Das Hotel (German Edition)
den Fingern behutsam spreizte. Die ersten Berührungen waren so leicht, dass sie sie kaum wahrnahm. Schmetterlingsflügel, die über den äußeren Rand tanzten, sich herantasteten, die inneren Lippen kosteten.
Sie konnte spüren, wie sie sich zusammenzog, ihre Scham anschwoll und ihr Puls wie wild raste. Lou zeichnete mit der Zungenspitze raffinierte Muster der Lust auf die Innenseite ihrer Schenkel.
Jenny hörte auf, an irgendetwas zu denken. Mit geschlossenen Augen überließ sie sich den wissenden Händen und der forschenden Zunge, die selbst die verstecktesten Winkel fanden.
Der Knoten, der sich in ihrem Bauch gebildet hatte, wuchs, wurde härter und größer. Unwillkürlich hob sie ihr Becken an, schob sich fordernd der lustspendenden Zunge entgegen. Die leckte jetzt kräftiger, massierte zielsicher ihre zwischen den geschwollenen Schamlippen verborgene Klitoris, während die Finger in sie glitten.
Sie füllten sie nicht ganz aus wie ein Penis. Und anstatt die Stoßbewegungen zu imitieren, streichelte er sie sanft, spreizte sie ein wenig. Mit ihrem eigenen Saft befeuchtete er den Anus, massierte ihn leicht, bis er so nachgiebig wurde, dass er einen kleinen Finger einführen konnte. Jenny keuchte überrascht auf. Das Gefühl war so überraschend lustvoll, dass sich der Muskel um den Finger verkrampfte, ihn so fest umschloss, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Nach einiger Zeit erst wurde sie wieder lockerer, und er begann nun, den Finger leicht zu drehen, ihn dadurch ein bisschen tiefer hineinzuschieben und gleich darauf wieder ein kleines Stück zurückzuziehen.
Jenny achtete nicht darauf, dass sie laut stöhnte. Alle ihre Empfindungen konzentrierten sich nunmehr um den Finger in ihrem Rektum und die Zunge, die ihre Klitoris bis zum Wahnsinn reizte. Sie spannte die Gesäßmuskeln so fest wie möglich an, um den Finger noch besser zu spüren, und hob rhythmisch das Becken in dem Bemühen, sich der Zunge entgegenzudrängen. Ihr ganzer Körper zitterte und bebte vor leidenschaftlicher Anstrengung, das Ziel zu erreichen: einen Orgasmus, wie sie ihn noch niemals zuvor erlebt hatte.
«Bitte», keuchte sie, hilflos den Kopf hin- und herwerfend und die Hände in das Gras rechts und links des Strandlakens gekrallt. Kaum hatte Lou ihren Kitzler fest zwischen die Lippen genommen und daran zu saugen begonnen, schrie sie auf, und ihr Körper spannte sich wie ein Bogen an, bevor der Orgasmus sie ohnmächtig werden ließ.
Als sie wieder zu sich kam, hielt Lou sie eng umschlungen, ihr Kopf lag auf seiner Schulter.
«Danke», flüsterte sie scheu. Und suchte vergeblich nach Worten, die auch nur entfernt das ausdrücken konnten, was sie empfand. Sie war nicht frigide! Mit dem richtigen Liebhaber kam sie durchaus zum Höhepunkt. Vor Erleichterung und Dankbarkeit traten ihr Tränen in die Augen. Eine von ihnen tropfte auf Lous Brust. Erschreckt fuhr er hoch.
«Was hast du?» Besorgt betrachtete er ihr Gesicht, suchte nach einer Erklärung für die ungewöhnliche Reaktion.
Jenny lächelte unter Tränen. «Nichts, es geht mir wunderbar. Es ist nur so überwältigend. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll …» Sie zögerte einen Moment. Das hatte sie noch niemandem erzählt. Aber wenn jemand ein Recht auf die Wahrheit hatte, dann Lou. «Ich dachte immer, ich wäre frigide», sagte sie leise, ohne ihn anzusehen. «Ich bin so unheimlich froh.»
«Du musst ja an ein paar schöne Flaschen geraten sein», stellte er fest und legte sich wieder zurück. Sein Lächeln war ziemlich selbstzufrieden. «Bei mir ist noch jede Frau gekommen.»
Ein sich nähernder Wagen kündigte Veronika und Mascha an und trieb Jenny dazu, sich rasch wieder anzuziehen. Lou sah ihr dabei amüsiert zu, enthielt sich aber eines Kommentars oder gar spöttischer Bemerkungen.
«Jeennny, wir sind wieder daha», schallte es langgedehnt. Autotüren klappten, und gleich darauf erschienen die beiden, schwer beladen mit Unmengen vornehm bedruckter Einkaufstüten. Sobald sie sahen, dass Jenny nicht allein war, stellten sie sie ab und kamen neugierig näher, um den Neuankömmling in Augenschein zu nehmen.
«Das ist Lou», sagte Jenny leicht trotzig, weil sie in Veronikas Blick, mit dem sie die Champagnerflasche und die zwei Gläser erfasste, unausgesprochene Missbilligung zu erkennen glaubte. «Er ist hier so vorbeigekommen, und ich habe ihn eingeladen, mir Gesellschaft zu leisten.»
Veronika hob die Brauen. Jetzt war die Missbilligung nicht mehr zu
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