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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mühe, die Fragen meines Freundes zu verstehen.
    »Hörst du etwas?«
    Ich nickte.
    »Was denn?«
    »Nur ein Rauschen.«
    »Das war bei mir auch der Fall.«
    »Wie hast du dann Stimmen erkennen können?«
    »Mehr gera…«
    Was Suko noch sagen wollte, verstand ich nicht mehr, denn etwas explodierte in meinem Ohr.
    Es war ein Schrei.
    Kein normaler, sondern einer, der sich aus zahlreichen Teilen zusammensetzte, die sich zu einer Spitze vereinigten. Die wiederum jagte wie ein Speer in meinen Kopf und in den Gehörgang hinein. Ich kam mir vor, als würde ich unter Strom stehen. Ich hatte die Augen weit geöffnet, ich merkte, wie mich die fremden Kräfte packten, wie sie mich schüttelten, wie ich nichts mehr sehen konnte, weil mich eine grelle Helligkeit blendete, und ich dachte daran, daß Ed Edson das gleiche passiert war.
    Dann riß die andere Kraft mich aus meiner normalen Welt einfach weg.
    Sie löste mich auf…
    ***
    Suko hatte nicht eingreifen können, weil einfach alles zu schnell abgelaufen war.
    Einige Schritte nur von seinem Freund entfernt war er stehengeblieben.
    Er erlebte eine Hölle, er sah, daß mit John das gleiche geschah wie zuvor mit Edson.
    Der Geisterjäger war von einer kalten, grellen Lichtaura umhüllt, die sich durch nichts hindern oder bannen ließ, denn sie drang auch in den Körper des Geisterjägers ein und sorgte dafür, daß er durchscheinend wurde.
    Suko sah das Knochengerüst seines Freundes, das einen silbrigen Glanz bekommen hatte, der nur für einen Moment vorhielt, dann löste er sich ebenso auf wie die Knochen.
    Danach gab es John Sinclair nicht mehr.
    Suko bewegte sich nicht. In seinem Mund hatte sich der Speichel gesammelt. Er schluckte ihn runter. In seinem Kopf spürte er einen starken Druck und auch einen Schmerz, als wären kleine Messer dabei, ihn zu malträtieren.
    Noch immer ungläubig schaute er dorthin, wo John Sinclair einmal gestanden hatte.
    Es gab ihn tatsächlich nicht mehr. Er sah nur das verdammte Horror-Telefon, dessen Hörer wieder so weit nach unten durchhing, daß er den Boden berührte.
    Mehr nicht.
    Und wie verloren starrte der Inspektor auf das Silberkreuz in seiner Hand.
    Es kam ihm vor wie das letzte Andenken an den Geisterjäger, der sein bester Freund gewesen war…
    ***
    Nein, Yvette verstand nicht. Wenigstens nicht offiziell, aber sie konnte sich vorstellen, was da passiert war.
    Tom!
    Dieses eine Wort reichte. Er hatte es geschafft und sich abermals aus dem Reich der Toten gemeldet. Diesmal nicht durch seine Stimme, sondern durch Taten, die einfach nicht zu erklären waren. Man mußte sie hinnehmen, ohne darüber nachzudenken. Wenn man damit anfing, dann wurde man irgendwann verrückt.
    Madge war totenbleich. Sie lehnte an der Wand und zitterte so intensiv, daß ihre Zähne aufeinanderschlugen und sie auch eine Gänsehaut bekommen hatte.
    Die Furcht umgab sie wie eine Klammer. Nur mit Mühe schaffte sie es, sich von der Wand abzustützen und auf ihre Freundin zuzugehen. Dabei streckte sie ihr die Hände entgegen, als könnte ihr Yvette den nötigen Halt geben.
    »Hast du das gehört, Yvi? Hast du es gehört? Ich… ich habe das Eis gesehen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Sie lachte bitter. »So leicht kannst du das nicht sagen, Yvi. Das Eis ist da.«
    »Ich glaube dir.«
    »Es ist verrückt, Yvi. Aber es hängt überall. Da haben sich Zapfen gebildet, die von der Decke hängen.« Sie bewegte ihre Hände und malte sie damit nach.
    »Ich sah das Eis auch auf der Wanne, dem Waschbecken, sogar auf den Handtüchern, und im Zimmer war es so schrecklich kalt, daß es mich würgte. Ich kann dir nicht sagen, was da… also was da…«, sie schüttelte den Kopf und weinte.
    Das sollte bei Madge Winter etwas heißen, denn sie gehörte zu den Frauen, die sich nicht so leicht unterkriegen ließen. Die sich im Beruf durchboxten und immer wußten, wo es langging. Wenn ihr die Tränen kamen und sie durchdrehte, dann mußte es verdammt schlimm gewesen sein.
    Yvette ging zu ihr. Madge konnte kaum auf den eigenen Beinen stehen.
    Sie wurde von ihrer Freundin zu einem Sessel geführt, wo sie sich niederlassen konnte.
    Als Madge saß, legte sie den Kopf schief und stützte eine Hand gegen die Wange.
    »Ich hole dir ein Glas Wasser.«
    »Bitte.«
    Yvette Taylor verschwand und widerstand dem Drang, ins Bad zu gehen und nachzuschauen. Sie mußte sich zunächst um Madge kümmern, damit die sich wieder etwas beruhigen konnte. Auch sie zitterte, als sie Mineralwasser aus der Flasche

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