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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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Stachelschwein.«
    Fouchet schüttelte den Kopf. »Stachelschwein ist es nicht. Das habe ich mal gegessen; hat ganz gut geschmeckt.«
    Lasseur lachte. »Wie lange sind Sie schon hier, mein Freund?«
    Fouchet runzelte die Stirn. »Welches Jahr haben wir jetzt?«
    Lasseur blieb der Mund offen stehen.
    »Ich mache nur Spaß«, sagte Fouchet. Er strich sich über den Bart und fügte hinzu: »Drei Jahre hier. Davor war ich auf der Suffolk, vor Portsmouth.« Er deutete mit dem Finger auf den großen Gefangenen mit der Hakennase. »Charbonneau ist am längsten hier. Wie lange ist es jetzt, Philippe?«
    Charbonneau spitzte die Lippen. »Im nächsten September sieben Jahre.«
    Sieben Jahre , dachte Hawkwood. Am Tisch wurde es still, als die Männer über die Länge von Charbonneaus Gefangenschaft nachdachten, samt allem, was das bedeutete.
    »Ist hier jemals einer geflüchtet?«, fragte Hawkwood wie nebenbei. Dabei wechselte er einen Blick mit Lasseur.
    »Geflüchtet?« Fouchet schien über die Frage nachzudenken, als habe sie noch nie jemand gestellt. Schließlich zuckte er die Schultern. »Ein paar. Die meisten kommen nicht sehr weit. Sie werden zurückgebracht und bestraft.«
    »Wie werden sie bestraft?«, wollte Hawkwood wissen.
    »Sie kommen ins Loch«, sagte Millet, wobei er eine Gräte zwischen seinen Zähnen herauszog und sie hinter sich warf.
    Hawkwood schob ein Stück Dorsch in seinem Napf an die Seite. »Ins Loch?«
    »Ins schwarze Loch.« Millets Ton gab zu verstehen, dass er damit nur ein Loch gemeint haben konnte und dass Hawkwood es eigentlich wissen müsste.
    Fouchet legte den Löffel hin. »Es ist eine besondere Strafzelle, verglichen mir der ist das Geschützdeck ein Garten von Versailles.«
    Lasseur, der auf der anderen Seite des Tisches saß, dachte über diese Beschreibung nach. Er sah Fouchet aufmerksam an und sagte: »Und was ist mit denen, die abgehauen sind, wie haben die es geschafft?«
    Fouchet zuckte die Schultern. »Da müssen Sie sie schon suchen und selbst fragen.«
    »Sie wissen es nicht?«, sagte Lasseur.
    »Manchmal ist es besser, nicht zu viele Fragen zu stellen.«
    »Haben Sie niemals daran gedacht?«
    Der Lehrer schüttelte den Kopf. »Das ist etwas für junge Leute. Ich habe nicht mehr die Energie. Außerdem wird der Krieg nicht ewig dauern.«
    »Der Herr liebt Optimisten«, murmelte Charbonneau, wobei er sich heftig im Schritt kratzte.
    Lasseur schob seinen Napf beiseite. »Ich muss Sie das fragen, Sébastien: wie, im Namen aller Heiligen, landet jemand wie Sie an einem Ort wie diesem? «
    Fouchets Lächeln war fast traurig. »Ah, wenn Sie wüssten, wie oft ich mich das schon selbst gefragt habe.«
    »Essen sie das noch?«, schniefte Millet und deutete auf die Reste von Lasseurs Fisch.
    Lasseur sah ihn an, als wollte er sagen, Was denkst du denn? Dann sah er fasziniert zu, wie der Seemann herüberlangte und sich mit dreckigen Fingern aus dem Napf bediente.
    »Ich habe mich einer Indiskretion schuldig gemacht«, sagte Fouchet. »Ich war Professor für Mathematik an der Universität von Toulouse und hatte ein Verhältnis mit der Frau eines Kollegen. Leider wollte er sich mit der Rolle des Gehörnten nicht abfinden und forderte mich. Zu seinem Unglück war ich der bessere Schütze. Seine Freunde nahmen das ziemlich persönlich. Sie hatten Einfluss, ich nicht. Ich verlor meine Stellung, zusammen mit dem, was von meinem guten Ruf noch übrig war. Als ich mich um andere Lehraufträge bemühte, schlug man mir die Türen vor der Nase zu. Ich suchte Trost in der Weinrebe; ein Heilmittel, das beruflich nicht gerade hilfreich ist. Das wäre das Ende der Geschichte gewesen, wenn nicht ein Wunder geschehen wäre.«
    »Was war das?«
    Ein klägliches Lächeln erschien auf Fouchets Gesicht. »Ich wurde eingezogen.«
    Das Grinsen breitete sich über alle Gesichter am Tisch aus, bis Millet zu lachen anfing und dabei vergaß, dass er immer noch mit Lasseurs übrig gelassenem Dorsch beschäftigt war. Er lief dunkelrot an. Charbonneau schlug ihm mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter, bis er wieder gerade saß und die anderen am Tisch sich beruhigt hatten und sich daran erinnerten, wo sie waren.
    Hawkwood wusste, dass es sich bei Fouchets Schicksal nicht um einen Einzelfall handelte. Die Schule, die dieser hier auf dem Schiff gegründet hatte, aber auch das handwerkliche Geschick, das ihm bei vielen der Häftlinge auf dem Geschützdeck aufgefallen war, waren der beste Beweis dafür. Hier lag

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