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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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und strahlten im Gegensatz zu ihrer Haut, die sehr blass war.
    »Woher … woher soll ich wissen, dass das stimmt?«
    Sie sprach langsam und mit einiger Mühe. Entweder war sie erschöpft, oder sie hatte Schmerzen. Oder beides.
    »Wenn ich ein Pirat wäre, wärst du schon tot«, sagte ich.
    »Stimmt«, erwiderte sie. »Ich schätze … für die Piraten wäre es sowieso noch zu früh. Welches … welches war dein Schiff?«
    »Handelsschiff Zimit , Fünf-Welten-Spedition«, log ich unter Benutzung der falschen Identität, die Elzweko im Informationssystem der Kapsel hinterlassen hatte. »Was meinst du damit: ›Für die Piraten wäre es sowieso noch zu früh’? Wer hat dein Schiff und die anderen in die Luft gejagt?«
    »Ein Imperiales Schiff!« Sie sagte es, als ob es ein Fluch wäre. »Es hat sich durch die Wurmloch-Vorposten gepflügt, dann durch die Flotte und beim Weg nach draußen auch noch durch die Posten am Wurmlochausstieg. Neunzehn Schiffe zerstört in weniger als zehn Stunden … und wir konnten nicht das Geringste tun.«
    »Woher weißt du, dass es ein Imperiales Schiff war? Ich dachte, du sagtest etwas von Piraten.«
    »Was sonst hätte diesen Schaden anrichten können? Außerdem nannte der Prinz ihren Namen und sagte, dass sie uns vernichten würde.«
    Nicht ganz Imperialer Standard, aber dennoch ziemlich plausibel. Ich nahm an, es müsse einen Grund dafür geben, weshalb der Imperiale Geist oder auch ein altgedienter Flottenoffizier diese Randzonenbewohner tot sehen wollte. Aber es war seltsam, dass das prinzliche Schiff nicht geblieben war, um die Sache zu Ende zu bringen.
    »Und was haben die Piraten damit zu tun?«
    »Die Piraten kommen einen oder zwei Tage später«, sagtesie. »Das ist alles schon mal passiert. Zweimal. Vor vier Jahren und noch einmal fünf Jahre zuvor. Genau das Gleiche. Ein Imperiales Schiff macht den Weg frei, und dann kommen die Piraten und rauben, was sie können, bevor die Konföderierte Flotte da ist.«
    »Die Konföderierte Flotte?« Ich fühlte mich ein wenig uninformiert. Es gab viele Staaten der Randzonen, die sich selbst Konföderationen nannten, deshalb lieferte mir das keinen Hinweis auf meinen Aufenthaltsort. Aber warum sollte ein Prinz Piraten einen Gefallen tun?
    »Nach dem ersten Überfall sind wir der Konföderation beigetreten«, sagte die Frau. Sie hörte sich nicht allzu gut an, und ich bemerkte nun, dass rosafarbener Schaum aus den Winkeln ihrer Maske trat, was auf Blutungen in ihrer Lunge hindeutete. »Beim zweiten Mal hat es geholfen. Wenigstens hat die Konföderiertenflotte dafür gesorgt, dass die Piraten die Flucht ergriffen, noch bevor sie fertig waren. Diesmal … ich schätze, es werden noch mehr Piraten kommen. Die Konföderierten werden vielleicht denken, dass wir es nicht ein zweites Mal wert sind, gerettet zu werden …«
    »Du bist verletzt«, sagte ich, während ich daran dachte, sie für eine künftige Verwendung zu retten. Sie arbeitete am Schiffsherzen, war also schätzungsweise eine Bitech-Ingenieurin oder besaß eine Ausbildung, die mir nützlich sein konnte.
    »Ich bin tot «, sagte die Frau mit bitterem Lachen. Pinkfarbener Schaum blubberte aus ihrer Maske, mehr, als sich wegwischen ließ. Ihre Stimme brach fast, während sie an ihrem eigenen Blut erstickte. »Ich war außerhalb des Rumpfs, im Nachrichtensendemast … aber ich habe trotzdem etwas abbekommen … von dem, was das Schiff getroffen hat.«
    »Aber du versuchst trotzdem, das Schiffsherz zu retten«, sagte ich. »Warum?«
    Ein Husten und Gurgeln war die Antwort, und der Helm der Frau plumpste nach vorn. In Erwartung einer Explosion, die nicht kam, spannte ich alle Muskeln an; dann lief ich zu ihr und löste rasch ihre Finger von dem Nervenstrang in dem freigelegten Kontrollganglion.
    Der medizinische Symbiont und der Applikator befanden sich in meiner Oberschenkeltasche, die sich auf meinen Befehl hin öffnete. Ich brauchte ein paar Sekunden, um an dem Anzug der Frau nach einem geeigneten Anschluss zu suchen, aber ich fand keinen, daher entblößte ich stattdessen ihren Unterarm. Blut verdampfte in einer Wolke aus winzigen Tröpfchen. Ich zerriss das Etikett auf dem Symbionten und steckte ihn in den Applikator. Einen Moment lang sah es so aus, als sei der Symbiont verdorben, aber nach ein paar Sekunden färbte sich die Hülle golden. Ich setzte den Applikator auf die Haut der Frau auf; er dockte an, und der Symbiont fuhr in ihren Blutkreislauf, um dort zu replizieren

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