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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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den Highway entlangfuhr. Er hasste Creedence, aber Onkel Pat hatte sie offenbar geliebt. Oder vielleicht war das einfach nur die Kassette, die er gerade gehört hatte, als alle Knöpfe der uralten Anlage ihren Geist aufgegeben hatten. Wie auch immer, das Tape lief nun in Endlosschleife, erst die A-Seite, dann wechselte es automatisch auf die B-Seite. Für immer. So laut es ging. Man konnte es nicht anhalten, man konnte es nicht auswerfen. Wo der Lautstärkeknopf hätte sein sollen, war nur noch ein Loch, nicht mal ein Stecker, den man vielleicht mit einer Pinzette hätte ziehen können. An beiden Enden des Armaturenbretts lagen große Bündel zusammengeknüllter Handtücher, die John mit Klebeband über die Lautsprecher drapiert hatte, um das Geräusch zu dämpfen. Es funktionierte nicht. Creedence wollte um jeden Preis gehört werden.
    John fuhr Richtung Süden den Highway hinab, bog bei einer Kurve ab, die in eine Landstraße ohne Seiten- oder Mittelstreifen überging, und passierte die Überführung. Dann fuhr er um einen See herum, direkt auf eine Reihe von riesigen, niedrigen blauen Gebäuden zu. Das war die Truthahnfarm. Rechts war ein Kiesweg, und John steuerte so schnell darauf zu, dass er dachte, er würde nur noch auf zwei Reifen fahren. Der Caddie holperte und röhrte auf der unebenen Piste, das Heck schleuderte, als wäre er auf Eis unterwegs, und einzelne Kiesel knallten mit einem Popcorngeräusch gegen das Bodenblech.
    John suchte das Gelände nach irgendeinem Zeichen von Franky ab. Er fühlte sich nicht besonders, die Waffeln, die Kartoffelpuffer, das Bier, die McNuggets, der Wein und der Labello der Japanerin lagen ihm schwer im Magen –
    WUMMMM!
    „OH, SCHEISSE! SCHEISSE!“
    Er hatte jemanden angefahren. Jemand krümmte sich auf der Motorhaube, während Johns Füße nach dem Bremspedal suchten. Ein Gesicht wurde gegen die Windschutzscheibe gepresst, und es war –
    „FRANKY! SCHEISSE!“
    John trat auf die Bremse, und der Caddie kam auf dem Kies ins Schleudern. Franky hielt sich oben.
    John griff auf den Rücksitz nach der Kettensäge, aber dann merkte er, dass da keine Kettensäge auf dem Rücksitz war, weil er vergessen hatte, bei Dave vorbeizufahren und sie aus dem Schuppen zu holen.
    Franky griff mit einer Hand durch das Fahrerfenster und zerrte an Johns Shirt. John schüttelte die Hand ab und duckte sich in Richtung der anderen Tür, schob sich raus und rollte über den Boden. Er rannte. Johns Fäuste kämpften sich zum Licht des Truthahnhauses hin, während er kalten Atem zu den Kippenstummeln in seinen Lungen pumpte. Er hörte Schritte hinter sich.
    John erreichte das Gebäude. Da war eine Tür. John riss sie auf.
    Was für ein verdammter Gestank, heilige Scheiße noch mal. Es war diese Art von Gestank, der seine eigene Wärme zu produzieren schien. Eine Mischung aus Schimmel, Pfurz und fauligem Fleisch traf ihn wie eine Wand. Einen Augenblick lang sah es so aus, als sei der Boden 30 Zentimeter tief mit Schnee bedeckt, alles war weiß, so weit das Auge in diesem unglaublich großen Raum reichte. Truthähne. Truthähne, so dicht gedrängt, dass man den Boden nicht sehen konnte, weiße Federn und schmale, zuckende Köpfe überall, hier und da ein Rascheln oder Flügelschlagen, Vögel, die hüpften, flatterten, krächzten und durch die Luft segelten und den Truthahnflug als eine Verfehlung bei Gottes Schöpfungsakt erkennen ließen.
    John rannte wieder, stampfte durch Truthähne, sog Luft ein und verschluckte versehentlich eine Feder. Er suchte nach einer Waffe. Wo waren auf einer Truthahnfarm die Kettensägen? Schnell schnappte sich John den nächsten Truthahn, fuhr herum und schleuderte ihn seinem Verfolger entgegen. Franky fing den Vogel wie einen flatternden Medizinball auf, sah ihn an, drehte sich um und rannte aus dem Gebäude.
    „Verdammt noch mal!“, brüllte jemand von hinten. „Sie haben ihm noch einen Truthahn gegeben! Dafür werden Sie bezahlen!“
    Da standen zwei Typen in grauen Overalls. Zu dem einen, der aussah, als würde er Englisch sprechen, sagte John: „Waffen! Wirbrauchen Waffen! Das ist der Typ, Franky! Er wird zurückkommen, wenn er den Truthahn gefressen hat! Holt eine Kettensä- AU!“
    Ein Truthahn hatte ihn in den Knöchel gebissen.
    Moment, kein Truthahn.
    Eines von diesen verdammten Spinnenmonstern.
    „Scheiße!“ John schüttelte seinen Schuh so heftig, dass er erwartete, die Spinne würde wegfliegen wie ein Fußball, aber irgendwie hielt sie sich an

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