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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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an einen Haken am Deckenbalken. Er lehnte die Flinte neben der Tür an die Wand. Der Hund hinter ihm schnupperte immer noch eifrig.
    »Ich bin geschmeichelt«, sagte Lasseur.
    »Sollten Sie auch«, sagte Gadd. »Es ist eine schöne Summe. McTurk und Croker waren zwei seiner besten Männer. Dann war da noch der junge Del. Morgan wird es nicht hinnehmen, dass man ihm gleich drei seiner Leute genommen hat. Er lässt verbreiten, dass er für Informationen mehr als gewöhnlich bezahlt, und das heißt, dass man überall nach Ihnen Ausschau hält. Sie dürften hier eine kurze Zeit sicher sein, aber wie lange noch, kann man nicht wissen.« Gadd nickte zu Hawkwood hinüber. »Und Sie, Captain oder Constable oder was Sie sich auch nennen, Sie sind weit weg von zu Hause.«
    »Komisch«, sagte Hawkwood, »als die Leute mich noch für einen Amerikaner hielten, haben sie mir das auch immer gesagt.«
    »Na ja«, sagte Gadd verdrießlich. »Nur damit Sie’s wissen.«
    »Der Captain war nicht allein dafür verantwortlich«, sagte Lasseur.
    Der Privateer sah zu Jess Flynn hinüber, während er sprach, und Hawkwood merkte, wie sie sich ansahen. Er fragte sich, wie viel Lasseur ihr erzählt hatte. Das Geständnis schien sie nicht zu schockieren.
    »Das mag sein«, sagte Gadd. »Es macht auch nichts. Morgan will Sie beide. Und er will, dass Sie umgebracht werden. Ich vermute, er hofft, dass der eine ihn zum anderen führt. Wahrscheinlich will er sogar selbst mitmachen. Man sagt, er tut’s ab und zu, um in der Übung zu bleiben. Er dachte, Sie würden versuchen, ein Schiff zu kriegen, deshalb lässt er an der ganzen Küste nachfragen. Er lässt auch die Straßen beobachten. So viel Aufregung hab ich seit’04 nicht mehr gesehen, als man dachte, Boney plant’ne Invasion. Die können offenbar nicht glauben, dass Sie die letzten beiden Tage überlebt haben, ohne dass jemand Sie gesehen hat. Man sollte meinen …« Gadd verstummte, als er Hawkwoods Gesicht sah.
    Lasseur hob den Kopf.
    Hawkwood starrte den alten Seemann an. » Wie lange, sagten Sie?«
    »Wie lange was?«, sagte Gadd.
    »Wie lange sagten Sie, dass wir hier sind?« Hawkwood stand auf.
    Gadd sah Jess Flynn an, deren bemehlte Hände stillstanden, als sie Hawkwoods eisigen Ton wahrnahm.
    »Na, seit vorgestern. Der Captain hat Sie mit dem Boot hergebracht. Jessie und ich dachten, es ist zu spät, Sie waren ja in einem schrecklichen Zustand, und ganz voll Schlamm. Sah aus, als ob Sie nicht mehr atmeten. War ein hartes Stück Arbeit, Sie nach oben zu tragen. Der Captain und ich mussten Ihnen die Sachen richtig vom Leib pellen, so klitschnass war alles. Und Sie haben auch ziemlich gestunken.« Gadd unterbrach sich. »Warum fragen Sie?«
    Hawkwood starrte Lasseur an, als die Bedeutung von Gadds Worten ihm klar wurde. »Du hast mir gesagt, wir sind erst einen Tag hier, dabei sind es zwei Tage. Das bedeutet, dass der Überfall nicht morgen stattfindet, sondern heute Nacht!«
    Und plötzlich wusste er es. Es traf ihn wie ein Hammerschlag.
    »Mein Gott, du willst , dass sie es machen!« Jetzt war ihm alles klar. »Das ist es doch, nicht wahr? Du willst, dass Morgan den Goldraub durchzieht!«
    Zunächst antwortete der Privateer nicht. Doch endlich breitete er in einer Geste der Niederlage die Hände aus.
    »Du hast mich durchschaut, Matthew.« Er warf Hawkwood einen schuldbewussten Blick zu. »Was kann ich sagen? Ich wusste, dass du über kurz oder lang dahinterkommen würdest, obwohl ich gehofft hatte, es würde etwas länger dauern.« Er zog die Augenbrauen hoch und sah Hawkwood an.
    »Du siehst schockiert aus, mein Freund. Aber was würdest du machen, wenn die Situation umgekehrt wäre und du die Chance hättest, den Feind daran zu hindern, seine Truppen weiterhin zu kleiden und zu verpflegen? Würdest du es nicht ausnutzen? Ich glaube, wir wissen beide die Antwort. Ich bin ein Patriot, Matthew, und dafür entschuldige ich mich nicht. Ich sagte, dass ich dich als meinen Freund betrachte, aber ich liebe Frankreich. Und Frankreich braucht das Gold.«
    »Gold?«, sagte Gadd. »Was für’n verdammtes Gold?«
    »Dann bist du auf Morgans Seite?«, sagte Hawkwood, der Gadds verwirrtes Gesicht ignorierte. »Das tust du, wo du doch weißt, dass er Männer hinter uns herschickt? Zwei deiner eigenen Landsleute haben versucht, dich umzubringen! Wie passt das zu deiner Auffassung von Patriotismus?«
    »Jessie?«, sagte Gadd. »Weißt du, wovon die reden?«
    Jess Flynn stand stumm da, ihre Augen

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