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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Thema.
    Die bevorstehenden Stunden, wo das Grauen, der Horror und die Gänsehaut existent werden konnten. Man schaute sich dabei an, Vermutungen entstanden, wurden verworfen, jemand redete auch von einem Weltuntergang. Lachen klang nie auf. Man wartete auf die angekündigten Ereignisse.
    Vanity Raise ließ sich nicht mehr blicken. Sie mußte irgendwo im Hintergrund des Raumes untergetaucht sein, um aus dem nicht Sichtbaren die Vorgänge zu lenken.
    »Die hat uns durchschaut«, wisperte mir Bill zu.
    »Wie meinst du das?«
    »Die weiß doch, wer du bist!«
    »Keine Ahnung.« Ich grinste ihn an. »Allerdings werde ich mich hüten, es ihr zu sagen.«
    Auf dem Weg zu unserem Tisch wurden wir angestarrt. Wir paßten nicht in den normalen Rahmen, denn es war aufgefallen, daß wir als einzige nicht gegessen hatten. Nun schleppten wir nicht mineralwassergefüllte Gläser. Nicht einmal den Höllen-Cocktail kippten wir in die Kehlen. Klar, daß die Gäste vewundert waren. Wir nahmen Platz. Ich lächelte, als ich die Blicke der Menschen sah. Ein Mann fragte: »Haben Sie keinen Appetit?«
    »Nein!«
    »Weshalb nicht?«
    Bill gab die Antwort. »Weil wir wissen, was sich in den Gerichten verbirgt.«
    Der Frager faßte die Erwiderung als Witz auf und lachte laut, bevor er den Rest des Höllen-Cocktails aus seinem Glas in die Kehle kippte. Wir saßen günstig, fast an der Bordwand und konnten, wenn wir eine schräge Sitzhaltung einnahmen, in das Restaurant hineinschauen. So konnten wir die Gäste unter Kontrolle halten.
    Wirkungen verpuffen, auch Wirkungen von Worten und Erklärungen. Hier verhielt es sich nicht anders. Vanity Raise hatte gesprochen und Spannung aufkommen lassen. Die war nun verflacht. Man dachte wieder an andere Dinge.
    Am Nebentisch oder dem, der dem unseren am nächsten stand, saß ein Paar. Sie um die Dreißig, mit schulterlangen, rötlichen Haaren, die von einer Spange gehalten wurden. Sehr fraulich wirkte sie in ihrer weit geschnittenen Seidenbluse und der ausgestellten Marlene-Dietrich-Hose. Er war wesentlich älter, ging auf die Sechzig zu. Sein weißer Kinnbart war sorgfältig gestutzt und so dünn wie seine ebenfalls weißen Haare. Durch die Gläser der Brille schaute er seine Begleiterin an. Hin und wieder verzog er die Mundwinkel. Wahrscheinlich deshalb, weil er auf einen unbequemen Sarg hockte und die Füße nie unter seine Sitzgelegenheit schieben konnte. Der Mann trug einen dunklen Anzug.
    »Willst du nicht essen, Jessica?«
    Die Kothaarige schaute auf ihr Steak. »Nein, ich habe keinen Appetit.«
    »Vor zwei Wochen…«
    Sie winkte ab. Auf ihrem Mittelfinger glänzte der grüne Stein in der Ringfassung wie lackiert. »Das war damals, heute bin ich nicht in der Lage. Es ist anders hier.«
    »Finde ich nicht.«
    »Doch.« Sie nahm die Gabel und drückte die Zinken in das weiche Fleisch. Sie blieb darin stecken. »Was ist denn anders?«
    »Kann ich dir nicht genau sagen. Alles eben.« Sie strich über ihr Haar mit einer gleitenden Bewegung. Diese Frau strahlte eine ungeheure Weiblichkeit aus. Dazu paßte auch das weiche Gesicht, das kaum Rouge oder Schminke zeigte. Es war bleich, vielleicht bewußt so blaß gehalten, um von ihrem roten Haar mehr abzustechen.
    »Hast du Angst, Jessica?«
    Obwohl der Mann leise gesprochen hatte, war uns die Frage nicht entgangen. »Das ist möglich.«
    »Vor Vanity?«
    »Nicht nur.« Sie stemmte die Ellbogen rechts und links vom Teller auf. Darunter fanden sich ihre Hände zusammen. »Mir geht hier alles auf die Nerven. Schließlich hat sie uns erzählt, daß wir nicht herauskommen. Wir sind eingesperrt.«
    »Ein Bluff.«
    Jessica hob die Augenbrauen. »Tatsächlich.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Sie lächelte ihren Begleiter über den Teller hinweg an. »Dann würde ich vorschlagen, daß du jetzt aufstehst, zur Tür gehst und nachschaust, ob es tatsächlich stimmt.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Das werde ich nicht tun. Denkst du, ich mache mich lächerlich? Wenn du mitgehst, ja.«
    »Das kann ich nicht. Es sähe so aus, als wollten wir die Zeche prellen.«
    Ich nickte Bill zu und erhob mich. »Wie wäre es denn, wenn wir zusammen gehen?«
    Die rothaarige Frau war zunächst erstaunt, ebenso wie ihr Begleiter. Dann lachte sie auf. »Da siehst du es, Fred. Es bietet sich jemand an. Die Chance würde ich mir an deiner Stelle nicht entgehen lassen.«
    »Entschuldigung, aber ich hörte Ihr Gespräch zufällig mit. Wenn Sie wollen, Mister, dann gehe ich mit

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