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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keuchte sie.
    »Verdammt, er war hier. Ich habe ihn gesehen, Yvi. Ja, ich habe ihn gesehen, glaub mir.«
    Yvette wußte, wen sie gesehen hatte, aber sie wollte es aus dem Mund ihrer Freundin hören. »Sag es, Madge, sag es mir endlich! Wen hast du gesehen?«
    Sie senkte wieder den Kopf, gab die Antwort mit einer verschwörerisch klingenden Stimme. »Ihn habe ich gesehen, Yvi. Ich habe deinen toten Verlobten gesehen…«
    Yvette Taylor nickte nur…
    ***
    Wo war ich?
    Eine berechtigte Frage, auf die ich keine Antwort wußte. Jedenfalls war ich okay, und es gelang mir auch, über gewisse Dinge, die erst kurz zurücklagen, nachzudenken.
    Ich hatte mein Kreuz Suko überlassen und anschließend das Telefon angefaßt.
    Da war es dann geschehen!
    Ein blitzschneller Angriff aus einer anderen Welt hatte mich voll getroffen.
    Es war wie ein Hammerschlag gewesen, der nicht weh tat. Ich hatte noch die Wolke gesehen, die mich einhüllte. Und dann, kurz vor dem endgültigen Verschwinden, noch einmal das Zimmer, in dem sich die Wände so klar abzeichneten, als wären sie bewußt noch einmal nachgemalt worden. Dann war alles vorbei gewesen.
    Für eine gewisse Zeitspanne hatte ich den Eindruck gehabt, überhaupt nicht mehr existent zu sein. Ich war praktisch aufgelöst, es gab mich nicht mehr, ich war zurückgekehrt in die Natur, ich pendelte zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.
    Eins mit dem großen Kreislauf der Welt, wo die einzelnen Zeiten ineinander übergingen. Und jetzt?
    Ich war wieder da, ich konnte mich sehen, ich hatte einen Körper, ich schaute an mir herab, ich betastete mich…
    Nein, meine Hände glitten hindurch! Zunächst war ich nicht in der Lage, mich zu rühren. Der Schreck und der Schock hatten mich vereisen lassen. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken, ich kam überhaupt nicht klar. Ich spürte Schmerzen, die mich bedrückten, ich kam mir vor wie ein gewaltiger Fremdkörper in dieser unerklärlichen Welt.
    Ich war also zu einem Geistwesen geworden, das zwar einen sichtbaren Körper besaß, mehr aber auch nicht.
    Was also tun?
    Für mich gab es nur eine Lösung. Ich mußte mich mit dem Schicksal abfinden. Ich hatte hier nichts bewirken können, denn ich war zu einem Spielball anderer Mächte geworden. Und diese anderen Mächte würden mich auch weiterhin leiten, sie würden ihre Pläne fortführen, in denen ich der Mittelpunkt war.
    Es war müßig, sich darüber Gedanken zu machen, wo man mich hingeschafft hatte. Es gab nur eine Lösung.
    Ich befand mich in einem Zwischenreich, in einer fremden Dimension. In einem Reich zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.
    Und dabei blieb es. Damit mußte ich zurechtkommen und das Beste daraus machen.
    Mal wieder das Beste.
    Schon oft hatte ich mich in ähnlichen Situationen befunden und war darauf angewiesen gewesen, mich allein durchzuschlagen. Ich dachte an gewisse Dimensionsreisen, ich erinnerte mich allerdings auch an den Fall der Teleporter, denen es gelungen war, die Menschen aufzulösen und dann wieder ›zusammenzubauen‹. Nur waren da die Körper nicht mehr so, wie sie zuvor gewesen waren.
    Ich konnte keine Veränderung an mir feststellen, bis eben auf die eine, schwerwiegende, daß ich selbst durchlässig und damit zu einem Geist geworden war.
    Noch einmal testete ich mich selbst.
    Wieder konnte ich meinen Körper durchstoßen, ohne überhaupt etwas zu spüren.
    Allmählich kam mir zu Bewußtsein, in welch einer Lage ich mich befand.
    Ich war tatsächlich zu einem Geist geworden, womöglich zu einem Toten.
    Plötzlich wirbelten zahlreiche Gedanken durch meinen Kopf. Ich dachte daran, daß es den Menschen so ergehen mußte, die starben. Sie würden dann das gleiche erleben wie ich – oder?
    Ich behielt glücklicherweise die Nerven und drängte auch meine Furcht zurück. Dabei erinnerte ich mich an verschiedene Berichte, die von klinisch Toten abgegeben worden waren.
    Kurz nach dem Erwachen hatten sie davon gesprochen, daß sie ein Licht gesehen hatten. Ein fernes, aber überaus strahlendes Licht, das ihnen so unwahrscheinlich vertraut war, das Wärme und Güte ausstrahlte und sie anzog wie ein Magnet.
    Dieses Licht vermißte ich!
    Seltsam, daß sich meine Gedanken darum drehten und ich mich fragte, ob all die Berichte erfunden waren. Das wollte ich eigentlich nicht glauben, sondern ging davon aus, daß ich mich in einer anderen Ebene befand als die Menschen, die vom Leben in den Tod gerissen worden waren. Ich war ja nicht gestorben, man hatte mich nur

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