Das Horror-Hirn
aussehen wird.«
»Das steht zwischen uns.«
»Kann auch sein.«
»Wir sind verdrahtet, verkabelt, John. Es gibt da einen Grund. Wahrscheinlich werden wir schon auf eine perfide Art und Weise abgehört. Will man versuchen, uns in eine Zwangslage zu bringen? Man macht uns fertig. Ich spürte doch den Druck, und wenn du dich mal für eine Weile still verhältst, wirst du noch etwas anderes merken.«
»Was?«
»Ein leichtes Vibrieren. Ich kann mir vorstellen, dass eine gewisse Energie durch diese Dinger läuft. Hier spielt man mit Strom. Das ist ein Transporter für was auch immer.«
Wenn Suko das mit dieser Überzeugung sagte, hatte er bestimmt Recht.
Ich wollte es ebenfalls erfahren und blieb liegen, ohne mich zu bewegen. Ich versuchte es mit völliger Entspannung, was nicht eben leicht war, denn zu viel schoss mir durch den Kopf. Es waren keine fremden Gedanken, die mich bedrängten. Die eigenen ließen sich so leicht nicht abstellen.
Ich gab trotzdem nicht auf. Ich schloss die Augen. Ich wollte an nichts mehr denken und konzentrierte mich auf den vierfachen Druck an den beiden Kopfseiten.
Ja, da war etwas. Sehr genau sogar. Das leichte Zittern oder Vibrieren. Wie von einem Kriechstrom hinterlassen. Das an meinem Kopf befestigte Metall musste einen Energieschub erfahren haben. Er lief zwischen dem seltsamen Gegenstand und Suko und mir hin und her.
Aber er war so schwach, dass er erst auffiel, wenn man sich auf ihn und auf nichts anderes konzentrierte.
»Was sagst du?«, fragte Suko.
»Ist schon okay. Du hast dich nicht getäuscht. Ich habe es ebenfalls gespürt.«
»Dann können wir uns ja gratulieren.«
»Wozu?«
»Versuchskaninchen, John.«
Da hatte er wohl auch Recht, aber ich eignete mich nicht dazu. Wer, verdammt noch mal, steckte dahinter? Wer zog die Fäden? Wer wollte, dass wir hier in diesem unbekannten Haus gefangen blieben und tatsächlich so etwas wie Versuchskaninchen waren?
Die Fragen frustrierten mich, weil ich keine Antworten wusste. Ich konnte nichts machen, war gefesselt und zur Untätigkeit verdammt. Man hatte uns geholt. Und diese beiden Helfer würden demjenigen vertrauen, der im Hintergrund die Fäden zog.
Aber wer war das?
Plötzlich hörten wir ein Geräusch. Es war nur ein leises Summen. Von einem Insekt stammte es bestimmt nicht. Die Richtung stand fest. Das Summen war über unseren Köpfen erklungen. Irgendetwas hing dort an der Decke fest.
Zu sehen war nichts, auch wenn ich noch so stark die Augen verdrehte. Ich hatte das Gefühl, die Dunkelheit um mich herum schwanken zu sehen. Dieses leise Brummen entwickelte sich allmählich zu einer kleinen Folter. Es durchdrang meinen Kopf. Es war so laut und trotzdem leise. Eigentlich verrückt, und die Verdrahtungen mussten es transportieren.
Plötzlich war das Licht da!
Kein Spot, aber etwas Ähnliches. Ein bleiches und sehr grelles Band, konzentriert auf eine einzige Stelle, die genau zwischen Suko und mir lag. Was ich bisher nur angenommen hatte, trat nun mit einer schon brutalen Deutlichkeit zum Vorschein.
Ich hatte den Kopf nach rechts gedreht. Suko sicherlich zur linken Seite, um alles so erkennen zu können wie ich auch.
Ein Sarg war es nicht.
Im prallen Licht malte sich jedoch ein heller und durchsichtiger Gegenstand ab, der durchaus mit einem Sarg zu vergleichen war.
Er stand hochkant und zugleich gekippt. Die Drähte, die von unseren Köpfen ausgingen, liefen tatsächlich durch kleine Lücken in diese seltsame Kiste hinein und fanden dort ein Ziel.
Trotz der Helligkeit musste ich schon sehr genau hinsehen, um es auszumachen. Wenn ich etwas in die Höhe schielte, dann verschwand das Helle im Innern, das mich ein wenig geblendet hatte. Dafür sah ich dann das Ende überdeutlich.
Es war ein Kopf!
***
Mit dieser Überraschung hatte ich nicht gerechnet. Nicht so, nicht mit dem Aussehen. Ich wusste nicht einmal, ob der Kopf einen richtigen Körper besaß, denn der war nicht sichtbar. Wenn es ihn gab, dann versteckte er sich unter einem hellen Labor- oder Arztkittel, dessen runder Kragen erst unter dem Kinn endete.
Die Gestalt in dieser gläsernen Kiste lag schräg. Sie wurde von drei Metallteilen gestützt, und das Licht ergoss sich in jede Ecke und jeden Winkel.
Es war der Kopf eines Mannes. Eine Brille vor den Augen sorgte für eine bessere Sehschärfe. Das Profil konnte man als hart und männlich bezeichnen. Das Kinn sprang vor, und die Haut auf dem Gesicht war leicht gebräunt. An den Wangen und um das Kinn
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