Das Hotel (German Edition)
Hemdsärmel hatte er vorhin aufgekrempelt, und nun starrte sie auf die kräftigen, muskulösen Arme und die sensiblen Finger, die gerade mit dem Stiel des Weinglases spielten. Sie glitten auf und ab, umrundeten ihn, liebkosten ihn.
Sie war so fasziniert von dem Schauspiel, dass sie fast das Dessert vergessen hätte. Erst als Veronika aufstand, woraufhin auch Lou aufsprang, um ihr behilflich zu sein, das Geschirr in die Küche zu tragen, erwachte Mascha aus ihrem tranceartigen Zustand.
«Mmm», Lous Stimme klang wie ein sanftes Schnurren, «was sehe ich da? Mascha, du hast doch nicht extra für mich Tiramisu vorbereitet?»
Sein Blick umfing sie mit einer so ausschließlichen Aufmerksamkeit, dass sie sich vor Verlegenheit räusperte, ehe sie so nonchalant, wie sie es in dem Moment fertigbrachte, «Ach, nein, das gibt es donnerstags immer. Und morgen ist Donnerstag» erwiderte. Veronika sah sie etwas befremdet an, schwieg aber dazu und bückte sich stattdessen über die Spülmaschine, um die Teller einzuräumen.
Der Rest des Abends rauschte irgendwie an ihr vorbei. Der Espresso auf der Terrasse, das letzte Glas Wein, ehe man sich eine gute Nacht wünschte. Ihr entging nicht, dass Jenny verzweifelt versuchte, Lous Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und es verschaffte Mascha eine nicht geringe Befriedigung, dass er freundlich, aber bestimmt die Einladung, noch ein Video auf ihrem PC anzuschauen, ablehnte. «Morgen gerne, Jenny», meinte er, ein Gähnen unterdrückend. «Aber heute bin ich echt geschafft. Ich komme drauf zurück, okay?»
Ursprünglich war Lou von Veronika das Dschungelzimmer zugewiesen worden, doch er hatte um ein anderes gebeten. «Der Tiger macht mich irgendwie nervös», hatte er entschuldigend gesagt. «Ich habe das Gefühl, das Vieh sieht mich an und verfolgt mich.»
Veronika hatte ihm daraufhin die freie Auswahl gelassen, und jetzt bewohnte er das Macke-Zimmer, das direkt an Maschas grenzte. Nur eine Wand trennte sie von ihm. Vielleicht war das der Grund, dass sie einfach nicht einschlafen konnte. In ihrer Vorstellung sah sie seinen nackten Körper ausgestreckt auf dem Bett mit dem madrasroten Überwurf und erinnerte sich genüsslich an jede Einzelheit des Anblicks von heute Nachmittag. Sicher war er am ganzen Körper leicht gebräunt. Da er nur eine Badehose getragen hatte, musste sie sich nicht allzu viel ausmalen. Wenn sein Penis so beschaffen war wie sein restlicher Körper, musste er ausgesprochen wohlproportioniert sein. Mascha schloss die Augen und legte eine Hand auf ihre Scham. Ihre Lippen waren bereits geschwollen und von einem nassen Film überzogen, sodass ihre Finger mühelos hin- und hergleiten konnten. In ihrer Vorstellung waren es Lous Finger, die behutsam die äußeren Schamlippen öffneten, die inneren erkundeten. Die ungewohnte Glätte, wo Franca sie rasiert hatte, animierte sie dazu, auch ihren Anus zu betasten; die Rosette, die jetzt so gut zu fühlen war, ein wenig zu reizen, indem sie versuchsweise einen Finger hineinschob.
Langsam schob sie ihn tiefer, erstaunt über die glatte Weichheit. Tiefer im Inneren, wenn man den engen Muskelring überwunden hatte, erinnerte die Beschaffenheit eher an die der Scheide. Allerdings waren die Reize, die von der Manipulation des Muskels ausgingen, ungleich stärker. Versuchsweise schob sie einen zweiten Finger hinein, spreizte die Finger. Langsam passte die Rosette sich an, gab nach, dehnte sich erstaunlich weit. Mascha stöhnte leise auf, als sie in ihrer Phantasie die eigenen Finger durch einen Penis ersetzte. Einen steifen, harten Penis, der sich langsam in sie bohrte, sich zurückzog und wieder hineindrängte.
Ihre andere Hand legte sich auf den Venushügel; suchte und fand die vertraute Stelle, an der die Klitoris nur darauf gewartet zu haben schien, endlich ebenfalls beachtet zu werden. Mascha fiel in die gewohnte Bewegung, auf die ihre Perle in Windeseile zu reagieren pflegte. Und tatsächlich dauerte es keine zwei Minuten, ehe ihre Scheidenmuskeln sich heftig verkrampften, bevor sie in die rhythmischen Zuckungen des Orgasmus übergingen.
Befriedigt, aber nicht wirklich zufrieden, zog Mascha langsam ihre Finger aus dem Anus, der sich störrisch zu widersetzen schien, sie freizugeben. Normalerweise konnte sie nach einer Masturbation gut einschlafen. Heute jedoch hatte sie den Eindruck, die Begierde nur noch mehr angeheizt zu haben.
Nachdem sie sich fast eine Stunde schlaflos von einer Seite auf die andere gedreht hatte,
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