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Das Implantat: Roman (German Edition)

Das Implantat: Roman (German Edition)

Titel: Das Implantat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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kommt es, dass ich mit diesen Verbrechern in einen Topf geworfen werde? Ich schaue starr geradeaus und spüre, wie Panik in mir aufsteigt. »Was werden Sie tun?«, frage ich.
    »Dich bei der Polizei abliefern, Mann. Ich bin für diesen Truck verantwortlich. Wenn hier drin irgendwas schiefgeht, krieg ich die Schuld. Mir gefällt diese Arbeit. Ich will sie nicht verlieren.«
    »Hören Sie zu, die verwechseln mich mit jemandem. Sie können doch sehen, dass ich nicht zum Militär gehöre. Lassen Sie mich einfach irgendwo raus«, sage ich mit vor Angst tonlos gewordener Stimme. Gegen meinen Willen starre ich auf eine Taste am Lenkrad. Damit kann man die Freisprechanlage einschalten. Cortez muss bloß den Finger rühren, und schon wandere ich ins Gefängnis oder muss mit noch Schlimmerem rechnen.
    »Ich verrate niemandem, dass Sie mich mitgenommen haben«, füge ich hinzu. »Keiner wird es je erfahren.«
    »Tut mir leid«, antwortet er. »Die Firma weiß bereits, dass jemand mitfährt. Der Truck ist komplett verdrahtet.«
    Das stimmt. Nimmt der große Mann neben mir für mehr als ein paar Sekunden die Hände vom Lenkrad, fährt der Laster automatisch an die Seite und schaltet den Motor aus. Das ist so, seit vor ein paar Jahren bei einem autonomen Tankwagen ein Sensor nicht richtig funktioniert hat und das fahrerlose Fahrzeug von der Straße abgekommen und in ein Bürogebäude gerast ist. Wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn das Ding nicht bis oben hin mit Benzin gefüllt gewesen wäre. Die Transportfirma überlebte die Klagewelle nicht, die auf den Unfall folgte, und musste Konkurs anmelden. Und dem Rest der Industrie ging auf, dass sie sich in Zukunft gegen solche Fälle schützen musste. Es musste jemand ans Steuer gesetzt werden, dem im Zweifelsfall der Schwarze Peter zugewiesen werden kann.
    Mit anderen Worten, ein menschlicher Fahrer.
    »Wieso stellst du dich nicht?«, will Cortez wissen. »Du siehst aus wie ein Lehrer oder so was. Warum willst du vor den Cops weglaufen?«
    Ja, vielleicht wäre es wirklich klug, meine Flucht aufzugeben und so vielleicht den Schaden zu begrenzen. Schließlich habe ich Samantha Blex ja nicht vom Dach gestoßen. Ich stelle mich den Behörden und erkläre ihnen alles. Ist doch eigentlich die vernünftigste Lösung. Doch mir will nicht die Angst aus dem Kopf gehen, die in der Stimme meines Vaters mitschwang. Auch in seinem Gesicht stand blanke Panik geschrieben – und die war ziemlich ansteckend.
    Ich wende mich zu Cortez um.
    »Du glaubst, Amps nehmen dir den Job weg?«, frage ich. »Na, da kann ich dich beruhigen. Selbst wenn ich wollte, könnte ich diesen Truck nicht fahren. Und nach dem heutigen Tag kann dir sowieso kein Amp mehr deinen Job streitig machen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil keiner von uns bei einem Unfall die Schuld auf sich nehmen könnte. Gesetzlich gesehen, meine ich. Von Rechts wegen existiere ich überhaupt nicht. Da würde deine Firma besser fahren, wenn sie einen Dreijährigen ans Steuer ließe.«
    Cortez schnaubt erneut und blickt aus seinen tiefen Augenhöhlen auf die eintönige, vor Hitze flimmernde Straße hinaus. Ich kann seine Miene nicht deuten. Aber nachdem Diskriminierung nun legal ist, greift sie ziemlich schnell um sich, das habe ich ja schon mitgekriegt. Wenn dieser Typ dafür sorgt, dass ich wieder in Pittsburgh lande, ist alles aus.
    »Das ist abgefuckt«, meint er nach einer Weile. »Die sagen, du seist nicht mal ein Mensch?«
    »Genau das sagen sie. Im Grunde kann ich gar nicht verhaftet werden. Ich habe ja keine Rechte. Die Cops können mit mir machen, was sie wollen. Und das werden sie auch.«
    Wieder erklingt der Alarmton. Aus dem Armaturenbrett dringt eine blecherne Stimme: »Cortez, bitte kommen. Cortez, bitte kommen.«
    Cortez hebt die Brauen und drückt schnell auf eine Taste neben dem Lenkrad. »Hier Cortez.«
    »Cort. Hier ist Jason. Es geht um diesen Fahndungsaufruf. Der Flottenscan zeigt an, dass in Nashville jemand zu dir eingestiegen ist. Kannst du das bestätigen?«
    Mit gerunzelter Stirn sieht Cortez zu mir. »Mhm.«
    »Okay, dann schalt doch bitte mal die Kabinenkamera für mich ein.«
    Cortez blinzelt, als wäre er gerade erst aufgewacht. Er nimmt eine Hand vom Lenkrad und kratzt sich an seinem struppigen Bart. Auf dem Armaturenbrett beginnt eine Lampe zu blinken, und praktisch unbewusst bewegt sich seine speckige Hand zurück ans Steuer.
    »Jason … hier sitzt mein Vetter neben mir«, erklärt Cortez. »Ich nehme ihn mit

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