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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollen. Sie würden es nicht hinnehmen und zurückschlagen.«
    »Ja, Ed. Ich verstehe, daß Sie davor Angst haben. Bedenken Sie eines. Sie sind nicht allein. Wir halten Sie unter Kontrolle. Es ist für uns beide zudem nicht das erstemal, daß wir ein Medium bei seiner Trance, bei seinem Versuch, mit den Kräften des Jenseits Kontakt aufzunehmen, begleiten. Sie können mir glauben, daß wir genau wissen, wie wir uns zu verhalten haben.«
    Da hatte ich nicht gelogen. Des öfteren hatten wir diesen Vorgängen beigewohnt, und wir würden auch hier sehr aufpassen und nötigenfalls eingreifen. Ich dachte da auch an mein Kreuz. Wenn es für Edson zu gefährlich wurde, konnte es die anderen Kräfte zurücktreiben.
    So richtig überzeugt hatten ihn meine Worte nicht. Das sah ich an seinen Bewegungen. Er hob einige Male die Schultern, wirkte alles in allem sehr unentschlossen, schaute des öfteren vor seine Füße und schielte auf das Telefon.
    Es regte sich nicht, obwohl es auf mich den Eindruck machte, als könnte es jeden Augenblick aus seiner Starre erwachen, anfangen zu klingeln oder sich plötzlich bewegen.
    »Einverstanden?«
    Er lächelte dünn. »Ich habe Sie ja gerufen, Mister Sinclair. Also muß ich mich fügen.«
    »So haben wir das nicht gesehen«, antwortete Suko an meiner Stelle.
    »Sie müssen schon von der Sache überzeugt sein. Durch Zwang erreicht man nie etwas.«
    »Das bin ich ja«, gab Edson zu.
    »Wo liegt das Problem?«
    »Ich weiß einfach nicht, welche Kräfte ich wecke. Es könnte da etwas auf mich zukommen, das ich nicht kontrollieren kann, aber ich will es wissen!« rief er dann und bewegte sich für meinen Geschmack ein wenig zu theatralisch.
    »Wie wollen Sie es technisch anstellen?« erkundigte ich mich.
    Edson hob die Schultern.
    »Es ist mehr ein Versuch. Da Sie mir keine Person genannt haben, mit der Sie gern Kontakt gehabt hätten, schieße ich den Ballon ab. Ich müßte mich nur auf das konzentrieren, was ich nicht kenne und was alles hier kontrolliert.«
    »Bitte.«
    Er dachte nach und nickte. Dann fing er an, seine Vorbereitungen zu treffen. Er bat uns, ruhig zu sein. Wir sollten uns aber so hinsetzen, daß wir ihn unter Kontrolle halten konnten, denn er befürchtete eine Rache oder einen Angriff aus dem Jenseits.
    Auf seinem weißen Ledersessel und vor sich die Elektronik wirkte er wie ein Disc-Jockey, der es sich in seinem Raumschiff auf dem Orbit um die Erde bequem gemacht hatte und dabei war, die gesamte Welt mit Musik zu versorgen.
    »Ich werde jetzt das Radio einschalten. Es steht auf einer bestimmten Frequenz. Sie liegt in einem Bereich, der für menschliche Ohren nicht mehr hörbar ist.«
    »Aber wenn sich jemand meldet, den können wir schon verstehen?« fragte Suko.
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls zeichne ich alles auf. Auf dem Band ist die Stimme dann zu verstehen.«
    »Na gut, versuchen Sie es, Ed!«
    Suko und ich hatten uns zwei Stühle genommen und sie mit dem Rücken zur Wand hingestellt. Von dieser Stelle aus konnten wir alles überblicken. Ed Edson hockte im Lichtschein der Instrumentenbeleuchtung. Ein grünes Gespenst mit dünner Haut.
    Irgendwie unheimlich anzusehen.
    »Alles klar?« fragte ich.
    Er nickte nur. Die Bewegungen der Hände allerdings straften diese Antwort Lüge. Er war nervös und spielte mit der Fernbedienung herum wie ein Kind mit einem Bauklotz.
    Schließlich schaltete er den einprogammierten Sender zu.
    Wir hörten ein leises Rauschen.
    »Das ist er«, sagte Edson. »Ich habe den Sender eingestellt. Für mich ist es der Kanal zum Jenseits.«
    »Bitte, Ed, fangen Sie an!«
    »Ja«, sagte er. »Ich werde es versuchen.« Überzeugend klang es nicht.
    Daß Edson Angst hatte, darin stimmten Suko und ich überein. Wir hofften nur, daß ihn diese Angst nicht zu sehr beeinflußte und er plötzlich durchdrehte…
    ***
    Yvette Taylor hatte sich wieder gefangen, aber vergessen konnte sie den Anruf nicht. Es war seine Stimme gewesen, die Stimme ihres Verlobten, daran gab es nichts zu rütteln, aber auch die Stimme eines Toten.
    Darüber kam sie nicht hinweg.
    Ein Toter rief sie an. Einfach so. Eine Stimme aus dem Jenseits, die mit der ihres verstorbenen Verlobten voll und ganz identisch war. Oder irrte sie sich völlig? Konnte es eventuell sein, daß Tom gar nicht tot war? Daß sie einen anderen begraben hatten und ihr ein gewaltiger Irrtum unterlaufen war?
    Als Yvette daran dachte, bekam sie einen trockenen Hals. Wieder erinnerte sie sich an seine Worte.
    Ich

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