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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Sie haben den Beginn verpaßt. Ich an Ihrer Stelle würde schnell hinuntergehen.«
    Das taten wir auch. Beruhigt war ich trotzdem nicht. Ich hatte das Gefühl, als würden die beiden Typen vor mir etwas verbergen wollen. Und nicht allein sie, auch die anderen Angestellten waren eingeweiht worden. Die Gäste würden mitspielen, ob sie wollten oder nicht. Auf der Treppe, außer Hörweite des Personals, flüsterte Fred mir zu: »Da haben Sie es.«
    »Was habe ich?«
    »Das alles nur Schau ist. Ich werde Jessica beruhigen und ihr klarmachen, daß sie keine Furcht mehr zu haben braucht.«
    »Ist sie Ihre Frau?«
    »Nein, leider nicht. Ich versuchte es mit Engelszungen, sie zu einer Heirat zu bewegen, leider ist es mir nicht gelungen. Sie will einfach nicht abhängig sein.« Er hob die Schultern, schaute mich an und fragte: »Sie sind nicht verheiratet?«
    »Nein.«
    »Ich will nicht indiskret sein. Ihr Begleiter, ich meine, ist er so etwas wie eine…«
    »Er ist keine männliche Ehefrau«, erwiderte ich grinsend und amüsierte mich über das rote Gesicht meines Begleiters. »Bill ist seit einigen Jahren verheiratet und hat einen Sohn. Wir sind schon seit unserer Studentenzeit befreundet.«
    »Verstehe. Entschuldigung. Dann haben Sie heute so etwas wie einen Herrenabend.«
    »Das kann man sagen.«
    Wir glitten durch den Vorhangspalt hinein in das Gemisch aus rauchgeschwängerter Luft, Parfümdunst und dem Geruch der feuchten Schiffsplanken, durch die auch ein fauliger Wind wehte. Nicht nur ich wunderte mich darüber, auch Fred rümpfte die Nase. »Was haben Sie?«
    »Hat sich die Luft verändert, John?«
    »Es kommt einem so vor.«
    »Das stinkt muffig.«
    »Kommen Sie, wir wollen Ihre Begleiterin nicht zu lange allein lassen.«
    Um Jessica hatte sich Bill Conolly gekümmert. Die beiden unterhielten sich von Tisch zu lisch und amüsierten sich auch, wie wir an Jessicas Lachen hörten. Sie hatte den Kopf zurückgelegt und lachte gegen die Decke, wo drohend die beiden sensenschwingenden Skelette schwebten.
    »Ich freue mich, daß es dir doch noch gefällt, Jessica«, sagte ihr Begleiter.
    Sie drückte den Kopf vor und schüttelte ihn, während ich Platz nahm.
    »Wirklich, Bill ist herrlich. Der kennt Witze, die hast selbst du noch nicht gehört, Fred.«
    »Hoffentlich keine anzüglichen«, bemerkte ich.
    »Was denkst du von mir, John?« beschwerte sich mein Freund.
    »Eigentlich das Richtige.«
    »Wie war es draußen?«
    »Kalt.«
    Bill nickte. »Dann hat man euch doch gestattet, das Lokal zu verlassen?«
    »Natürlich, wir waren kurz an Deck. Der Regen hat leider nicht nachgelassen.«
    Jessica schaute auf ihren Teller. Dort lag noch immer das Steak
    ›Dracula‹. Auch die Gabel steckte im Fleisch. Nichts Ungewöhnliches, nur daß die Gabel plötzlich anfing zu zittern und dann zu schwanken. Jessicas Gesicht verlor noch mehr an Farbe. Mit weit aufgerissenen und ungläubigen Augen schaute sie auf das Fleisch und preßte eine Handfläche vor ihre Lippen, um den Ekel und vielleicht auch den Schrei zu unterdrücken.
    Das Fleisch hatte sich verändert. Es zeigte innen und außen keine rosige Farbe mehr. Dafür war es braun geworden, bewegte sich, doch nicht das Fleisch selbst, sondern die zahlreichen Maden, in die es sich verwandelt hatte…
    ***
    Es sah wirklich scheußlich aus. Auch ich mußte einige Male schlucken, während Jessica einfach nicht hinschauen konnte. »Bitte!« keuchte sie zur Seite und zu Boden blickend. »Bitte, nehmt das Stück! Ich… ich kann es nicht mehr sehen.«
    Fred hockte starr auf seinem Sarg und ließ den Blick nicht von Jessicas Teller, wo die zwischen den Maden steckende Gabel allmählich kippte und sich dem Rand des Tellers näherte.
    »Guten Hunger dann«, meinte Bill sarkastisch.
    Ich beugte mich vor und nahm den Teller an mich. Der Anblick war nichts für empfindliche Gemüter. Dabei konnte es einem den Magen umdrehen.
    Wohin damit?
    Ich winkte einem Kellner zu. Nicht er kam, sondern der Geschäftsführer mit den Totenkopf-Ohrringen. »Sir, was kann ich…?«
    Ich deutete gegen den Teller. »Würden Sie das Fleisch essen, Mister?«
    Er schaute genau hin, sah die sich bewegende und krabbelnde Masse, schluckte und schaffte es, die Lippen zu einem Grinsen zu verziehen.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Wir auch nicht. Nehmen Sie es mit, aber fix!«
    Er nahm den Teller entgegen, entschuldigte sich und konnte nicht verstehen, wie so etwas entstand.
    »Das Fleisch ist frisch gewesen, aber Sie

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