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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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betrachtete die Zeichen an den Wänden, schriftliche Hinterlassenschaften der Klikiss.
    Während sich Louis mit der Maschine beschäftigte und DD weitere Lampen in den Tunneln installierte, starrte Margaret stundenlang konzentriert auf die Symbole, machte sich Notizen und übersetzte einen Teil nach dem anderen. Wenn sie auf unverständliche Zeichen stieß, nahm sie sich eine andere Sektion vor. Jedes übersetzte Segment gewährte ihr neue Einblicke in die unverständlichen Passagen, und auf diese Weise kam die Entzifferung langsam voran.
    Die Übersetzung der einzelnen Segmente war wie das Entfernen der einzelnen Schichten einer Zwiebel: Margaret bekam einige Antworten, aber gleichzeitig stieß sie auf neue Rätsel. Sie fand weitere Einzelheiten der Klikiss-Geschichte und begriff, dass noch viele Informationen fehlten. Schließlich erstellte sie eine erste Zusammenfassung.
    Zwei der drei schwarzen Roboter wankten in den Raum mit dem Steinfenster, um einen Eindruck davon zu gewinnen, welche Fortschritte die Archäologen erzielt hatten. In einem angrenzenden Zimmer blickte Margaret auf die fremden Schriftzeichen und zog die von Anton stammende Spieldose auf. Während sie der blechernen Melodie lauschte, glitt ihr Blick über die Symbole. Die Aufzeichnungen der Klikiss schienen einem speziellen Rhythmus zu folgen, einer linguistischen »Kadenz«, die der menschlichen Sprache fehlte.
    Sirix und Dekyk bewegten sich auf fingerartigen Beinen, betraten Margarets Raum und richteten ihre optischen Sensoren auf die Wände. Die Melodie der Spieldose schien sie irgendwie zu verwirren. Die schwarzen Roboter verharrten reglos, bis die blechernen Klänge der Stille wichen.
    DD drehte sich zu den beiden Klikiss-Robotern um. »Heute haben wir gute Nachrichten für euch. Margaret, könnten Sie die bisherige Übersetzung vorlesen?«
    Die Archäologin strich mit dem Zeigefinger über eine Hieroglyphengruppe. »Ich bin noch immer bestrebt, die einzelnen Teil des Mosaiks zusammenzusetzen, aber inzwischen komme ich schneller voran. Jedes Segment, das ich verstehe, hilft mir dabei, die anderen Sektionen zu enträtseln. Hier ist die Rede von einem großen Krieg, einem gewaltigen Brand, der die ganze Galaxis erfasste. Vermutlich hat jene Katastrophe die Klikiss ausgelöscht. Das vermuten wir, seit wir Corribus gesehen haben, aber hier wird der Krieg zum ersten Mal von den Klikiss selbst erwähnt.«
    Margaret deutete auf ein anderes breites Segment an der Wand. »Dieser Teil ist mir bisher unverständlich, obwohl einige Zeichen darauf hinweisen, dass von einem Feind der Klikiss die Rede ist. Und dann hier.« Sie trat vor und zeigte auf mehrere Piktogramme in einer dichten Symbolgruppe. »Ich glaube, hier werden die Klikiss-Roboter erwähnt.«
    Sirix und Dekyk kommunizierten mit blitzenden optischen Sensoren und klickenden Geräuschen.
    Margaret stützte die Hände an die Hüften und lächelte. »Es läuft gut. Vielleicht gelingt es mir noch heute, alle Schriftzeichen dieser Wand zu deuten. Bald haben wir Antworten.«
    »Das Wissen um die Antworten wird viele Dinge verändern«, sagte Sirix.
    Ein von Louis im anderen Raum stammender Freudenschrei unterbrach sie. Margaret und DD eilten zu ihm, gefolgt von den beiden schwarzen Robotern. Louis stand an der alten Maschine, die jetzt leise vor sich hin summte. Das Steinfenster wirkte anders, so als hätte sich hartes Felsgestein in weichen Ton verwandelt.
    »Ich habe die Energiequelle reaktiviert!«, freute sich Louis und Margaret gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Das energetische Niveau fluktuiert noch ein wenig, aber ich kann jetzt begründete Vermutungen in Hinsicht auf den Zweck dieses Aggregats und der Steinfenster anstellen.«
    »Nun, alter Knabe? Handelt es sich um ein Transportsystem?«, fragte Margaret.
    »Die trapezförmigen Steinfenster sind… Portale. Mathematik und Technik der Klikiss sind wahrhaft erstaunlich. Mit unserem Wissen über die Fackel gelang es mir, Berechnungen anzustellen und einige Gleichungen zu vervollständigen.« Er legte eine Hand auf die summende Maschine und deutete mit der anderen zum auffallend leeren Trapezoid. »Die Portale ermöglichen eine für uns völlig neue Art von interstellaren Reisen. Nach den Gleichungen zu urteilen, gibt dieses Aggregat der Variablen ›Entfernung‹ den Wert null. Das Bezugssystem wird verschoben, wodurch sich die Koordinaten verschiedener Ziele überlappen.«
    »Mit anderen Worten…«, brachte Margaret beeindruckt hervor. »Die

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