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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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dafür eigneten, Treibstoff für den Sternenantrieb zu gewinnen.
    Jetzt, im Alter von dreißig Jahren, hatte er die große industrielle Anlage fast ganz abbezahlt. Für ihn war es eine Frage des Stolzes; und er konnte sich damit auch seinem Vater gegenüber beweisen. Dieses Jahr würde er sein Ziel endlich erreichen; das Datum für die Hochzeit war bereits festgelegt.
    Kalter Wind wehte und die große Himmelsmine erzitterte. Die weißen Tauben auf ihren Stangen schlugen mit den Flügeln und vier weitere von ihnen stiegen auf. Ross blickte übers Geländer und beobachtete das Flackern und Gleißen tief unten. Es sah nach Blitzen in einem brodelnden elektrischen Meer aus. Und die Leuchterscheinungen kamen näher.
    Die Stimme des wachhabenden Kommandanten drang plötzlich aus dem Interkom-Lautsprecher. »Es befindet sich eine große Störungszone unter uns, Chief. Mit so etwas haben wir es bisher noch nie zu tun bekommen.« Der wachhabende Kommandant hatte sein ganzes Leben an Bord von Himmelsminen der Roamer verbracht. Man sollte eigentlich meinen, dass er mit allen atmosphärischen Phänomenen vertraut war.
    Ross hob die Stimme, als der pfeifende Wind lauter wurde. »Sollten wir den Kurs der Himmelsmine ändern?«
    Die Antwort kam sofort. »Die Störungszone ist zu schnell, Ross. Wir können ihr nicht ausweichen.«
    Die dichten Wolken teilten sich, brachen auf wie eine Pustel und Ross glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu können. Ein gewaltiges Etwas, das aussah wie ein Kristall, kam aus der Tiefe, eine schimmernde, diamantene Kugel, die aufstieg und größer wurde.
    »Shizz! Sehen Sie das?« Statik knisterte aus dem Interkom-Lautsprecher – die interne Verbindung schien unterbrochen zu sein.
    Ross starrte und begriff mit noch größerem Staunen, was sich seinen Blicken darbot. Ein Raumschiff.
    Das fremde Schiff war eine gewaltige Kugel mit dreieckigen Vorsprüngen – als würden sich Dutzende Pyramiden im Innern einer gläsernen Blase überlagern. Blaues energetisches Feuer züngelte von den Spitzen der Pyramiden und verband sie mit einem flackernden Netz. Lichtbänder sprangen zwischen den Spitzen hin und her. Eine Waffe, ein bizarres Gebilde aus den Tiefen des Gasriesen. Ross fragte sich, welche Art von Bewusstsein ein solches Schiff geschaffen hatte – und was die Fremden wollten.
    Er ließ das Geländer los und wankte zurück. »Bringen Sie uns nach oben!«, rief er, ohne zu wissen, ob ihn der wachhabende Kommandant hörte. »Geben Sie uns einen Kilometer zusätzliche Höhe. Oder besser zehn!«
    Still und unheilvoll kam das fremde Schiff näher. Im Vergleich mit ihm war die Himmelsmine nicht mehr als eine winzige Mücke.
    Ross dachte an die Legenden von Meeresungeheuern auf der Erde und stellte sich vor, wie sie Segelschiffe verschlangen. Die gewaltige Kugel schwoll immer mehr an und ihre Außenhülle reflektierte das Licht des energetischen Flackerns.
    »Beim Leitstern!«, brachte Ross hervor. Er hatte alte Roamer-Geschichten von geheimnisvollen Erscheinungen in den Atmosphären von Gasriesen gehört, kannte auch die Berichte eines Überlebenden der Katastrophe von Daym, zu der es vor langer Zeit gekommen war. Aber niemand hatte es jemals für möglich gehalten, dass es in den Tiefen der Gasgiganten Leben gab.
    Auch die letzten Tauben stiegen auf und flogen fort von der Himmelsmine. Die kristallene Kugel stieg weiterhin auf, ließ die dichteren Schichten der Atmosphäre hinter sich zurück.
    »Wer seid ihr? Und was wollt ihr?« Das Heulen des Windes übertönte Ross Tamblyns Stimme; vermutlich hätten ihn die Geschöpfe an Bord jenes seltsamen Raumschiffs ohnehin nicht verstanden. »Wir haben nichts gegen euch!«, rief Ross so laut er konnte.
    Das gewaltige Gebilde schwebte nun über der Himmelsmine und niederfrequente Töne gingen von ihm aus, wie dumpfe Worte, gesprochen von einem Wal in den Tiefen eines irdischen Ozeans. Die Vibrationen ließen Ross taumeln, schüttelten ihn und bewirkten heftigen Kopfschmerz.
    Der wachhabende Kommandant hatte Alarm gegeben und die Arbeiter geweckt. Aber die Himmelsmine verfügte über keine defensiven oder offensiven Einrichtungen.
    Das energetische Flackern zwischen den Pyramidenspitzen wurde heller und sprang dann herab. Ross schrie und hob die Hand vor die Augen.
    Lanzen aus destruktiver Energie bohrten sich in die Blaue Himmelsmine, zerfetzten die Ekti-Reaktoren, durchbohrten die Tanks und ließen die Abgasschlote explodieren. Die Decks erbebten, als es überall

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