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Das Hotel

Das Hotel

Titel: Das Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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doch«, rief Sue verzweifelt. » Jemand muss ihm helfen.«
    Maria verspürte tiefes Mitleid, sah allerdings keine Möglichkeit, wie man ihn aus dem Haus schaffen könnte. Larry litt schon genug und war nicht einmal fähig, seinen Kopf zu bewegen. Außerdem musste sie Felix suchen, und das schnell. Vielleicht war es bereits zu spät.
    » Er will sterben.« Alle starrten auf Cam, der ebenfalls in die Zelle gekommen war und einen merkwürdig gelassenen Gesichtsausdruck trug.
    Sue schüttelte den Kopf. » Nein. Nein, nein, nein.«
    » Bitte … Erlöst mich.«
    » Wir können dir Hilfe holen«, flehte Sue. » Wir schaffen es hier raus und holen Hilfe. Die besten Ärzte.« Sie legte die Hand auf ihren Bauch. » Das hier ist dein Baby, Larry. Deins. Sie glauben, dass es ihres ist, doch ich war schon schwanger, als wir hierherkamen.«
    » Ich … will … sterben. Bitte …«
    Sue ballte ihre Hände zu Fäusten, stöhnte laut auf und schlug sich auf die Oberschenkel.
    Cam kniete sich neben sie. » Sie lieben Ihren Mann, oder?«
    Sie brachte kaum ein Wort zwischen ihren Schluchzern hervor. » Mehr … als … alles andere.«
    » Dann müssen Sie seine Entscheidung respektieren.«
    » Nein. Um Gottes Willen, nein!«
    Letti legte ihren Arm um Sues Schulter, und Cam starrte den Mann an. » Sie wollen sterben?«
    Larry nickte.
    Marias Magen drehte sich um. Ihr gefiel die Wendung gar nicht, welche die Situation nahm.
    » Cam?«, fragte sie.
    Cam berührte Larrys Wange und streichelte sie. Dann umfasste er blitzschnell Larrys Kopf und drehte ihn um hundertachtzig Grad.
    Das Geräusch der nachgebenden Wirbelsäule war so laut, dass Maria es widerhallen hörte.
    Sue stieß einen Klagelaut aus, der irgendwo zwischen einem Schrei und einem Schluchzen lag. Kelly vergrub den Kopf in Lettis Schulter, und JD kauerte sich hin, das Fell aufgerichtet, die Zähne gefletschte.
    Maria war wie vor den Kopf geschlagen.
    Sie dachte an Cams Vergangenheit, als er und ein Freund als Kinder von einem Pädophilen entführt worden waren. Cam war schon zuvor nicht das gewesen, was man eine gefestigte Existenz nennen konnte. Danach hatte er sich jedoch in sich selbst zurückgezogen und war zu einer Gefahr für sich und andere geworden. Schließlich wurde er in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, hatte eine Therapie nach der anderen gemacht und Psychopharmaka geschluckt. Seine Verfassung wollte sich jedoch nicht bessern. Während seiner Zeit im Krankenhaus wurde er bezichtigt, einem anderen Patienten etwas Unsagbares angetan zu haben, obwohl es nie bewiesen werden konnte.
    Könnte es Cam – meinem lieben, kleinen Bruder Cam – schlechter gehen, als ich angenommen habe?
    Oder hat er einfach Gnade walten lassen, als er diesem armen Mann den Hals umgedreht hat?
    » Wir müssen Felix finden«, sagte Cam und stand auf. » Schwester, weißt du, wie wir hier rauskommen?«
    Maria starrte ihn an, unfähig, das alles zu verarbeiten.
    » Schwesterchen? Wir müssen uns beeilen, ehe sie anfangen, uns zu suchen.«
    » Wie viele von ihnen gibt es?«, wollte Letti wissen.
    Maria antwortete mit monotoner Stimme, während sie Cam anstarrte. » Viele. Eleanor nennt sie nach den Präsidenten.«
    Kelly erklärte stolz: » Mom, bisher hatten wir dreiundvierzig Präsidenten.«
    Letti stemmte die Hände in die Hüften. » Wollen Sie etwa sagen, dass diese verrückte alte Kuh dreiundvierzig mutierte Kinder hier rumrennen hat?«
    Maria dachte an ein altes Wiegenlied, das Eleanor so oft gesungen hatte.
    Es war mal eine alte Frau, die lebte in zwei Schuh’n.
    Sie hatte so viele Kinder, was konnte sie nur tun?
    » Ich glaube, sie hat um die zwanzig«, erklärte Maria. » Doch sie hält auch Frauen hier fest, damit sie schwanger werden. Viele Neugeborene überleben die Geburtsfehler nicht. Außerdem tötet sie sämtliche Mädchen. Denn sie behauptet, dass eine Frau niemals Präsident werden wird.«
    Letti packte Maria an den Armen. » Wie viele, Maria? Mit wie vielen haben wir es zu tun?«
    » Mit den Kindeskindern?«
    » Ja, mit den Kindeskindern.«
    Maria schloss die Augen und zählte sie in Gedanken. » Ich schätze, insgesamt müssten es mehr als fünfzig sein.«
    Florence starrte auf die Frau, die auf dem Boden ihres Schranks lag und der sie gerade einen Haken verpasst hatte. Sie erkannte sie sofort.
    » Sie sind Deborah Novachek.«
    Florence wusste, wer da vor ihr lag, denn sie war bei Weitem die berühmteste Teilnehmerin des Ironwoman - Wettkampfs.
    Deb sah furchtbar

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