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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Wir treten den Hydrogern in den Arsch!«
    »Mit Rüpeln wird man nur auf eine Weise fertig – mit einem Tritt in die Eier!« Tasia erkannte die Stimme von Patrick Fitzpatrick, der selbst ein Rüpel gewesen war, bis sie ihm eine Lektion erteilt hatte. Er war nicht befördert und der Brückencrew ihrer Plattform zugewiesen worden.
    Tasia wünschte sich, dass der Admiral endlich den Startbefehl gab, aber stattdessen fuhr er fort: »Wir führen keinen direkten, offensiven Schlag gegen den Feind, denn wir wissen nicht, wo er sich befindet. Aber wir werden das Ultimatum der Hydroger missachten und uns das Ekti nehmen, das wir brauchen, notfalls mit Gewalt.«
    Und dann verließ die Flotte die ausgedehnten Werftanlagen im Asteroidengürtel und flog in Richtung Jupiter. Vor ihr schwoll der Gasriese immer mehr an. Graue, gelbe und braune Wolkenbänder umgaben ihn, und in seinen Tiefen tobten gewaltige Stürme. Hatten dort immer Hydroger gelebt, während all der Jahrtausende der menschlichen Geschichte, lange bevor Galileo durch sein primitives Teleskop blickte?
    Vier große Ekti-Fabriken waren in den Werften des Asteroidengürtels entstanden und flogen mit eigenen Triebwerken, eskortiert von der TVF.
    Auf der Brücke ihrer Waffenplattform lächelte Tasia unwillkürlich, als sie die primitive Konstruktion der Hanse-Himmelsminen sah. Die Roamer gestalteten solche Anlagen weitaus effizienter und stromlinienförmiger. Diese Fabriken würden zwar ihren Zweck erfüllen, aber Tasia verstand nun, warum es den Roamern so leicht gefallen war, ihre Marktposition in Hinsicht auf das Ekti zu behaupten.
    Doch ohne TVF-Schutz für ihre Himmelsminen konnten die Roamer keinen Treibstoff für den Sternenantrieb mehr produzieren, was eine schwere wirtschaftliche Krise für sie bedeutete. Die Ineffizienz ihrer Ekti-Anlagen mochte die Hanse schließlich veranlassen, den Roamern militärische Unterstützung für den Schutz ihrer Himmelsminen anzubieten. Aber eine derartige Abhängigkeit erfüllte Tasia mit Unbehagen. Die Roamer hatten immer großen Wert darauf gelegt, ihre Selbstständigkeit zu wahren und nicht auf die Hilfe der Großen Gans zurückzugreifen.
    Die interplanetare Reise dauerte nicht lange. Der Moloch Goliath, drei Manta-Kreuzer und mehrere Thunderheads begleiteten die Ekti-Fabriken in die Jupiter-Atmosphäre. Die Schönheit der Wolkenmuster des Gasriesen beeindruckte Tasia, aber sie hatte viele andere Planeten gesehen und erinnerte sich daran, neben Ross auf dem Aussichtsdeck der Blauen Himmelsmine gestanden zu haben.
    Jetzt brannte sie auf einen Kampf, auf eine direkte Konfrontation mit den Hydrogern. Wenn die feindlichen Wesen erschienen, hoffte sie, den ersten Schuss auf sie abfeuern zu können.
    Ihre Crew jubelte, als die Ekti-Fabriken mit dem Flug durch die Atmosphäre begannen, große Mengen an Wasserstoff aufnahmen und ihn in ihren Reaktoren verarbeiteten.
    Die langsamen Fabriken mussten wochenlang in Betrieb bleiben, bevor sie genug Ekti produziert hatten, damit sich ein Transport ihrer Tanks lohnte. Aber allein ihre Präsenz bedeutete einen psychologischen Sieg für die Menschheit. Sie würden sich den Treibstoff für den Sternenantrieb nehmen, ungeachtet aller Drohungen. Die Menschen zwangen die Hydroger, Farbe zu kennen, wiesen in aller Deutlichkeit darauf hin, dass sie nicht klein beigeben wollten.
    Tasias Crew scherzte und schloss Wetten ab, klang noch enthusiastischer als vor dem Start der Flotte. Manta-Kreuzer protzten mit ihren Manövern. Robb Brindle stand neben Tasia, nicht zu nahe, weil sie sich im Kontrollraum befanden und sie der Platcom war. Dann trat er doch einen Schritt auf sie zu. »Mir steht es nicht zu, ihnen die Augen zu öffnen«, sagte er so leise, dass ihn nur Tasia verstand. »Doch mir scheint, wir fordern einen bissigen Hund heraus und sind tapfer, solange er angebunden ist.«
    Tasia richtete einen nachdenklichen Blick auf ihn. »Manchmal sprichst du eine Sprache, die mir völlig unverständlich ist, Brindle.«
    Aber in Wirklichkeit verstand sie genau, was er meinte – sie verstand es nur zu gut. Und sie fragte sich, wie lange sie warten mussten, bis die Leine riss.

108 MARGARET COLICOS
    Ein Funktionsdiagramm im Innern des Klikiss-Aggregats lieferte den Hinweis, den Margaret brauchte. Auf der Basis ihrer neuen Vermutung, dass die Symbolplatten am Rand des trapezförmigen Steinfensters Koordinaten von Planeten des Insektenvolkes darstellten, untersuchte die Archäologin andere Räume und

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