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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herum warf sie einen Schatten. Ich ging davon aus, dass er von einem Drei-Tage-Bart stammte.
    Das Haar war dunkel und auch grau. Ein Mischmasch zwischen den beiden Farbtönen. Hinter dem Ohr klemmte der Bügel der Brille fest.
    All das hätte mir keinen Schreck versetzt. Da gab es andere Dinge, die mich verdammt störten, denn oberhalb der dichten Augenbrauen war der Schädel vernetzt.
    Dort endeten die Leitungen, die auch an meinem Kopf befestigt worden waren. Ob es sich dabei um Dioden oder Stecker handelte, konnte ich nicht feststellen. Sie waren jedenfalls so befestigt, dass sie so bald nicht aus dem Schädel herausrutschen konnten. Ich ging davon aus, dass sie in die Haut hineingepresst waren, um mit der Gehirnmasse des anderen Kontakt zu halten.
    Es war einfach verrückt, wenn ich mir vorstellte, mit diesem Kopf verkabelt zu sein, bei dem das Haar so dünn geschnitten war, dass es mehr wie ein Schatten wirkte.
    Beim zweiten Blick sah ich noch mehr.
    Im Kopf des Mannes steckten noch weitere Kontakte, von denen Drähte abliefen, einen Bogen schlugen und dann nach unten wiesen. Sie waren wie Spinnweben und endeten in einem Gerät, zu dem auch ein kleiner Bildschirm gehörte.
    Das also war der verdrahtete Mensch!
    Der Albtraum vieler Personen. Das Grauen all derer, die immer vor dem künstlichen Menschen und vor einer totalen Verdrahtung und Vernetzung gewarnt hatten.
    Den ersten Schock hatte ich überwunden, aber ich merkte, wie es kalt über meinen Rücken kroch. Die Gänsehaut erfasste den gesamten Körper, und dann spürte ich auch auf dem Gesicht den Schauer.
    Ich glaubte nicht mehr daran, dass Suko und ich in die Hände irgendwelcher Dämonen geraten waren. Der Vergleich mit einem teuflischen Wissenschaftler kam mir in den Sinn. Und hatte dieser Falco nicht von einem Professor gesprochen?
    Natürlich. Wenn ich mir den Kopf so anschaute, dann musste das dieser Professor sein oder zumindest zu ihm gehören.
    Zum ihm gehören!
    Bei diesem Gedanken bekam ich eine trockene Kehle. Das konnte auch bedeuten, dass es den Körper, der eigentlich zu einem Menschen gehörte, nicht gab.
    Also nur der Kopf?
    Ich änderte meine Blickrichtung und schaute an dem Kittel entlang, unter dem ich noch den Körper vermutete. Da gab es nichts weiter zu sehen. Nur der Stoff war vorhanden, der recht verknittert aussah und Falten warf. Ich sah auch keine Hand aus dem Kittelärmel schauen. Das gleiche galt für den Fuß. Wenn ein Körper vorhanden war, dann vielleicht eine künstliche Konstruktion. So etwas wie ein Gestänge, das vorhanden war, damit der Stoff nicht zusammenfiel.
    Nur der Kopf!
    Ein Kopf, der denken und schlussfolgern konnte.
    Bei dem alle Funktionen stimmten, die eben den Menschen ausmachten, denn der Kopf mit dem Gehirn war das wichtigste bei einem Menschen. Ich hatte mal einen Artikel gelesen, in dem ein Mann behauptet hatte, dass das Gehirn der Aufbewahrungsort für die Seele war. Dem wollte ich nicht unbedingt zustimmen, konnte es jedoch auch nicht ausschließen.
    Ich wusste, dass Versuche gestartet wurden. Die Neurochirurgie stand erst am Anfang, und sie war ebenso interessant und noch rätselhaft wie die Gentechnik.
    »John...« Ich hörte die Stimme meines Freundes, die angespannt klang.
    »Keine Sorge, ich bin noch da.«
    »Ja, wie der Kopf.«
    »Wie siehst du ihn?«
    »Wieso? Es ist ein Kopf.«
    »Das weiß ich auch. Aber ich bezweifle, dass zu ihm auch ein Körper gehört – oder?«
    Ich stöhnte leise auf. Da hatte Suko den gleichen Gedanken gehabt wie ich. »Du hast Recht«, erwiderte ich leise. »Der Körper fehlt mir auch irgendwie. Ich glaube auch nicht, dass er sich unter dem Kittel versteckt hält. Dann würde der Stoff anders fallen.«
    »Demnach haben wir es nur mit dem Schädel zu tun.«
    »Davon gehe ich jetzt aus.«
    Ich hörte ihn leise lachen. »So komisch es sich in dieser Lage auch anhört, aber ich habe mir schon den Kopf darüber zerbrochen, ob er mir nicht bekannt vorkommt. Ich weiß es nicht. Was ist mit dir? Kennst du dich aus?«
    »Nein, der ist mir unbekannt.«
    »Wir haben also noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt?«
    »Ich glaube nicht, Suko. Aber mir ist bekannt, wie er genannt wird. Der Kopf hat einen Namen. Ob der Körper nun dabei ist oder nicht. Die beiden Typen sprachen immer von einem Professor. Ob mit oder ohne Körper, das muss er einfach sein.«
    »Sehr schön. Und er wird am Leben erhalten durch den komplizierten Apparat dort unten auf dem Boden.«
    »Durchaus

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