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Das Hotel (German Edition)

Das Hotel (German Edition)

Titel: Das Hotel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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folgte eine winzige Kirschtomate, eine Weintraube …
    Seine Finger, die wie unabsichtlich ihre Lippen berührten, brachten ihren Pulsschlag auf Touren. Wie von selbst schlossen ihre Lippen sich um sie, hielten sie fest in ihrem Mund. Ihre Zunge begann mit ihnen zu spielen, als hätte sie einen eigenen Willen. Erkundete sie, spürte den feinen Papillarlinien der Fingerspitzen nach, den kaum fühlbaren Falten der Fingergelenke, fuhr entlang der scharfen Kante der kurzgeschnittenen Nägel und verweilte auf der glattpolierten Oberfläche. Im ersten Moment hatten Lous Augen sich überrascht geweitet, aber dann hatten sie sich zu schmalen Schlitzen verengt, aus denen er sie zu beobachten schien.
    Herausfordernd sah sie ihm in die Augen, während sie an seinen Fingern saugte und lutschte, als gebe es nichts, was ihr mehr Vergnügen bereitete.
    «Wenn du so weitermachst, werde ich dir gleich die Kleider vom Leibe reißen und dich hier in der Küche nehmen», murmelte er heiser und entzog ihr sanft, aber bestimmt seine Hand. «Und das wäre schade, denn ich habe etwas ganz Besonderes mit dir vor.»
    «Was denn?», flüsterte Veronika und genoss das Kribbeln in ihrem Bauch, das sich bei seinen verheißungsvollen Worten dort breitmachte.
    «Abwarten!» Er lächelte geheimnisvoll. «Folge mir einfach.»
    Er ging ihr voraus durch die schwere Tür, an der Garderobe stand. Sie befanden sich in einem Raum, der Veronika stark an die Umkleidekabine eines Hallenbades erinnerte. Reihen von Spinden an der einen Seite, an der gegenüberliegenden kleine Abteile.
    «Hier lassen wir unsere Kleider», erklärte Lou überflüssigerweise und begann schon damit, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. «Die weiteren Räumlichkeiten dürfen nur in Kostümen des Hauses oder nackt betreten werden.»
    «Was für Kostüme denn?», erkundigte Veronika sich interessiert.
    «Oh, alles, was du dir denken kannst», antwortete Lou mit einem oberflächlichen Schulterzucken. «Latex, Leder, Ketten …»
    «Können wir da einen Blick hineinwerfen?»
    «Wenn du willst.» Er wirkte verblüfft. So, als hätte er nicht erwartet, dass Veronika sich dafür interessieren könnte. Mit offenem Hemd ging er ihr voraus, schloss umständlich die Tür auf und trat dann beiseite. «Bitte, nach dir.»
    In der Luft lag der leichte Geruch von Babypuder, Lederpflege und Maschinenöl. Dazwischen etwas Blumiges. Jasmin? Neugierig sah Veronika sich um. Der große Raum war angefüllt mit Kleiderständern, auf denen nach Material geordnet die verschiedenen Kostüme in allen erdenklichen Größen hingen. Fasziniert ging sie an dem Ständer voll schwarz glänzender Ledersachen vorbei, strich mit der Hand über die glatte Oberfläche.
    «Möchtest du vielleicht etwas davon anprobieren?», schlug Lou vor. «Zu deinen blonden Haaren und der hellen Haut sieht das hier sicher phantastisch bei dir aus.» Mit sicherer Hand zog er ein geschnürtes Korsett aus pechschwarzem Lammnappa herunter und hielt es ihr hin. «Na, was meinst du?»
    «Ich weiß nicht, wie man das anzieht», wehrte Veronika ab.
    «Aber ich!» Lou blieb entschlossen. Und seine Entschlossenheit führte dazu, dass Veronika innerhalb kürzester Zeit nackt vor ihm stand. Ein wenig unsicher. Schließlich war es eine durch und durch ungewöhnliche Situation. «Zuerst das Mieder», entschied er, während er sich bereits suchend umblickte. «Halt dich hier fest», wies er sie an und zeigte auf die Stahlstange in der Mitte des Raums. Sie schien die Umkleidekabinen zu ersetzen. Veronika gehorchte und hielt im nächsten Moment erschreckt die Luft an, als er die Schnürung in ihrem Rücken energisch festzuzurren begann. Das handschuhweiche Leder umspannte ihren Körper wie eine zweite Haut, zeichnete jede Kontur nach. Sie fühlte sich nackt, lediglich mit einer zusätzlichen Hautschicht versehen. Dass diese Haut schwarz war, erzeugte nur die Illusion von Bekleidung.
    Lous Hände fuhren bewundernd über die stramm sitzende Korsage, die ihre Taille unglaublich schmal wirken ließ. Fast schockiert betrachtete sie sich im mannshohen Standspiegel, der unmittelbar neben der Stange aufgestellt war. Das Glas warf ihr das Bild einer Unbekannten zurück. Die Frau mit den schulterlangen blonden Haaren wirkte unglaublich sexy in dem eng geschnürten Korsett. So eng, dass ihre hellen Brüste oben über den Rand quollen. Für die Brustwarzen waren kleine Löcher ausgespart, und tatsächlich ragten sie rosenholzfarben und steif vor Erregung wie

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