Das Imperium
Überlegungen. »Ich habe etwas Wichtiges gefunden!« Er stand bei den verkleideten Maschinen an der Wand und richtete das Licht seiner Leuchttafel auf die dunkle Lücke zwischen zwei klobigen Modulen.
Margaret sah dort einen reglosen Haufen, eine staubige Schale mit mehreren verdrehten Beinen und einen rundlichen Körperkern mit einem matten, staubigen Überzug – das Etwas sah aus wie ein großer, halb zerquetschter Käfer. Es wies eine gewisse Ähnlichkeit mit den Klikiss-Robotern auf, wirkte aber natürlicher und glatter.
Margaret schnappte verblüfft und aufgeregt nach Luft. Ein Adrenalinschub ließ sie erzittern. »Louis… Ist es wirklich das, was es zu sein scheint?«
Louis kam näher, sah in die Lücke und lachte triumphierend. Margaret wusste genau, was der Haufen darstellte, noch bevor sich Louis ihr zuwandte und strahlend lächelte. »Der Erste!«, juchzte er. »Gute Arbeit, DD!«
Der Kompi richtete das Licht auf die mumifizierte Klikiss-Leiche und Margaret beugte sich vor. Sie achtete darauf, die Reste des fremden Geschöpfs nicht zu berühren, denn das hohe Alter hatte diese sicher sehr brüchig gemacht. »Der Körper ist so alt, dass er zu Staub zerfällt, wenn wir ihn zu bewegen versuchen.«
Louis deutete auf einen langen Riss im Rückenschild des Klikiss. »Er scheint zerdrückt worden zu sein. Ein Schlag von hinten. Oder vielleicht stürzte ein Teil der Decke auf ihn.«
»Wo liegt dann der Schutt?« Margaret wich zurück und nahm jedes Detail in sich auf. Der Klikiss ähnelte den großen schwarzen Robotern so vage wie der humanoide DD einem Menschen.
Louis war so unvorsichtig wie immer und berührte mit der Fingerkuppe das verdrehte Vorderbein des fremden Wesens – ein Teil des graubraunen Körperpanzers zerfiel zu Staub. »Ich schätze, eine Autopsie kommt nicht infrage, Schatz«, sagte er. »Wir sollten möglichst genaue Bilder anfertigen.«
Margaret nickte. »Auch bei der Untersuchung des Staubs könnte sich etwas ergeben. Wir bekommen Aufschluss über die chemische Struktur und vielleicht finden wir sogar einige intakte Zellen.« Ihr Herz klopfte voller Aufregung. Derzeit erschien ihr alles möglich.
»Was ist das für ein Geräusch?« Arcas sah sich um.
Margaret hörte, wie sich in den äußeren Tunneln etwas bewegte: schwere Schritte, ein Klacken und Pochen. Von einem Augenblick zum anderen wurde ihr klar, wie allein und isoliert sie in dieser Geisterstadt waren. Sie hatten keine Waffen dabei, konnten sich nicht zur Wehr setzen.
Lebte hier noch etwas, nach all den Äonen?
In den Wüsten von Rheindic Co gab es nur einige kleine Eidechsen und Spinnen. Nichts deutete auf große Raubtiere hin. Draußen war das Heulen des Windes verstummt und dadurch erschien das Pochen der schweren Schritte noch lauter. Margaret schluckte und Louis trat näher an sie heran, wie um sie zu schützen.
DD schritt furchtlos durch den Raum und hob seine Leuchttafel. Wenige Sekunden später sagte der Kompi erfreut: »Sirix und die beiden anderen Klikiss-Roboter – sie sind zurückgekehrt!«
Die schweren schwarzen Maschinen erreichten das Licht und passierten nacheinander die steinerne Tunnelöffnung. Margaret beobachtete sie verblüfft, denn sie hatte gesehen, wie sie von der Flut in der Schlucht fortgespült worden waren. Hier und dort klebten Schlammbrocken an ihren Außenhüllen. Einer von Ilkots scharlachroten optischen Sensoren war gesplittert und trüb. Beulen und Kratzer zeigten sich in der schwarzen Panzerung, aber abgesehen davon schien mit den Robotern alles in Ordnung zu sein.
»Wir sind… intakt«, sagte Sirix. Die drei schmutzigen Maschinen verharrten im Raum, sahen sich um, scannten und zeichneten alles auf.
»Eure Unzerstörbarkeit beeindruckt mich«, sagte Louis fröhlich. »Seht nur, was wir hier gefunden haben: eine mumifizierte Klikiss-Leiche, die erste, die jemals entdeckt wurde!« Er wirkte wie ein aufgeregter Schuljunge, der etwas Großartiges vorweisen konnte.
Margaret fühlte noch immer Unbehagen, als sie die drei großen käferartigen Roboter beobachtete. Sie dachte daran, wie schwer es ihnen, den Menschen, gefallen war, an der Schluchtwand emporzuklettern, trotz der von DD ins Felsgestein getriebenen Haken und bevor der Regen große Brocken aus der Schluchtwand gelöst hatte. »Wie seid ihr hierher gekommen, Sirix? Ich dachte, ihr wärt nicht in der Lage, an der steilen Wand hochzuklettern.«
»Wir haben es geschafft«, erwiderte Sirix schlicht.
Dann wandte sich der
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