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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sorengaard aus der Luftschleuse ins All, wandte sich dann an die Remora-Piloten in den Startnischen.
    »Ein letzter Flug, Männer. Sammelt die Leichen ein und bringt sie zurück, damit wir sie einäschern können.« Er sah zu Rlinda Kett. »Wir befinden uns hier in der Nähe einer Schifffahrtslinie und sollten keine Gefahren für die Navigation zurücklassen.«

13 JESS TAMBLYN
    Die Himmelsmine der Roamer ritt auf den zitronengelben und lehmbraunen Wolken von Golgen und hinterließ einen breiten Turbulenzstreifen, als sie dunstige Rohstoffe aufnahm. Der Erntekomplex – eine riesige Ansammlung aus Reaktorkammern, Sammeltrichtern, Tanks und separaten Quartiermodulen – ähnelte hunderten von anderen Himmelsminen der Roamer über zahlreichen Gasriesen im Spiralarm.
    Die weit verstreuten Clans agierten am Rand des Einflussgebiets der Terranischen Hanse und waren sehr auf ihre Unabhängigkeit bedacht. Familien betrieben ihre eigenen Himmelsminen oder Ressourcenstationen in den Resten von Planeten, auf die sonst niemand Anspruch erhob.
    Die Himmelsminen sammelten große Mengen Wasserstoff aus den Atmosphären von Gasriesen, die gigantischen Reservoirs gleichkamen. Millionen von Tonnen Gas wurden von Ekti-Reaktoren verarbeitet, die auf ildiranischer Technik basierten. Mithilfe von Katalyse und ringförmigen Magnetfeldern verwandelten die Reaktoren ultrareinen Wasserstoff in das exotische Wasserstoffallotrop namens Ekti.
    Der ildiranische Sternenantrieb bot die einzige bekannte Möglichkeit, überlichtschnelle Geschwindigkeiten zu erreichen, und er brauchte Ekti als Energiequelle. Gewaltige Wasserstoffmengen waren nötig, um auch nur geringe Quantitäten dieser raren Substanz zu produzieren. Aufgrund ihrer engen Familienbande und der Bereitschaft, am Rand des Hanse-Territoriums tätig zu sein, konnten Roamer billiger und zuverlässiger liefern als andere Quellen. Mit großem Erfolg hatten die Clans diese spezielle Marktnische besetzt.
    Ihr Erfolg war sogar noch größer, als man in der Hanse ahnte.
    Jess Tamblyns Frachteskorte dockte an die Blaue Himmelsmine an und aktivierte ihre Stabilisatoren, als die Luftschleusen miteinander verbunden wurden. Die Frachteskorte war kaum mehr als ein spinnenartiges Gerüst aus Triebwerk und Kommandoblase. Wenn das Gerüst mit den Tanks einer Himmelsmine verbunden wurde, konnte Jess Container mit verdichtetem Ekti zu den Distributionszentren bringen. Selbst bei einer so einfachen Aufgabe achtete Jess immer darauf, sein Bestes zu geben und mehr zu leisten, als man von ihm erwartete, ein gutes Beispiel für die anderen zu sein.
    Als alle Indikatoren grün leuchteten, bat er förmlich um Erlaubnis, die Himmelsmine seines Bruders betreten zu dürfen. Die Roamer-Arbeiter verspotteten ihn gutmütig, bis er schließlich ein Prioritätskommando eingab und ohne Genehmigung an Bord kam. Er strich die Kapuze zurück, klopfte auf seine vielen Taschen und schüttelte das struppige braune Haar. »Wenn Sie mich erkannt haben… Wo bleibt dann der rote Teppich?«
    Einer der Produktionstechniker, ein barscher Mann in mittleren Jahren, der zur Burr-Familie gehörte, fluchte herzhaft. »Shizz, wie ich sehe, hat man Sie zum Frachtpiloten befördert! Weist das auf eine Auseinandersetzung mit Ihrem Vater hin?«
    Jess lächelte keck. »Ich kann die Meinungsverschiedenheiten in der Familie nicht allein meinem Bruder überlassen.« Er hatte blaue Augen und eine kraftvolle Persönlichkeit, die ihn energisch und gleichzeitig entspannt wirken ließ. »Außerdem muss sich ein tüchtiger Bursche um den Transport zu den Distributionsschiffen kümmern. Kennen Sie einen besseren Piloten?«
    Der Burr-Techniker winkte ab. »Ihr Ekti geht an die Große Gans, die einen guten Piloten nicht von einem blinden Bauern unterscheiden kann.«
    Die abfällige Bezeichnung für die Hanse ging auf das ursprüngliche albatrosartige Symbol der frühen terranischen Handelsschiffe zurück. Der Vogel hatte wie ein stolzer Adler aussehen sollen, wies aber mehr Ähnlichkeit mit einer dicken Gans auf. Der Name des Hanse-Vorsitzenden, der die Sternvagabunden zur Unterzeichnung der Hanse-Charta hatte bewegen wollen, Bertram Gansig, lieferte eine zusätzliche Inspiration. Roamer fanden den Begriff angemessen beleidigend.
    Jess zuckte mit den Schultern. »Und wenn schon. Ich suche gern nach einem Vorwand, meinen Bruder zu besuchen und dafür zu sorgen, dass er nicht zu viele Fehler macht.« Er wies nicht darauf hin, dass er auch die Gelegenheit

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