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Das Hotel (German Edition)

Das Hotel (German Edition)

Titel: Das Hotel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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plötzlicher Empörung fest, dass das Paar sich tatsächlich in ihrem ehemaligen gemeinsamen Schlafzimmer befand.
    «Soll ich mich ganz ausziehen, Hase?», fragte eine gutturale Frauenstimme.
    «Nicht nötig. Leg dich aufs Bett und fang schon mal an», sagte Erwins Stimme, und die Kamera bewegte sich ein Stück ins Zimmer hinein, nahm Aufstellung neben dem Bett, und in der Totale erkannte Veronika nunmehr mit Sicherheit, was sie bereits vermutet hatte.
    Die graue Maus aus dem Vertrieb hatte unter ihrem unscheinbaren Äußeren offensichtlich einiges zu bieten gehabt! Ohne ihre dicke Brille und die unvorteilhafte Frisur wirkte die Frau wie verwandelt. Damit war die Frage, wer Erwins Geliebte war, die er als seine Frau ausgegeben und mit der er sich nach Südamerika abgesetzt hatte, beantwortet.
    Erstaunt stellte Veronika fest, dass es ihr weniger ausmachte, als sie erwartet hätte. Wenn Erwin sie anständig versorgt zurückgelassen hätte, dann hätte sie ihm vielleicht sogar noch alles Gute gewünscht.
    Mit distanziertem Interesse verfolgte sie, wie die Frau sich auf ihrer Lieblingsbettwäsche räkelte, die Beine aufgestellt und weit gespreizt. Im Hintergrund setzte Musik ein. Ja, Erwin hatte es nie verstanden, dass seine Frau es nicht mochte, direkt neben sich fremde Stimmen «Je t’aime» stöhnen zu hören. Dieser Frau schien es nichts auszumachen. Im Gegenteil, es schien sie noch anzuspornen. Ihre Hände mit den krallenartigen, künstlichen Nägeln wanderten zwischen ihre Schenkel, spielten mit dem dunkelbraunen Schamhaar, öffneten weit die Schamlippen, um der Kamera den Blick auf ihre Spalte freizugeben.
    Sie schimmerte und glitzerte, von ihrem Saft überzogen. Die Kamera zoomte sich so nah heran, dass man das Gefühl hatte, in eine dunkelrote Landschaft aus prallem Fleisch einzutauchen. Die Finger zogen die Schamlippen noch weiter auseinander, öffneten den Eingang und ließen die Kamera einen Blick in den schwarzen Tunnel werfen, der in das Körperinnere führte.
    «Wow, nicht schlecht die Auflösung», murmelte Jenny halblaut, und ihre anerkennende Bemerkung riss die beiden anderen aus ihrer Erstarrung.
    «Kennst du sie?», fragte Mascha und warf Veronika einen mitfühlenden Blick von der Seite zu. «Doch nicht etwa eine Freundin?»
    «Nein, keine Freundin. Aber ich kenne sie, eine seiner Angestellten. Oder wohl besser eine seiner ehemaligen Angestellten», berichtigte Veronika sich gelassen. «Sie hat den Vertrieb unter sich gehabt.»
    «Nicht nur den Vertrieb», bemerkte Mascha anzüglich und wies mit dem Kopf auf den Bildschirm, wo die Szenerie sich grundlegend geändert hatte.
    Der Kameramann hatte sich offensichtlich auf das Bett gelegt. Im Zentrum der Aufnahme schwankte jetzt ein erigierter Penis, die Eichel purpurrot, die großen Adern schimmerten violett durch die zum Platzen gespannte Haut des Schafts.
    «Angeber!», bemerkte Mascha amüsiert. «Wieso Männer immer so unwahrscheinlich stolz auf ihr Ding sind? Fehlt bloß noch die Fanfare im Hintergrund …»
    Der Schoß der Frau senke sich auf die Penisspitze, nahm ihn auf. Fasziniert beobachteten die drei Zuschauerinnen, wie er Zentimeter für Zentimeter in ihr verschwand, verschlungen von nassem Fleisch. Ein kehliger Laut, dann kullerte die Kamera vom Bett und zeigte nur noch den Staub unter dem Nachtschränkchen.
    «Hast du noch mehr von solchen filmischen Meisterwerken gefunden?», fragte Veronika.
    «Nein, aber dafür was viel Besseres!» Jenny setzte sich gewichtig in Positur. «Manche Leute sind wirklich unglaublich leichtsinnig, oder dämlich. Guckt mal. Was denkt ihr, was das ist?»
    Auf dem Monitor erschienen Zahlenreihen, endlose Zahlenreihen. Jenny scrollte mit der lässigen Geschicklichkeit des PC-Experten weiter. «Dies hier», sie markierte mit dem Mauszeiger einige einzeln stehende Zeichengruppen, «das sieht mir verflucht nach Zugangscodes aus. Wahrscheinlich hat er sie hier zu Hause sicher versteckt geglaubt.»
    «Du meinst, das sind Zugangsdaten für Geldkonten?», vergewisserte Veronika sich, dass sie richtig verstanden hatte.
    «Hm», brummte Jenny bestätigend, und hämmerte schon wieder eifrig auf die Tastatur ein.
    «Kannst du auch herauskriegen, wo die Konten sind?», fragte Veronika, heiser vor Aufregung. Was für eine wunderbare Fügung, wenn sie von dem Vermögen, das Erwin beiseitegeschafft hatte, etwas für sich abzweigen könnte!
    «In dieser Datei war nichts darüber. Hast du keine anderen Unterlagen?» Jenny starrte

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