Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Möglichkeit gegeben, höhere Preise für ihre Lieferungen zu verlangen, Stattdessen ging sie dieses Risiko ein und erlaubte General Lanyan, die Unersättliche Neugier als Lockvogel zu benutzen.
    Rlinda wollte natürlich Gewinne machen, aber sie legte auch Wert darauf, dass die Geschäfte glatt liefen. Vor allem aber ging es ihr darum, dass die Mörder von Captain Gabriel Mesta und seiner Crew zur Rechenschaft gezogen wurden.
    General Lanyan, der den großen Moloch befehligte, hatte keine so hohen Ideale oder moralische Gründe. Er wollte den Raumpiraten nur eine Lektion erteilen, die sie nicht so schnell vergaßen.
    Die von der Hanse finanzierte TVF war eine Kombination aus Polizei und Friedenstruppe, diente aber auch als interstellare militärische Streitmacht. Im Gegensatz zur ildiranischen Solaren Marine, deren große, geschmückte Schiffe hauptsächlich dazu dienten, Eindruck zu machen, zu protzen und bei Hilfsmissionen eingesetzt zu werden, erfüllten General Lanyans Raumer einen direkteren Zweck. Die Hanse wusste, dass es zwischen ihren vielen Kolonien immer wieder Streit geben würde. Menschen hatten nie aufgehört, gegeneinander zu kämpfen. Immer wieder fanden sie religiöse oder politische Gründe, um einen Krieg vom Zaun zu brechen. Und wenn solche Rechtfertigungen fehlten, hatten sie es einfach auf den Besitz und die Ressourcen des anderen abgesehen.
    Einem Rebellen wie Sorengaard das Handwerk zu legen, einem Mann mit Verbindungen zu den zigeunerartigen Roamern – nun, das war eine perfekte Mission für die TVF. Von Sorengaards Piraten hieß es, dass sie verbannte Roamer waren, und das verstärkte den Argwohn, mit dem die Hanse jenen Vagabunden begegnete. Zwar lieferten die aufsässigen Nomaden den größten Teil des von den Handelsschiffen verwendeten Treibstoffs für den Sternenantrieb, doch die Roamer erkannten keine anderen Gesetze an als ihre eigenen. Normalerweise vermieden sie die Teilnahme an den politischen oder sozialen Aktivitäten anderer zivilisierter Menschen.
    »Wir orten energetische Signaturen, General«, meldete die taktische Offizierin von ihrer Station. »Ein Dutzend. Offenbar sind es kleine Schiffe, aber sie scheinen recht schwer bewaffnet zu sein.«
    »Gefechtsstationen besetzen«, sagte Lanyan. »Und halten Sie uns im Verborgenen, bis Sie andere Befehle von mir bekommen.«
    Soldaten eilten hin und her. Piloten liefen zu den Startdecks, um an Bord der schnellen Remoras zu gehen. Rlinda ballte die Fäuste, atmete tief durch und dachte an BeBob. Ihr Captain flog nach Yreka und hoffte, die Korsaren aufscheuchen zu können, damit die TVF mit ihnen abrechnen konnte. Am liebsten hätte Rlinda eine Kom-Verbindung hergestellt und eine Warnung gerufen, aber dadurch hätte sie alles ruiniert. Sie hoffte, dass Bebob die Sache mit heiler Haut überstand.
    Rlinda beobachtete, wie die ahnungslosen Piraten die Triebwerke ihrer Schiffe zündeten und sich dem Frachter näherten. Lanyan lächelte und öffnete einen Interkom-Kanal, um den Soldaten Anweisungen zu erteilen. Rlindas Meinung nach war der General zu siegessicher.
    Die Unersättliche Neugier bemerkte Sorengaards Truppe, und BeBob gab sich alle Mühe, mit Ausweichmanövern das Sicherheitsnetz der Yreka-Stationen zu erreichen. Aber die Frachträume des Transporters waren gefüllt und durch diese zusätzliche Masse wurde das Schiff schwerfällig.
    Rlinda stellte sich vor, wie BeBob der Panik nahe schwitzte und fluchte. Branson Roberts beschränkte sich nicht nur darauf, ein Köder zu sein. Derzeit versuchte er wirklich, den Angreifern zu entkommen, aber gegen die Korsaren hatte er keine Chance. Rlinda empfand tiefes Mitgefühl. »Wenn Sie dies verpatzen, ziehe ich Ihnen das Fell über die Ohren, General.«
    »Danke für Ihr Vertrauen, Madam«, erwiderte Lanyan und rief ins Interkom: »Alle Remoras, starten! Manta-Kreuzer, rücken Sie gegen den Feind vor.«
    Als die Piratenschiffe den Frachter umzingelt hatten, griffen die TVF-Schiffe an. Die schnellen Remoras rasten heran und richteten ihre Zielerfassung auf die nicht geschützten Triebwerke der Piraten. Sorengaard und seine Leute waren mutig genug, es mit dem minimalen Verteidigungspotenzial eines Frachter aufzunehmen, aber gegen eine kampfbereite terranische Militärstreitmacht konnten sie nicht bestehen.
    Eins der kleinen Piratenschiffe setzte sich ab und versuchte zu fliehen. Es beschleunigte so sehr, dass die weiß glühenden Triebwerksblenden zu Plasma verdampften, was einen lateralen

Weitere Kostenlose Bücher