Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
möglich sein könnte. Sie würden ihre Pflicht tun, Befehle ausführen, töten und getötet werden. Aber sie wollten einen guten Tod sterben, was bedeutete, selbst zuvor Feinde umzubringen.
    Vorzugsweise sehr viele Feinde.
    Leider fanden die Kadettenunteroffiziere, die mich besonders ins Visier genommen hatten, bald heraus, dass es mir nichts ausmachte, bei den Soldaten zu sein, und so wandelten sie ihre Strafen ab. Ich ärgerte sie und bekam noch mehr Strafen aufgebrummt, indem ich mich freudig erregt dem fügte, was sie mir zudachten.
    Schließlich glaubte ich immer noch, dass ich zu einer Sondermission für den Imperator abgezogen werden würde. Nur dass ich nicht abgezogen wurde, während Woche um Wocheverging und ich immer müder und immer mehr gemobbt wurde. Keine Sondermission weit und breit, und ich begann zu denken, dass ich vielleicht ein wenig zu vermessen geworden war … wieder einmal. Die Erzpriesterin hatte ja gar nicht gesagt, dass ich eine Sondermission bekommen würde. Nur dass ich Haus Jerrazis nicht beitreten sollte.
    Was mich noch mehr nervte: Ich hatte so viele Strafpunkte angehäuft, dass ich permanent Dienst hatte. Ich konnte mich nicht an jedem siebten Tag, der für die anderen Kadetten frei war, in mein bequemes Dienstfreiquartier begeben, um mich zu erholen. Ich musste in der Kaserne bleiben und Extradienst leisten, entweder mich zusätzlichen Downloads, Unterrichtsstunden oder Exerzierübungen unterziehen oder wieder einmal mit den Mechbi-Soldaten hin und her paradieren, während sie endlos Wache schoben.
    Während das so weiterging und aus Wochen Monate wurden, kam ich widerstrebend zu dem Schluss, dass ich einen großen Fehler gemacht hatte. Ich hätte Huzands Angebot, Haus Jerrazis beizutreten, annehmen und lernen sollen, mich in die Reihen der übrigen Prinzen einzufügen.
    Ja, ich stand kurz davor, um eine Audienz beim Kommandanten zu bitten und zu Kreuze zu kriechen, um die Scharte auszuwetzen, als sich alles änderte.

6
    Dieser große, große Wandel in meinen Lebensbedingungen stellte sich in meinem fünften Monat an der Akademie ein. Ich schob gerade mit den Soldaten Wache und lauschte ihrem gesummten »2378 FDE 98 X 98 hat sechs Rebellen erschlagen« und »9854 AAD 871 F hat vier Piraten verheizt« und hatte, wie gesagt, soeben beschlossen, Huzand aufzusuchen und herauszufinden, ob absolute Unterwürfigkeit etwas ausrichten konnte, wo Rebellion versagt hatte.
    Mein elendes Leben zu verbessern hatte gerade oberste Priorität, denn es war ein siebter Tag, und fast jeder andere Kadett befand sich im Dienstfreibereich der Basis, genoss sein Quartier, seine programmierten Diener, sein Lieblingsessen und so weiter. Und ich war das überflüssige fünfte Rad am Wagen und lief die Wachschicht von vier Mechbi-Soldaten mit; sie bewachten eine Tür, hinter der nicht einmal ein Kadettenoffizier und ein Schreibtisch zu vermuten waren.
    Ich ärgerte mich nicht nur darüber, dass mir Erholung und Spaß entgingen. Ausgehverbot zu haben beschnitt auch erheblich meinen Zugriff auf Haddad und meine Priester. Ich konnte über Geistsprache mit Haddad kommunizieren, aber ich war oft zu müde dazu und teilte seine Bedenken, dass andere möglicherweise mithören könnten. Daher hatte ich noch immer nicht mit ihm über die Erzpriesterin gesprochen, über das, was sie gesagt hatte, und so weiter. Meine mentalen Unterhaltungen mit Haddad waren immer sehr knapp gehalten unddarauf beschränkt, dass ich ihn um seinen Rat bat, wie ich mit Charoz’ jüngstem dämlichen Streich umgehen sollte, dass wir den Dienstplan meiner Priester koordinierten oder – sehr selten – die Unterbrechung meiner ständigen Verbindung zum Imperialen Geist planten, damit ich ein wenig Ruhe bekam.
    Ich dachte gerade über all das und darüber nach, wie ich mich aus dem Grab befreien sollte, das ich mir weitestgehend selbst geschaufelt hatte, da fuhr Haddads vertraute Geiststimme dazwischen.
    :Hoheit. Holt Psitech-Schutzanzug, Mechtech-Kommunikator und Dislokationsgewehr von «Spindplankennung» Alarm Triefaugen-Überfall:
    Ich hatte mich schon in Bewegung gesetzt, da sandte ich eine sehr überraschte Frage.
    :Welcher Überfall? Es gibt noch keinen Alarm!:
    :Aber bald. Beeilung!:
    Das Depot für Notfallwaffen und -ausrüstung befand sich hinter einer der größeren Metallplatten in der Bitech-Wand des Korridors, etwa zehn Meter weiter. Selbstredend war es mit einer Alarmanlage ausgestattet und wurde mehrfach überwacht, und in

Weitere Kostenlose Bücher