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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bekannte waren. Dieses Klingeln kam ihr – obwohl völlig normal – auf eine bestimmte Art und Weise typisch vor. Vergleichbar mit einem Hilfeschrei aus unendlich weit entfernten Regionen, aus den Tiefen des Jenseits.
    Yvette Taylor betrat mit unsicheren Schritten das Wohnzimmer.
    Der Apparat schrillte weiter.
    Aggressiv, böse und schrill!
    Er ließ sich nicht abschütteln, er schnitt in das Leben der jungen Frau hinein.
    Da wollte jemand etwas von ihr.
    Yvette ging nicht schneller. Sehr steif näherte sie sich dem Telefon. Als es sich zum sechstenmal meldete, blieb sie in seiner unmittelbaren Nähe stehen.
    Wieder legte sie die Hand auf den Hörer.
    Noch einmal klingelte es.
    Yvette holte tief Luft. Dann hob sie ab.
    Zitternd preßte sie den Hörer gegen das Ohr. Sie wollte ihren Namen nicht sagen, doch selbst ein leises »Ja bitte« drang nicht über ihre Lippen.
    Sie wartete.
    Auch der andere lauerte. Er meldete sich nicht, aber die junge Frau wußte, daß es ihn gab.
    Er wartete eben, er hatte Zeit.
    Yvette fühlte sich so seltsam. Sie stand da und hielt den Hörer gegen ihr Ohr gelehnt. Oder schwebte sie? So genau konnte sie es nicht erklären, jedenfalls spürte sie die andere Kraft, und die wiederum drang aus dem Hörer zu ihr. Sie blieb nicht allein auf ihr Ohr beschränkt, sondern war dabei, sie zu sich heranzuholen, als wollte sie die junge Frau in den Hörer hineinziehen und somit auch in eine andere Welt holen. Auf die Ebene der Geister.
    In dem Hörer öffnete sich ein Tunnel, der in die Unendlichkeit hineinführte. Es gab keine Grenzen, er verschwamm schließlich irgendwo zwischen Raum und Zeit. Auflegen oder fragen?
    Diesmal legte sie nicht auf. Sie überwand sich zu einer Frage. »Wer… wer sind Sie?«
    Keine Antwort – Pause… nur ein leichtes Rauschen.
    »Bitte, sagen Sie doch etwas. Wer sind Sie?«
    »Ich bin es, Yvette…«
    Die Antwort war sehr leise gegeben worden, sie hatte sie kaum verstehen können.
    Und doch, es war eine Tatsache. Der Hörer fiel ihr aus der Hand. Er prallte mit einem dumpfen Laut zu Boden. Aus dem Mund der Frau löste sich ein Schrei.
    Jetzt wußte sie, wer angerufen hatte.
    Es war Tom gewesen, ihr toter Verlobter!
    ***
    Yvette Taylor konnte sich zunächst nicht bewegen. Sie starrte ins Leere, während Tränen aus ihren Augen liefen und an den Wangen entlang nach unten rannen.
    Sie dachte an nichts. In ihrem Kopf brummte es, ohne daß sie Schmerzen verspürte. Es war einfach alles so anders geworden. Da war tatsächlich eine fremde Welt in die ihre eingebrochen.
    Das Telefon stand auf einem kleinen Lacktisch. Tom hatte ihn gekauft, eine günstige Gelegenheit damals. Der Hörer war über den Rand des Tisches gerutscht, hing noch an der gedrehten Schnur und berührte den Teppich. Er pendelte noch leicht hin und her, und aus dem Hörer drang ein fernes Zischen.
    Sie konnte nichts mehr begreifen. Der Schock hatte sie wie ein böser Schlag getroffen. Vor ihren Augen schwankte die Umgebung, sie wußte nicht, was sie tun sollte, doch irgendwann – ihr kam es vor, als wären Stunden vergangen – griff sie wieder nach dem Hörer und hob ihn an ihr Ohr. Sehr langsam bewegte sie den Arm, als hätte sie dabei eine wahnsinnig schwere Last zu tragen. Wieder lauschte sie.
    Das leise Zischen war tiefer geworden und dann im Nichts verhallt.
    »Ja…«
    »Bist… du… es…?«
    Sie hörte die Stimme und mußte weinen. Fast wäre ihr wieder der Hörer aus der Hand gerutscht. Eine Antwort konnte sie direkt nicht geben, nur ein erstickt klingender Laut drang aus ihrem Mund.
    »Melde dich…«
    »Ich… ich kann nicht.«
    »Du bist es, Yvi.«
    Mein Gott, er hatte sie Yvi genannt. Ihren Kosenamen kannten doch nur sie und Tom.
    Er mußte es sein!
    Sie holte tief Luft. »Tom… liebster Tom… Himmel, wo… wo bist du denn?«
    »Weit weg und doch nah. Ich bin bei dir, Yvi. Ich sehe dich immer, ich weiß, wie es dir geht.« Plötzlich klangen die Worte flüssiger. Auch der Anrufer hatte sich erst an die neue Lage gewöhnen müssen, und bei jedem Wort hatte Yvette genickt, obwohl sie es eigentlich nicht so recht glauben konnte.
    »Bist du nicht tot?«
    »Doch…«
    »Aber bitte…«
    »Nur der Körper, Yvi. Mir geht es gut, mir geht es sehr gut. Ich werde dich bestimmt bald holen… holen… holen…«
    Das letzte Wort verklang mit einem mehrmaligen Echo, dann hörte die junge Frau nur mehr das leise Rauschen aus dem Hörer. Auch dies verklang. Leere, nichts als Leere, auch in ihr.
    Der

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