Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
Vom Netzwerk:
lag. Sie streckte die Arme vor sich aus und ging blind, bis sie an eine Metalltür stieß, eine ähnliche wie die, vor der sie gerade floh.
    Verschlossen.
    Sie fuhr mit der Hand am Griff entlang zu einem Bolzenschloss und hoffte, einen Hebel zu finden, stieß stattdessen aber auf ein Schlüsselloch, für das sie keinen Schlüssel hatte. Pfoten scharrten auf den Bodenfliesen hinter ihr, und Molly war wieder an ihrer Seite, wie um zu sagen: „Siehst du?“
    Amy bewegte sich nicht. Sie zitterte. Ihre Hosen waren nass. An ihren Fingern klebte das Blut anderer Menschen. Molly bellte. Amygriff sie am Kragen und ließ sich von ihr den Flur hinabführen. Sie erreichten die Treppe.
    Und gingen hinab. Beim anderen Zellenblock traten sie hinaus, und hier roch es nach Abwasser und Schießpulver, und da waren auch die Türen und das Kratzen dahinter. Amy blendete das alles aus. Molly zog sie weiter, und Amy wusste genau, wohin sie gingen. Sie erreichten die WARTUNG-Tür. Im Dunkeln fuhr Amy mit den Fingern darüber und spürte die Einschusslöcher. Sie schloss die Augen, atmete aus und sprach ein leises Gebet.
    Dann stieß sie die Tür auf.
    Dahinter lag die Hölle. Rauch erfüllte den Raum und waberte zwischen den rostigen Rohren und Leitungen hin und her, so dass der große Raum wirkte, als würde ihn ein riesiger Roboter-Oktopus angreifen. Er roch nach Feuerwerk, verbrannten Kleidern und angekokeltem Fleisch. Ein einziger kleiner Lichtstrahl stach von einer fallengelassenen Taschenlampe mitten vom Boden in die Luft. Er beleuchtete gerade so viel von dem Alptraum, dass Amy ihn für den Rest ihres Lebens vor sich sehen würde. Offene, tote Augen starrten an die Decke. Offene Münder, zuckende Finger. Die Kleider aller Leichen hatten dieselbe harte Farbe. Sie spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte.
    Molly riss sich los und trat über die Leichen, vorbei an dem kleinen Lichtstrahl und weiter durch die Schatten. Sie blieb an der gegenüberliegenden Wand stehen, sah erwartungsvoll zu Amy und wedelte mit dem Schwanz.
    Amy konzentrierte sich auf das Licht – sie war wild entschlossen, alles andere an diesem Alptraumort auszublenden. Wenn sie es einfach nur bis dorthin schaffte, dann hatte sie eine Taschenlampe, und alles wäre ein klein wenig besser. Vorsichtig stieg sie über Gliedmaßen und schwammiges Zeug und stocherte mit den Füßen nach festem Grund unter ihr. Ein Schritt, zwei, drei … irgendwann war sie nah genug, um nach der Taschenlampe zu greifen, und versuchte, nicht darauf zu achten, dass sie von drei gekrümmten, toten Fingern gehalten wurde. Sie zog die Lampe frei und ging Richtung Molly. Jetzt erreichten der Rauch und giftige, brennende Gase ihre Augen.
    Ein Loch war in der Wand. Betonsteine waren zerschlagen und weggeschleudert worden. Hier hatten sich die Monster durch den Tunnel in den Raum geschlichen. Sie leuchtete rein und erkannte, dass das nicht ganz stimmen konnte – den Tunnel hatte es schon vorher gegeben. Er war gemauert und sah aus wie die altmodischenAbwassertunnel unter europäischen Städten. Alte rostige Rohre und Leitungen. Lebten hier die Zombies? Unter der Stadt?
    Molly schob sich an Amy vorbei, sprang hoch und in den Tunnel hinein.
    „Molly! Warte!“
    Es war kaum mehr als ein Flüstern. Im Tunnel wimmelte es nur so vor Ungeziefer, und schmutziges Wasser tropfte herab. Aber das war noch lange nicht das Schlimmste von dem, was darin lauern könnte. Molly huschte in die Dunkelheit hinein, das Scharren ihrer Pfoten verschwand Gott weiß wo.
    „Molly!“
    Amy leuchtete mit der Taschenlampe in den Tunnel und sah, dass zwei Augen ihr entgegenleuchteten. Molly war stehen geblieben und blickte zurück, aber blieb, wo sie war.
    Nein. Nein, nein, nein, nein, nein –
    Amy stieg in den Tunnel und merkte, dass sie darin nicht gebückt gehen konnte. Sie würde auf Händen und Knien über die Steine kriechen müssen. Schnell merkte sie, dass die Taschenlampe in ihrer rechten Hand nutzlos war und der Strahl wild herumwedelte, während sie sich vorarbeitete. Kurz dachte sie darüber nach, sich die Lampe in den Mund zu stecken, aber dann stellte sie sich wieder die tote Hand vor, aus der sie die Lampe befreit hatte, und entschied sich dagegen.
    Sie kämpfte sich weiter.
    Amy kroch und kroch und kroch. Die Ziegel nagten an ihren Knien und dem Stumpf ihrer linken Hand, während die Knöchel ihrer Rechten gleichzeitig versuchten, die Taschenlampe zu halten und als Vorderpfote zu dienen. Molly war weit voraus,

Weitere Kostenlose Bücher