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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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sie im Gefängnis von Maidstone zusammen in die Zelle geworfen worden waren, hatte der Galgenvogel kein Geheimnis daraus gemacht, dass er fliehen wollte. Der erste Schritt war gewesen, das Vertrauen des Mannes zu gewinnen. James Read hatte Recht gehabt in der Annahme, dass Hawkwoods Geschichte und die Narben in seinem Gesicht ihm sehr helfen würden. Lasseur und die anderen hatten ihn als einen der ihren akzeptiert. Und wo immer Lasseur hingehen würde – Hawkwood beabsichtigte, ihm zu folgen.
    Hawkwood musste lächeln. Merkwürdig, dachte er, wie sympathisch Lasseur ihm geworden war in der kurzen Zeit, die sie sich kannten. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen, denn er war schließlich ein Feind. Aber passierte das nicht immer, wenn Männer, egal was ihre Vorgeschichte war, in fremder Umgebung aufeinander angewiesen waren? Es erinnerte ihn an seine erste Zeit im Schützencorps.
    Als die Colonels Coote Manningham und Stewart ihre Pläne für eine neue Einheit vorgestellt hatten, eine Einheit, die Feuer mit Feuer bekämpfte und den Krieg auf die Franzosen ausdehnen würde, waren die Männer für dieses neue Corps aus anderen Einheiten zusammengezogen worden. Und plötzlich spielte die Vergangenheit keine Rolle mehr, es war egal, ob sie Freiwillige oder Dienstpflichtige waren. Die Loyalität der Männer gehörte dem neuen Regiment, und der Kitt, der sie zusammenhielt, war der Wille, für ihr Land und gegen die Franzosen zu kämpfen.
    Auf der Rapacious war es ganz ähnlich. Es spielte keine Rolle, ob man Seemann oder Soldat war, ob man Lehrer oder Kaufmann war oder ein Kaperschiff befehligt hatte. Wichtig war lediglich, dass man einen gemeinsamen Feind hatte. Und im Falle der Männer, die hier in diesem Schiffsrumpf eingesperrt waren – und dazu gehörte Hawkwood -, waren es die Offiziere und die Besatzung des Schiffes Rapacious Seiner Britischen Majestät, die den gemeinsamen Feind verkörperten.
    Von Ludd wusste er, dass Rapacious nicht ihr einziger Name war. Während ihrer Jahre als Schlachtschiff hatte die Besatzung ihr als Zeichen ihres Respekts einen Spitznamen gegeben: Rapscallion , in Anerkennung ihrer Rolle gegenüber den Franzosen, denen sie nichts als Ärger gebracht hatte.
    Es war zweifelhaft, überlegte Hawkwood, während er sich umsah, ob einer der Seeleute, die damals ihre Segel gesetzt, in ihrer Takelage herumgeklettert waren oder ihre Kanonen ausgefahren hatten, sie jetzt wieder erkennen würde. Was sie als großes, starkes Schiff einst an Schönheit und Stolz besessen haben mochte, war schon lange dahin. Selbst jetzt, wo die Morgensonne auf ihr Quarterdeck schien, wurde sie nicht schöner. Ihr einst so edles Profil war von einem Sammelsurium windschiefer Holzhütten verunstaltet, und sie war hässlich wie ein Londoner Slum.
    Wieder riefen sich die Arbeiter auf Deck etwas zu. Die vollen Wasserfässer waren alle an Bord, und das letzte Versorgungsboot fuhr mit den leeren Fässern davon. Einige der vollen Fässer blieben an Deck. Der Inhalt wurde gebraucht, um mittags Suppe zu kochen und um die Trinkwassertanks wieder aufzufüllen. Die Winsch wurde für die nächsten Lieferungen in Position gebracht.
    Lasseur wandte sich von der Reling ab. »Kommen Sie mit, mein Freund. Ich brauche etwas Bewegung.«
    Durch die Anzahl der Gefangenen, die überall auf dem Deck lagen, war es mehr ein Hindernislauf als ein Spaziergang.
    »Was meinen Sie, wie viele Soldaten hier an Bord sind?«, fragte Lasseur. Er sprach leise, während sie sich zwischen den Menschen hindurch ihren Weg bahnten.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Hawkwood. »Ich würde schätzen, mindestens vierzig.« Er sah nach achtern, wo zwei Mitglieder der Miliz Wache schoben. Ihre Musketen über der Schulter, liefen sie auf dem Quarterdeck auf und ab. Andere Milizionäre waren gleichmäßig über das Schiff verteilt, einschließlich einem auf dem Vordeck, wo sie gerade hergekommen waren. Hawkwood hatte drei auf der Brücke gesehen und einen auf dem Floß, bei jedem Niedergang stand ebenfalls einer. Er vermutete, dass noch weitere bereitstanden, um beim ersten Anzeichen von Unruhe einzuschreiten.
    Die beiden Männer verließen die Back und begaben sich nach unten.
    »Ich habe gestern Abend gezählt«, sagte Lasseur, als sie die Treppe hinuntergingen. »Auf den Schutzgittern draußen waren sechs, einer war auf dem Floß, und dann hörte ich noch andere bei den Niedergängen.«
    »Sie haben nicht viel Zeit verschwendet«, sagte Hawkwood.
    Lasseur zuckte

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