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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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Plötzlich war er in einem Wohnmobil. Und da saß Amy unter einer Gruppe schwerbewaffneter Typen. Sie steckte ihre Hand in eine Schachtel Special K und aß sie trocken, als wären es Kartoffelchips. John versuchte mit ihr zu sprechen, aber er war natürlich nicht wirklich dort.
    Konzentration. Konzentrier dich darauf zurückzukommen.
    Und dann drehte sich die Welt um ihn, die Landschaft um ihn herum verschwand, bis er wieder zurück bei Daves abgebranntem Haus war, zurück in seinem eigenen Körper, der vor Falconer stand und ihn anstarrte und ebenso das unselige Ding, dass vom Dach aus im Begriff war, sich auf ihn zu stürzen.
    Die Szene vor ihm war eingefroren. John sah, dass sich das springende Monster in der Luft grotesk verwandelte und Falconer noch nicht mal den Kopf gehoben hatte. Die Blätter zu ihren Füßen wehten nicht mehr herum, und die Welt stand vollkommen still. Die Zeit war angehalten. John sah auf seine Hände und merkte, dass er seine Finger bewegen konnte, dass für ihn die Zeit nicht stehengeblieben war, sondern nur für den Rest der Welt. John machte vorsichtig einen Schritt, er konnte sich problemlos bewegen. Dann sah er sich um, stemmte die Hände in die Hüften und sagte in die Stille hinein: „Ha.“
    So was war John auf Sojasoße noch nie passiert, aber eigentlich war nichts anderes zu erwarten gewesen, weil nie zweimal das Gleiche geschah. Außerkörperliche Erfahrungen, Zeitreisen, Reisen zwischen den Dimensionen, Unsichtbarsein – ja. Zeit anhalten? Nein. Das musste er Dave erzählen. Falls er sich daran erinnerte – dummerweise hielt der gottgleiche Zustand, den man manchmal auf Sojasoße empfand, nur kurz an, zu vergleichen mit diesem unglaublich gesteigerten sexuellen Selbstvertrauen, das man von Bier bekam: großartig im Augenblick, aber am nächsten Tag wie weggeblasen. Er versuchte, den ersten Schock zu überwinden und die Lage zu checken. Wer wusste schon, wie lange die Wirkung anhalten würde und wann die Zeit plötzlich wieder durchstartete?
    Falconer stand drei Meter von John entfernt, er war wie eingefroren, eine Statue, die aussah, als würde sie mit einem verwirrten Gesichtsausdruck der eigenen Schönheit Tribut zollen. Mitten in der Luft, einen halben Meter von ihm entfernt, hing das Monster.
    John konnte erkennen, dass es mal ein Mensch gewesen war, ehe der Parasit ans Werk gegangen war, aber dazu brauchte er ein paar Minuten. (Moment, gab es überhaupt so was wie Minuten?) Die Arme und Beine der Kreatur waren weit ausgebreitet, so dass sie zusammen mit dem Oberkörper ein seitliches „H“ bildeten. Die Gliedmaßen endeten in einer knochigen messerscharfen Verlängerung, und die Angriffstaktik war simpel: In Bruchteilen einer Sekunde würde es seine Glieder um Falconers Hals und Oberkörper schlingen und ihn in drei blutige Stücke zerteilen. Falconer hatte überhaupt keine Zeit zu reagieren. Er würde den Angriff nicht überleben.
    John ging auf ihn zu und hatte das Gefühl, dass sich der Untergrund anders anfühlte. Er brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, dass das Gras unter seinen Füßen nicht nachgab – es war so, als würde er auf Kunstrasen aus Titan gehen. Seine Schuhe blieben bei jedem Schritt ein wenig stecken, Grasklingen drangen wie Nadeln in seine Sohlen. John wollte die Schaufel aus dem Boden ziehen, die Falconer beim Graben benutzt hatte, und merkte, dass er sie nicht bewegen konnte. Nicht vor und nicht zurück.
    Die Zeit blieb also eingefroren – ja, so war es, John hatte keinerlei Möglichkeit einzugreifen. Er konnte das Monster nicht töten oder Falconer aus dessen Flugbahn schubsen. Na ja. Scheiße. Was nützte das dann überhaupt?
    Eigentlich …
    Könnte er ja rausfinden, ob Dave noch lebte.
    Nein, er konnte hier nicht weg. Die Wirkung der Sojasoße ließ vielleicht jeden Moment nach, dann lief die Zeit weiter, und Falconer war alleine mit dieser Kreatur, die auf ihn zuschoss. Er würde höchstwahrscheinlich nicht mal verstehen, was geschah, ehe sein abgetrennter Kopf auf dem welken Laub von Daves Garten landete. Der Mann war gut, aber nicht so gut. Und dann wäre das Abenteuer mit der Sojasoße nur eine große dumme Verschwendung gewesen. Aus dem Anstaltsgebäude zu fliehen, hierherzukommen, alles. Sobald alles wieder im Normalzustand war, würde Falconer abgeschlachtet werden, John wäre allein und dem Ziel kein Stück näher, irgendetwas in Ordnung zu bringen. Alles wäre so wie in dem Augenblick, als er heute Morgen mit einem Kater im

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