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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass sie blass geworden war.
    Lou Ganzaro hatte seine Eltern getötet. Für sie stand das fest. Er war zwischen die Mühlsteine zweier mächtiger Magien geraten und zerrieben worden.
    Sie überlegte, ob sie bleiben sollte, bis die Kollegen der Mordkommission und die von der Spurensicherung eingetroffen waren. Dann dachte sie auch an John Sinclair und Suko, die ebenfalls informiert werden mussten.
    Und noch ein dritter Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Es war einer, der sich um die nahe Zukunft drehte, und sie gab auch zu, dass sie keine Beweise besaß, aber sie durfte ihn auch nicht aus ihrem Gedächtnis lassen.
    War Lou Ganzaro der Einzige, der auf eine so schlimme Art und Weise beeinflusst worden war?
    Purdy Prentiss hatte genug mit der anderen Seite zu tun gehabt, dass sie es nicht glauben konnte. Wenn die andere Seite etwas tat, dann machte sie es richtig und gab sich nicht mit nur einem Helfer zufrieden. Außer Lou Ganzaro musste es noch andere Menschen geben, die in die Gewalt dieser Strömung geraten waren.
    Der Gedanke daran trieb ihr das Blut in den Kopf. Sie spürte im Hals eine gewisse Trockenheit. Wenn sie überlegte, dass in der Stadt noch einige dieser Veränderten unterwegs waren, dann waren diese längst zu einer Bedrohung geworden.
    Sie konnte auch nicht nachvollziehen, aus welchem Grund Lou Ganzaro seine Eltern getötet hatte. Sie hatten ihm nichts getan, und er hatte ein Messer genommen und diese brutalen Taten begangen. Das musste der andere Einfluss gewesen sein.
    Purdy verließ die Küche und trat hinaus in den Flur. Ernesto wartete auf sie in der Nähe. Als er sie sah, trat er einen Schritt auf Purdy zu. Den zweiten legte er nicht mehr zurück, denn er hatte an ihrer Haltung und dem Gesichtsausdruck erkannt, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Bitte, was...«, setzte er zu einer Frage an.
    Die Staatsanwältin ließ ihn nicht zu Ende reden. »Ich werde die Mordkommission und die Spurensicherung alarmieren müssen.«
    Ernesto schluckte. »Tot...?«
    »Ja. Schon seit einer Weile. Die Ganzaros haben ihre Kreuzfahrt nicht antreten können.«
    »Oh Gott.« Der Farbige schlug die Hände vor sein Gesicht. »Das kann doch nicht wahr sein. Um Himmels willen, ein Mord in diesem Haus. So etwas ist noch nie passiert.«
    »Es kommt in den besten Kreisen vor«, erklärte Purdy trocken. Sie holte ihr Handy aus der Kostümjacke, und sie war froh, wieder normal und tief durchatmen zu können. Die Luft innerhalb des Mordzimmers war einfach zu schlimm gewesen.
    Sie bestellte die Kollegen zum Tatort und kümmerte sich um den nächsten Anruf, der John Sinclair galt.
    Wie es allerdings danach weitergehen sollte, das wusste Purdy Prentiss nicht...
    ***
    Wir wussten ja, wo dieser Tempel lag. Zumindest kannten wir die Richtung, in die wir gehen mussten. Mit einem nicht eben guten Gefühl verließen wir die Wohnung des Lou Ganzaro. Ich dachte weniger an den Tempel, sondern mehr an unseren geheimnisvollen Besucher Rüben. Er sah aus wie ein Mensch, nur stellte ich mir die Frage, ob er das wirklich war. Ein Mensch konnte normalerweise nicht durch eine Tür verschwinden, ohne diese zu öffnen. Ihm aber war das gelungen, also entstammte er einer anderen Sphäre, ohne dass ich dafür plädierte, einen Engel vor mir gehabt zu haben. Das musste nicht unbedingt sein.
    Aber er gehörte meines Erachtens auch nicht zu dem geheimnisvollen Schattenwesen, das in der Zelle erschienen war. Ich ging davon aus, dass Rüben und es Feinde waren.
    Ein Fazit blieb zurück: Hier kämpften zwei verschiedene Mächte gegeneinander.
    Wir hatten das Haus verlassen und blieben für eine Weile vor der Tür stehen. Auch Suko wollte seine Gedanken ordnen, aber man hatte uns gesehen.
    Der uniformierte Kollege kam auf uns zu. »Nun, haben Sie Erfolg gehabt?«
    »Ein wenig schon«, gab ich zu. »Wir sind trotzdem hier noch nicht fertig.«
    »Kann ich helfen?«
    »Ja.«
    »Ich höre.«
    »Sie haben doch von diesem Tempel gesprochen, der weiter hinten auf dem Grundstück steht.«
    »Habe ich. Nur steht er nicht auf dem Grundstück, zu dem auch dieses Haus gehört, da haben Sie mich falsch verstanden. Es ist das Gelände dahinter. Aber Sie können einfach hier durch den Garten gehen bis ganz nach hinten. Dort entdecken Sie irgendwann ein Tor, das leicht zu öffnen ist. Danach sind es nur noch ein paar Schritte.«
    »Danke.«
    Der Kollege fummelte an seiner Mütze herum. »Sie wollen sich diesen Tempel wirklich anschauen?«
    »Warum nicht?«
    »Nun ja, es

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