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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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des Prinzen. Peter hatte einige Worte geändert, um der ganzen Angelegenheit eine persönliche Note zu geben – vermutlich ein Zeichen von Trotz. Er war noch zu sehr er selbst, aber darin sah Basil kein großes Problem. Bis zur Krönung würde er ihn völlig unter Kontrolle bringen.

107 TASIA TAMBLYN
    Wie in jeder neuen Kriegsflotte der menschlichen Geschichte herrschte bei der TVF eine gute, patriotische Stimmung. Selbst jene Kadetten, die Tasia zuvor die kalte Schulter gezeigt hatten, klopften ihr nun kameradschaftlich auf den Rücken, griffen dann nach der Ausrüstung und eilten zu ihren jeweiligen Schiffen. Seit Tagen hatte sie niemand mehr »Kakerlake« genannt.
    Nach einer langen Wartezeit bekam Tasia nun Gelegenheit, gegen die Fremden zu kämpfen. Der Gesandte der Hydroger, der König Frederick umgebracht hatte, war so unverschämt gewesen, die Gestalt von Ross anzunehmen. Dafür – und auch für andere Dinge – wollte sie an den Wesen Rache nehmen.
    Es gab unbestätigte Berichte, die ein absichtlich herbeigeführtes Kometen-Bombardement des Gasriesen Golgen erwähnten, wo es zum ersten Angriff der Hydroger gekommen war. Niemand wusste, welchen Schaden die Kometen beim Feind anrichteten, aber die Kühnheit eines solchen Gegenschlags inspirierte die terranischen Soldaten. Es erstaunte sie, dass die Roamer zu so etwas imstande waren. Ihrer Meinung nach konnten die »Profis« der Terranischen Verteidigungsflotte zweifellos noch mehr leisten.
    Tief in ihrem Herzen wusste Tasia, dass Jess hinter dem Kometen-Plan steckte. Er hatte ganz bewusst Golgen gewählt, um die Zerstörung der Blauen Himmelsmine zu rächen. »Jetzt bin ich dran, großer Bruder«, sagte sie zu sich selbst.
    Sie ließ sich von der allgemeinen Begeisterung anstecken, umarmte Robb Brindle, gab ihm einen verblüffend leidenschaftlichen Kuss und lief los, bevor er darauf reagieren konnte.
    Mit ihren Sachen und einigen Roamer-Dingen, die sie in den Taschen des Overalls verstaut hatte, eilte Tasia zum Shuttle-Hangar. Von dort aus brachten Truppentransporter die Besatzungen zu den wartenden Schlachtschiffen. Admiral Stromo, Befehlshaber der Kampfgruppe von Gitter 1, führte selbst das Kommando über die schwer gepanzerte Goliath, das erste Schiff der verbesserten Moloch-Klasse. Die Goliath hatte bereits ihren Jungfernflug hinter sich – alle ihre Systeme funktionierten perfekt. Sie war kampfbereit.
    Als Tasia die vielen Schiffe sah, die ungeheure Feuerkraft, die sich anschickte, zum Jupiter aufzubrechen, fühlte sie die gleiche Zuversicht wie die anderen Rekruten. Aber sie wusste auch, dass sich die Dinge vom einen Augenblick zum anderen ändern konnten. Aus den Berichten über den Angriff der Hydroger auf die Ekti-Stadt über Qronha 3 ging deutlich hervor, dass die Hydroger ein sehr widerstandsfähiger Gegner waren.
    Aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistungen war Tasia erneut befördert worden, und zwar zum Plattform-Commander beziehungsweise Platcom – sie bekam den Befehl über eine Thunderhead-Waffenplattform. So schnelle Beförderungen waren nur wegen der massiven Aufrüstung möglich, aber Tasia zweifelte nicht daran, dass sie ihren Rang verdiente. Robb Brindle hatte immer wieder gezeigt, dass er gut mit Tasia zusammenzuarbeiten verstand, und er wurde zu ihrem Ersten Offizier ernannt. Dadurch erhielt er den Befehl über die Remora-Staffeln, die die Hauptlast des Kampfes im All tragen würden, wenn die Hydroger erschienen.
    Crewmitglieder nahmen ihre Plätze ein, leiteten Bereitschaftsenergie in Triebwerke und Waffensysteme, machten die Remoras startklar. Als alles bereit war, öffnete Admiral Stromo einen Kommunikationskanal, um zur Flotte zu sprechen.
    »Dies ist unsere erste direkte Mission gegen den Feind, und ihr kommt größere Bedeutung zu als allen bisherigen Einsätzen der TVF. Dies ist kein einfacher Konflikt mit einer rebellischen Kolonie. Es handelt sich auch nicht um eine Strafaktion gegen gesetzlose Roamer, die unschuldigen Kolonisten auflauern…«
    Auf der Brücke ihrer Waffenplattform senkte Tasia den Kopf, als Admiral Stromo an Rand Sorengaard erinnerte. »Shizz, herzlichen Dank, Sir«, murmelte sie so leise, dass es niemand hörte. Mit seiner abfälligen Bemerkung hatte Stromo ihre Kommando-Autorität beeinträchtigt.
    »Diese Mission hat direkte Konsequenzen für die Zukunft der Terranischen Hanse und die ganze Menschheit«, fügte der Admiral hinzu.
    Übermütige Rufe klangen durch den Kontrollraum der Waffenplattform.

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