Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Stacheldrahtrollen sogar schlimmer, wenn sie völlig unbeweglich waren. John hatte lebhaft das Bild vor Augen, wie er beim Versuch, ihn zu überwinden, auf den Draht fiel und sich die Klingen in seinen Magen gruben und seine Gedärme zerhackten. Er sah sich dort hängen und in den Klingen winden. Er konnte sich nicht befreien, aber auch nicht sterben, bis in alle Ewigkeit.
Er beendete seinen Rundgang und ging zum Vordereingang.
Dann fiel ihm eine eingefrorene Rauchsäule auf, die der Wind über den Zaun trieb, und er stellte sich vor, dass die Insassen vielleicht um ein Lagerfeuer herumstanden und Würstchen brieten oder so. Wenn er nur hoch genug käme, um über den Zaun zu schauen …
Bumm. Direkt hinter ihm waren Bäume. Sie sahen einigermaßen bezwingbar aus. Auf halbem Weg fiel John auf, dass das vor zwei Monaten noch völlig unmöglich gewesen wäre – die zeiteingefrorenen Blätter hätten ihn genauso gründlich zersäbelt wie der Stacheldraht. Aber es war Mitte November, und er hatte nackte Äste vor sich. Er kam gut voran, bis er sich plötzlich den Kopf an einem unsichtbaren Kraftfeld anschlug. Direkt über ihm hing ein grauer Nebel, und er verstand, dass das die Rauchsäule des Lagerfeuers war. Er änderte seine Richtung, um daran vorbeizukommen, und befand sich mittlerweile schon auf einer Höhe, wo er sich definitiv den Hals brechen würde, wenn er fiel –
und schreiend bis in alle Ewigkeit ungehört liegen blieb
– und dann sah er, dass der Lagerfeuerrauch eine Brücke über den Zaun und in die Station hinein bildete.
Mit seinem Gleichgewichtssinn und seinem Selbsterhaltungstrieb kämpfend, balancierte John auf dem grauen Nebel und ging über den Zaun. Er versuchte seine Augen geradeaus zu halten und nicht auf die unglaublich dünne, durchscheinende Brücke zu schauen, die er gerade überquerte. Aber der Untergrund war gut, die winzigen eingefrorenen Aschepartikel waren rau und boten Halt, als ginge er auf einem riesigen Stück Lavaseife.
Die Rauchsäule wurde ungemütlich schmal, je näher er dem Feuer kam, und sobald er über den Zaun war, musste er auf allen vieren weiterkriechen. Er sprang auf den Boden, weil es vermutlich eine schlechte Idee war, in die glühende Asche eines verlöschenden Feuers hiabzusteigen, selbst wenn die Zeit stehengeblieben war.
Jetzt, da er sich nicht mehr konzentrieren musste, hatte er endlich Zeit, sich im Garten umzusehen. Hier standen etliche Leute in roten und grünen Overalls. Hey, Scheiße, warum sollte es hier drin irgendwie schlimmer sein als draußen in der Stadt? Über niemandem schwebte ein Monster, und sie waren alle sicher hinter dem Zaun und von Robotern bewacht. Wenn Dave hier war und noch lebte, war es eigentlich das Beste, was ihm passieren konnte. Dann erkannte John, was in der Feuerstelle verbrannt wurde und dachte: Oh .
John riss seinen Blick von den Knochen – er hatte sich dabei ertappt, wie er versuchte, die Schädel zu zählen, und war schon bei 62 angekommen, als es ihm endlich bewusst wurde. Nun begann er sich durch das Stillleben der Wachspuppenquarantäne zu arbeiten. Keiner von denen im Garten war Dave, also ging er ins Gebäude hinein. Zum Glück stand die Tür offen, und er musste sich nicht irgendeinen komplizierten Weg nach drinnen suchen –
Dave!
Da, direkt neben dem Haupteingang zum Krankenhaus. John wäre beinah an ihm vorbeimarschiert, weil Dave kniete und offenbar gerade dabei gewesen war, sich den Schuh zu binden. Neben ihm stand eine offene Dose mit Bohnen auf dem Boden, aus der ein Plastiklöffel ragte. Und Molly neben ihm war kurz davor, die Bohnen zu fressen, weil Dave abgelenkt war.
Ein Damm in Johns Innerem brach, ein Strom der Erleichterung rauschte durch ihn hindurch, so dass er beinah zusammengebrochen wäre.
Dave war am Leben. Irgendwie.
Sein Freund war blass und hatte abgenommen. Ziemlich sogar. Und obwohl Dave das ganz gut vertragen konnte, war es passiert, weil er gegen seinen Willen in einem Gefängnislager festgehalten wurde und kalte Bohnen fressen musste. Gefangen mit anderen Typen, die er ziemlich sicher nicht ausstehen konnte, zwischen Müll und zerbrochenen Fenstern und brennenden Leichen. Weil sie ihn verlassen hatten. Weil John ihn verlassen hatte.
Und dann brach noch ein Damm, diesmal mit einer schwarzen Flut von Selbsthass, die drauf und dran war, über die Sandburg in Johns Kopf hereinzubrechen. Aber er hielt sie zurück, weil er wusste, dass das nicht der Zeitpunkt war, die Dinge im Kopf
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