Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kam auf den Vorgang zu sprechen, den sie glaubten, gesehen zu haben. Vor dem Erreichen des Ziels hatte es so ausgesehen, als wäre der Chinese angegriffen worden.
    »Dann hätte er Bescheid gesagt.«
    »Meine ich auch.« Dave räusperte sich. »Hast du noch einen Schluck von deinem Supertee?«
    »Sicher.« Murray goß ein, während Dave durch die offene Tür auf das Deck starrte, wo graue Sprühregenschauer vom Wind als nie abreißende Wolken über das Schiff und das Wasser der Themse hinweggestreut wurden. Ein unangenehmes, naßkaltes Wetter, über das sich kein Mensch freuen konnte. Besonders nicht die beiden Polizisten, die sich lieber unter als auf Deck aufhielten.
    »Na ja«, sagte Dave Eaton und bewegte sich dabei nach links, »dann werde ich mal einen Blick über unseren Bach werfen.«
    »Tu das.«
    Eaton setzte das Glas gegen die Augen und drehte an der Scharfeinstellung.
    Murray, sein älterer Kollege, streckte die Beine aus und gähnte, ohne die Hand vor seinen aufgerissenen Mund zu halten. Er fühlte sich irgendwie kaputt, obwohl er die Nachtschicht eigentlich gewöhnt war. Vielleicht lag es an diesem naßkalten Dezemberwetter. Auch für das Fest war kein Schnee angesagt worden. Es würde mal wieder keine weiße Weihnacht geben. Damit hatten sich die Menschen inzwischen abgefunden. Plötzlich hörte er das helle, fast pubertäre Lachen seines jüngeren Kollegen.
    Murray richtete sich auf. »Was ist denn?«
    »Das gibt es doch nicht.«
    »Was?«
    »Schau selbst nach, aber beeil dich.«
    Die gehetzt klingende Stimme des jüngeren Kollegen hatte Murray neugierig gemacht. Er wußte, daß Dave kein Spinner war. Wenn der so reagierte, mußte er etwas Außergewöhnliches entdeckt haben. Murray schaute auf den Rücken des Mannes, neben den er sich stellte. Das hatte Dave mitbekommen. »Du mußt das sehen, Slim. Noch kannst du es.«
    »Okay.«
    Murray setzte das Glas an die Augen. Er blickte über den Fluß und glaubte, einen Spielberg-Film zu erleben.
    Der Strom ähnelte tatsächlich einer Filmkulisse, die am anderen Ufer genau dort endete, wo sich das schwimmende Restaurant befand. Es stand noch da, aber es hatte sich verändert. Zunächst war es schwerer zu erkennen, weil sich um das Schiff ein blaugrauer Nebel gebildet hatte, der es umhüllte wie ein Paket. Weshalb der Nebel so plötzlich entstanden war, wußten beide nicht zu sagen, denn die übrige Fläche des Flusses war dunstfrei, bis auf die paar Schleier, die schon immer über dem Wasser gelegen hatten.
    »Na?« fragte Dave.
    Murray schüttelte den Kopf. »Das ist wirklich unwahrscheinlich. Weißt du denn, wo der Nebel hergekommen ist?«
    »Nein.«
    »Er war plötzlich da?«
    »Richtig.«
    Slim Murray überlegte. Sollte er seine Kollegen alarmieren oder erst einmal weiter beobachten. Er entschied sich dafür, das Schiff unter Kontrolle zu halten.
    Das heißt, die Umrisse des Restaurants verschwammen in der grauen Suppe derart stark, daß sie so gut wie nicht mehr zu erkennen waren. Aber dabei blieb es nicht.
    Plötzlich geriet in den Nebel eine gewisse Bewegung. Zuerst dachten die beiden Beobachter, er würde abgetrieben, dann stellte sie fest, daß sich die Bewegungen nur im dichten Innern abspielten und nur etwas mit dem direkten Ziel zu tun haben mußten. Die Nebelmasse selbst veränderte ihren Standort um keinen Deut.
    »Da ist was mit dem Schiff!« hauchte der jüngere Dave Eaton. »Mir kommt es vor, als würden sich seine Aufbauten bewegen und im nächsten Moment auseinanderfallen.«
    »Mal nur den Teufel nicht an die Wand!«
    »Das ist aber so.«
    »Hör auf, Mensch! Ich…« Murray konnte nicht mehr reden. Die Ereignisse hatten ihm die Worte buchstäblich von den Lippen gerissen. Was sie dann zu sehen bekamen, das grenzte an Wahnsinn, das war mit dem Verstand nicht zu erklären.
    Der Nebel verschwand.
    Nur wäre es eine natürliche Sache gewesen. Nebel kam und löste sich auf. Dieser aber hatte das gesamte Schiff mitgenommen. Es mußte sich in seine Atome aufgelöst haben, die zusammen mit den Nebelwolken irgendwohin schwebten.
    Weg vom Ufer, hinein in die Unsichtbarkeit. Sosehr die beiden Männer auch durch die Gläser starrten, sie konnten das Schiff nicht mehr sehen. Es war verschwunden. Der Ankerplatz lag leer da. Sie sahen noch, wie die anrollenden Wellen Schaumstreifen am Ufer hinterließen. Langsam und wie vereinbart wirkend, ließen sie die Arme mit den Gläsern sinken. Sie schauten sich an. »Verstehst du das?« hauchte Dave. Slim Murray

Weitere Kostenlose Bücher