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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn ihm irgend etwas nicht paßte.
    Da war etwas in seinem Blick, das mich störte. Suko sah aus, als würde er nach innen lauschen. »Hast du wirklich nichts gehört, John?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Seltsam.«
    »Hörst du denn etwas?«
    »Ja, ein fernes Rauschen. Ich habe das Gefühl, als wären es flüsternde Stimmen, die sich zu einem Windstoß zusammenfinden, der durch den Hörer bis an mein Ohr weht. Komisch.« Er schüttelte sich. »Das ist nicht erklärbar, sie sind…«
    »Geisterstimmen?« unterbrach ich ihn. »Womöglich Nachrichten von Verstorbenen?«
    »Möglich.«
    »Sonst nichts? Sagen sie dir etwas? Kannst du irgendwelche Worte verstehen, Botschaften…?«
    »Nein, aber sie sind da.« Er reichte mir den Hörer und wirkte ziemlich durcheinander.
    Wieder lauschte ich.
    Mit dem gleichen Ergebnis wie zuvor. Es blieb still. Ich konnte nichts verstehen.
    »Tut mir leid, Suko, aber das packe ich nicht. Du hörst sie, ich nicht. Wahrscheinlich reagiert das Telefon unterschiedlich auf bestimmte Personen, und das muß einen Grund haben.«
    »Eben, John. Der liegt an dir.«
    »Davon bist du überzeugt?«
    »Voll und ganz.«
    »Edson hat uns angerufen. Wir sollten ihm helfen. Wie können wir es tun, wenn wir keinen Weg finden, mit ihm in Verbindung zu treten. Man hat ihn geholt, es war eine fremde Kraft, die sich plötzlich offenbarte. Daß sie es überhaupt konnte, muß an dem Telefon gelegen haben. Da gibst du mir recht?«
    »Unbedingt.«
    Ich ging auf den Apparat zu, der eigentlich so harmlos im Licht des Scheinwerfers stand.
    Dieses Telefon war der Mittler in eine andere Welt, mit der ich allerdings nicht zurechtkam. Je länger ich darüber nachdachte, um so mehr war ich zu der Überzeugung gelangt, daß ich durch das Telefon keine Verbindung zum Jenseits ins Reich der Toten herstellen konnte. Es gab zwar ein Ziel, das aber lag woanders und mußte meiner Ansicht nach auch von anderen Kräften beherrscht werden.
    Wer spielte da mit?
    Suko beschäftigte noch immer die Frage, warum er die Stimmen hatte hören können und weshalb mir dies nicht gelungen war. Da mußte es einen Grund geben. Ich ging davon aus, daß die anderen Kräfte mit mir keinen Kontakt haben wollten. Ich war die Person, die sie abstieß.
    Vielleicht hatte ich auch etwas an mir, das ihnen nicht gefiel, deshalb wollten sie keinen Kontakt mit mir.
    Was konnte sie stören?
    »Du denkst über dich selbst nach, John – oder?«
    »Ja.«
    »Vielleicht habe ich die Lösung für deine Probleme.«
    »Dann raus damit.«
    »Ich habe das Gefühl, als stünden die Wesen von drüben nicht gerade auf deiner Seite. Du mußt etwas bei dir tragen oder an dir haben, das sie sehr stört.«
    »Was wäre das?«
    »Vielleicht dein Kreuz, John. Möglicherweise bist du deshalb der große Hemmschuh.«
    Ich hatte schon den Mund geöffnet, um Suko eine scharfe Erwiderung zu geben, als ich noch einmal darüber nachdachte und zugeben mußte, daß er so unrecht nicht hatte. Mein Kreuz wurde bestimmt nicht von allen Menschen freundlich aufgenommen, es gab viele Gegner, es gab viele Hasser, und nicht allein bei den Menschen, sondern auch bei denjenigen, die in anderen Reichen lebten und zum metaphysischen Spektrum des Seins gehörten.
    »Nun?«
    »Du kannst recht haben, Suko.«
    »Danke.«
    »Hör auf. Da brauchst du dich nicht zu bedanken, aber ich werde den Versuch starten und das Kreuz abnehmen.«
    »Okay.«
    Wohl war mir dabei nicht. Wenn wir allerdings dies Geheimnis ergründen wollten, konnte ich darauf keine Rücksicht nehmen. Ich streifte die Kette über den Kopf und reichte meinem Freund das Kreuz. Bei ihm war es in guten Händen.
    »Jetzt versuche es noch einmal.«
    Wieder legte ich die Hand auf den Hörer. Er lag auf der Gabel. Für einen Moment bewegte ich mich nicht, sorgte nur dafür, daß ich meine Nerven und auch den Atem unter Kontrolle hatte.
    Als mein Freund nickte, hob ich den Hörer ab. In der kurzen Zwischenzeit, bevor er mein Ohr erreichte, durchtosten mich eine Reihe von Gefühlen, die nicht immer positiv waren.
    Als der Kontakt hergestellt war, verkantete ich mich. Ich sah aus, als würde ich auf dem Sprung stehen und erwartete jeden Augenblick den Kontakt.
    Suko hatte von irgendwelchen Stimmen gesprochen.
    Ich aber hörte nichts.
    Oder doch?
    Es klang wie ein fernes Rauschen, als wäre jemand dabei, Wasser in ein Gefäß fließen zu lassen. Stimmen konnte ich nicht vernehmen, das Rauschen aber blieb.
    Es verstärkte sich sogar, und ich hatte

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