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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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dem Desktop einen Sinn zu erkennen, und dann bemerkte sie etwas, das sie einen Freudenschrei ausstoßen ließ.
    Der Computer hatte Internet.
    Heilige Scheiße. Wo sollte sie nur anfangen.
    Nervös kontrollierte sie noch einmal die versperrten Türen – es war immer noch kein Geräusch von der anderen Seite zu hören –, dann setzte sie sich vor den Rechner. Als Erstes, entschied sie, musste sie sich einen Überblick über den Aufbau des Systems verschaffen und was sie hier genau verfügbar hatte. Sie fand das E-Mail-Programm. Da waren unzählige Nachrichten im Postfach – viele mit Anhang: Statusberichte, Ausrüstungsanforderungen und andere Standardformulare. Bürokraten-Spam. Es gab lange E-Mail-Wechsel über Sound-Reports und Versuchsergebnisse zu Frequenzen und Modulationen und Begriffe, die sie noch nie gehört hatte, „Infrasound“ beispielsweise. Die Mannschaft sandte sich Audiodateien hin und her: Analysen und Zustandsbeschreibungen, bestehend aus technischem Geschwafel und Fachchinesisch. Das musste sie jetzt alles beiseitelassen, sonst würde sie Wochen damit verbringen.
    Als Nächstes stieß sie auf ein Programm, das, wenn man es einschaltete, alle drei Bildschirme belegte und sie mit verschiedenen Kamera-Einstellungen füllte. Überhaupt gar nichts passierte auf den meisten – man hätte nicht erraten, dass es live war, wenn nicht ab und zu Müll im Bild vorbeigeflogen wäre – aber sie zeigten eindeutig den Außenbereich der Krankenhausquarantäne.
    Sie klickte sich da raus und fand eine Anwendung mit einem kompletten Luftbild des Krankenhausgeländes, die sich langsam drehte wie das Video der Gewehrkamera, das ihr Josh noch gezeigt hatte. Sie wollte gerade auf „Esc“ drücken, als sie plötzlich die irrationale Angst überfiel, dass sie den falschen Knopf drücken, damit eine Rakete starten und alles wegblasen würde. Nach einer Weile fand sie heraus, dass die Drohnen anderswo gesteuert wurden, was sinnvoll war. So etwas durfte man nicht mit einer Tastatur steuern, da brauchte man einen Steuerknüppel, eine Konsole, so etwas in der Art. Sie sah sich gerade die Kamerabilder an, als –
    David.
    Sie sah ihn, weil die Kamera herumschwenkte und ihn herzoomte. Das konnte sie nicht kontrollieren. Das tat der Mensch, der die Drohne führte – von wo aus auch immer. Das Bild blitzte und zoomte näher und dann noch mal.
    Es war David, klar und deutlich. Er stand einem großen Typen gegenüber, der richtig sauer aussah. Viele Menschen standen um sie herum, direkt neben dem großen Feuer, von dem Josh behauptet hatte, es sei eine Ritualstätte (und ganz egal aus welchem Winkel sie sich das Feuer ansah, es bestand wirklich aus Schädeln und Knochen). Auf dem Videomaterial waren immer wieder Stimmen zu hören, aber sie waren leise, und Amy konnte kein Wort verstehen. Was sie ausmachen konnte war, dass der Typ, der die Drohne flog, von seinem Vorgesetzten um Feuererlaubnis bat, und Amy kapierte, dass sie das nicht einfach nur durch eine Kamera beobachtete, sondern durch eine Gewehrkamera, und dass die Waffe direkt auf David gerichtet war.
    „Nein! Nicht schießen!“, rief sie dämlich dem Bildschirm zu. Irgendwie musste sie sie doch kontaktieren können? Hier gab es Festnetztelefone. Und was sollte sie dann sagen? Dass sie irgendein Mädchen war, das sich in die REFEE-Kommandozentrale geschlichen hatte, und dass sie nicht wollte, dass ihr Freund erschossen wurde? Das würde ihnen lediglich zeigen, dass sich jemand unerlaubt in ihrem Netzwerk herumtrieb, und sie schalteten alles sofort ab.
    Auf der Videospur hob der große Typ eine Pistole und richtete sie direkt auf David. Die Kamera schwenkte ganz leicht und nahm den Mann ins Visier.
    „Ja! Erschießt ihn!“
    Das taten sie nicht. Sie verstand genug von dem Geplapper, um rauszukriegen, dass der Drohnenpilot (mit dem Codename „Guardian“) auf weitere Befehle warten sollte. Ein paar grauenhafte Minuten später wurde David weggezerrt und ins Krankenhaus hineingebracht, und die Kamera zoomte wieder raus, so dass man den kompletten Garten sehen konnte und damit auch jeden Zombie, der versuchte, über den Zaun zu flüchten. Allerdings wäre der Erste, der es versuchen würde, sicher David. Jedenfalls wenn sie ihn nur ein klein wenig kannte. Und David war kein Zombie. Das war kein Wunschdenken – als David mit dem großen bewaffneten Typen gesprochen hatte, hatte er auf haargenau die gleiche Art gestikuliert und gesprochen, wie sie es von ihm kannte.

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