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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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oder darüber gelesen, dass Amputierte „Phantomschmerzen“ haben, dass sie die fehlenden Glieder spüren, als seien sie noch da, weil das Nervensystem falsche Informationen weiterleitet. Wenn John auf Amys fehlende Hand schaute, sah er buchstäblich eine durchsichtige Phantomhand. Wenn sie die Augen schloss und sich darauf konzentrierte, die Hand zu öffnen und zu schließen und die Finger zu beugen, könnte John – und jeder andere unter dem Einfluss von Sojasoße – sehen, wie sich ihre Finger tatsächlich schlossen. Auch wenn das bei Amy selbst wohl nicht funktionierte. Amys Fähigkeiten kamen und gingen, sie hatte selbst nie die Soße genommen, aber ich glaube, sie hatte Spuren dieser Substanz in sich, durch mich, äh, durch den Austausch unserer Körperflüssigkeiten.
    Sie blinzelte und sagte: „Ich kann den Riegel sehen, aber grade eben so. Es ist nur ein Schimmer, wie bei Predator .“
    Amy hatte den Trick mit dem Riegel an dieser Kiste schon einmal vorgeführt. Sie beugte sich vor, und für einen „normalen“ Beobachter war sie mit dem Stumpf ihrer linken Hand ein paar Zentimeter von der Kiste entfernt. Mit Johns Augen gesehen, griff die Phantomhand nach dem versteckten Riegel und öffnete ihn.
    Ein Klicken. Der Deckel öffnete sich langsam von alleine.
    In der Kiste lag etwas, das aussah wie ein grauer Fellklumpen in der Größe eines Footballs. Er war aus Metall, und das „Fell“ bestand aus unzähligen Metallfäden, dünner als Nadeln, die in die Höhe standen. Beim ersten Anblick, damals, im Sommer, hatte ich gesagt,das Ding sehe wie ein stählernes Stachelschwein aus, und John hatte es mit einer Roboterperücke verglichen. Das Einzige, was nicht mit Metallfell bedeckt war, war der schlichte Griff am Ende, an dem man es hochheben konnte. Am Griff befand sich ein Abzug.
    Es war eine Schusswaffe. Wie wirkte sie? Na ja …
    Nachdem wir in jener Nacht die Kiste aus dem Truck geholt hatten, tüftelten wir zu Hause ein paar Tage lang an dem Geisterriegel herum. Als wir sie aufhatten, starrten wir das Ding darin eine Zeitlang an und diskutierten, was wir tun sollten. John gab ihm den Namen „Fellgewehr“, weil er gleich beschlossen hatte, dass es eine Art Waffe sein musste.
    Eines Nachts, John und ich waren schön betrunken gewesen, nahmen wir das Fellgewehr mit auf ein Feld und versuchten es abzufeuern. John stellte drei grüne Heinekenflaschen auf einen Baumstumpf, richtete das Fellgewehr darauf und drückte den Abzug.
    Das Ding gab ein hupendes Geräusch von sich, wie es manche Leute beim Naseputzen tun. Ein seltsames Flimmern hing in der Luft, wie Hitze, die über dem Feuer flirrt. Die Bierflasche rechts war plötzlich fünfmal so groß wie zuvor. John hatte gejubelt und gegrölt. Er hatte Spaß an diesem Vergrößerungsstrahl, erklärte, er würde es gleich auf die Maisfelder richten und den Welthunger lindern. Er feuerte noch mal und zielte auf die nächste Flasche. Sie blieb gleich groß, aber wurde weiß. Aus der Nähe sahen wir, dass die Flasche sich in etwas verwandelt hatte, das wie Kartoffelbrei aussah. Im Ernst! John grinste: „Damit kann man tatsächlich den Welthunger lindern. Ob du’s glaubst oder nicht, in dem Moment, als ich den Abzug gedrückt habe, hab ich an Kartoffelbrei gedacht. Dave, das Gewehr reagiert irgendwie auf meine Gedanken!“ Wir feuerten auf die dritte Flasche, und sie verwandelte sich auf der Stelle in einen schwarzen Dreifachdildo. John meinte, das würde seine Theorie bestätigen.
    Dann reichte er mir das Fellgewehr, und ich schoss auf die erste Flasche.
    Die Flasche, der Dildo, der Baumstumpf und der Boden – alles zusammen verwandelte sich in einen grellen Feuerball. Es sah aus, als wäre eine Minisonne mitten auf dem Feld gelandet. Die Explosion war so stark, dass John und ich eine halbe Stunde lang halb blind waren und für die restliche Nacht blauweiße Punkte vor Augen hatten. Als das Feuer verlosch, lag ein 6 Meter großer Kreis vor uns.Die Hitze hatte die Erde in schwarzes Glas verwandelt. In der Zeitung hatte am nächsten Tag gestanden, dass das mysteriöse Licht von Augenzeugen in 10 Kilometern Entfernung gesehen worden war.
    Am nächsten Morgen saßen wir an meinem Küchentisch, mein Kopf pochte, Amy aß Makkaroni und Käseomelett und starrte auf die grüne Kiste vor uns.
    „Ich will es heute Nacht noch mal ausprobieren“, sagte John.
    Amy schüttelte den Kopf. „Ach was, da verletzt sich nur jemand.“
    „Ja, das funktioniert einfach nicht“,

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