    Sie sprangen in die Schlucht und rannten, so schnell der unebene Boden es gestattete, vorsichtig, um den Halt nicht zu verlieren, und kamen schließlich am Fuße einer Böschung in ein noch unwegsameres Dickicht. Sie blieben stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Ihre Lungen fühlten sich an, als müssten sie bersten. Hawkwood versuchte, den Hang hinaufzuschauen, wo sie gerade hergekommen waren, aber der Wald war so dicht, dass man nichts sehen konnte.
    Als sie in den Wald gekommen waren, war ihre Ankunft von einer Schar laut schreiender Vögel kommentiert worden, doch jetzt war alles Leben um sie herum verstummt. Die Tiere überlegten offenbar noch, was sie von dieser Invasion zu halten hatten.
    Sie gingen weiter. Ihr einziges Ziel war es jetzt, den Abstand zwischen sich und ihren Verfolgern so weit wie möglich zu vergrößern. Sie wussten, dass Morgan die Verfolgung nicht aufgeben, sondern im Gegenteil alle Kräfte aufbieten würde, und deshalb war es klug, so lange wie möglich auf dem Wildwechsel zu bleiben. Das war besser, als durch die weniger zugänglichen Strecken des Waldes zu stolpern, wo ihre Verfolger sie leichter einholen konnten. Hawkwood schätzte, dass sie vielleicht etwas über eine Meile weit gelaufen waren, seit sie die Mauer bezwungen hatten. Es war noch nicht weit genug. Doch solange sie sich versteckt hielten und einigermaßen schnell vorankamen, hatten sie eine Chance.
    Es war warm, selbst im Schatten der Bäume. Sie waren beide in Schweiß gebadet, als Hawkwood abermals haltmachte. Mit laut pochendem Herzen stand er still und lauschte. Die Sonne schien durch das dichte Blätterdach und warf Schatten auf das Pflanzendickicht. Das Einzige, was zu hören war, waren Vogelrufe.
    »Ich glaube, ich habe Masson und Leberte gesehen«, sagte Lasseur nach Luft ringend.
    Hawkwood runzelte die Stirn und versuchte ebenfalls, zu Atem zu kommen. »Wo?«
    »An der Mauer. Sie waren unter denen, die hinter uns herkamen. Leberte hatte eine Muskete.«
    »Dann war das wahrscheinlich der Grund, warum ich nicht getroffen wurde. Ich habe noch nie viel von französischen Schützen gehalten.« Hawkwood lachte.
    »Vielleicht hat er absichtlich danebengeschossen«, sagte Lasseur immer noch keuchend.
    Hawkwood dachte über diese Möglichkeit nach und fragte sich, ob Lasseur sich nicht vielleicht an einen Strohhalm klammerte.
    »Das werden wir wahrscheinlich niemals erfahren«, sagte Hawkwood.
    Dann hörte er es. Der

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