Das Hotel
gesehen.
Sein Körper hört nicht zu wachsen auf.
Doch anstatt in richtigen Proportionen zu wachsen, wie es beim Gigantismus der Fall war, ging das Wachstum bei der Kreatur vor ihr drunter und drüber. Der Gesamteffekt glich einer Figur aus Ton, von der man an bestimmten Stellen etwas wegnimmt und an anderen etwas hinzufügt.
» Du bist nicht Ma.«
Warren – Florence ging davon aus, dass er so hieß – rollte überraschend schnell aus dem Bett. Seine nackten Füße, angeschwollen und so groß wie gemästete Truthähne, kamen mit einem Donnern auf dem Boden auf.
Er wog sicher über zweihundert Kilo. Sein gigantischer Kopf rollte zur Seite, als er aufstand. Beim Gehen hatte er jedoch keinerlei Schwierigkeiten.
Und er ging in ihre Richtung.
Florence hob die Pistole. » Ich will wissen, wo meine Familie ist.«
Er kam näher. Mit jedem Schritt wackelte der Boden. Er trug ein Bettlaken wie eine Toga über der Schulter.
» Du bist aber ’ne Hübsche.«
Warren streckte ihr die Zunge heraus und fuhr dann über seine riesigen, wabbeligen Lippen. Sabber sammelte sich an seinem Kinn und formte einen dicken Tropfen.
» Kommen Sie keinen Schritt näher.«
» Willst du Babys mit Warren machen?«
Florence richtete die Waffe auf seinen Kopf.
» Noch einen Schritt, und ich schieße.«
Warren machte noch einen Schritt.
Florence hielt sich an ihre Drohung.
Zwei Kugeln bohrten sich in seine übergroße Stirn.
Warren stürzte sich so rasch auf sie, dass Florence kaum Zeit hatte, ihm auszuweichen.
Sein Schädel ist zu dick. Die Kugeln sind nicht eingedrungen.
Der Gigant starrte sie an.
» Warren tut der Kopf weh«, jammerte er und kniff die Augen zusammen. » Jetzt will Warren, dass auch dir was wehtut.«
Mal hielt den messerscharfen Knochen seiner abgetrennten Hand an seine Kehle. Eher würde er sich das Leben nehmen, als dass ihn noch einmal ein solcher Freak als Versuchskaninchen benutzte.
Doch als sich die Tür öffnete, war es nicht Eleanor oder ihre monströse Brut.
Es war ein Hund.
Ein Schäferhund mit wedelndem Schwanz. Er legte die Vorderläufe auf den Operationstisch und begann, Mal das Gesicht abzulecken.
» JD ! Oh, mein Gott …«
Mal sah, wie eine blonde Frau, gefolgt von mehreren anderen, hereinkam. Die Blonde trug ein T-Shirt, jedoch weder Hose noch Schuhe. Eine jüngere Version, offensichtlich ihre Tochter, folgte ihr und hielt die Hand eines Jungen, der schwarze Lederhandschuhe trug. Dann trat eine schwangere Frau ein, die ihren Bauch umklammerte und mit abwesendem Blick in die Ferne starrte. Die letzte war eine Frau mit einem schäbigen Jogging-Outfit. Ihr Haar hing leblos an ihr herab. Sie hatte eingefallene Augen und sah aus, als ob sie einen Krieg durchlebt hätte.
Sofort fingen sie an, seine Fesseln zu lösen und ihn mit Fragen zu bombardieren.
» Wer sind Sie?«
» Was ist passiert?«
» Ist es schlimm?«
» Wo ist Eleanor?«
» Wie kommen wir hier raus?«
» Wie heißen Sie?«
» Ich heiße Mal«, antwortete er. Der Schmerz in seinem Handgelenk war furchtbar, doch er würde ihn überleben. Er setzte sich auf. Die rasche Bewegung ließ ihn schwindlig werden. Die ältere blonde Frau legte ihm eine Hand auf die Schulter, damit er nicht umfiel.
» Wissen Sie, wie wir hier rauskommen, Mal?«
» Ich glaube schon. Aber erst müssen Sie mir einen Gefallen tun.«
» Was?«
» Ihr Hund hat etwas, das mir gehört.«
Die Frau drehte sich blitzschnell um und zeigte drohend auf den Hund. » JD ! Lass das!«
Der Schäferhund öffnete das Maul, und Mals Hand fiel zu Boden. Die Blondine hob sie ohne zu zögern auf.
» Tut mir sehr leid.«
» Freut mich, Sie kennenzulernen«, erwiderte Mal. » Schließlich sind wir ja schon beim Händeschütteln.«
Die Frau legte die Hand auf den Tisch, nahm eine Rolle Mull von dem Instrumentenwagen und wickelte sie um Mals Stumpen. » Ich bin Letti.«
» Ich weiß. Ich wollte Sie und Ihre Familie eigentlich interviewen.« Mal blinzelte zweimal. Er musste sich konzentrieren, um nicht die Beherrschung zu verlieren. » Wo ist Florence?«
» Weiß ich nicht.«
» Haben Sie eine Frau ohne Beine gesehen? Sie heißt Deb.«
Letti schüttelte den Kopf. Mal musterte währenddessen die anderen Menschen im Raum. Er erkannte das Mädchen wieder, Lettis Tochter, und die dünne Frau. Auch sie war einmal eine hoch gehandelte Ironwoman - Athletin gewesen, die letztes Jahr kurz vor dem Wettkampf verschwunden war. Maria irgendwas.
Sieht aus, als hätte ich den Grund
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