Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
verrückt. David ist immer noch dort, in der Stadt, meine ich“, antwortete Amy.
„Wer?“
„Mein Freund.“
„Oh, wow. Tut mir voll leid. Geht’s ihm gut?“
„Wissen wir nicht. Niemand weiß irgendwas. John war dort, als es passiert ist, er hat’s gerade noch rausgeschafft.“
Sie sah John an. „Oh, wow. Und er ist nicht … infiziert oder so? Ist nicht gebissen worden?“
„Nein, nein. Er war weit weg, als es passiert ist. Sie haben ihn sogar an der Kontrollstelle durchgecheckt und alles war in Ordnung.“
„Oh, das ist gut.“
„Aber erzähl das niemandem, okay? Die Leute flippen sonst aus. Du weißt ja, wie sie sind.“
„Ja, logisch.“
„Macht’s dir was aus, wenn er heut hier auf dem Boden übernachtet? Morgen werden wir rumtelefonieren und zurückfahren und David holen.“
David holen , dachte John. Als ob man ihn einfach nur abholen müsste. Aber der Absinth sah aus, als wäre er noch kaum angerührt worden.
„Klar, kein Problem“, sagte Nisha völlig überflüssig. „Hey, in der Pizza Factory gibt’s heut zwei für eine.“
John dachte an:
Gehirn auf blauem Plastik.
Amy sagte: „Okay. Ja. Ja, wir sollten was essen. Äh, John, was willst du auf deiner Pizza?“
Ein Teil von John fand das verrückt, aber ein anderer Teil fragte sich, ob es in einer Woche oder einem Monat noch immer so was wie Pizza geben würde.
„John?“
„Fleisch. Ich will Fleisch drauf. Alles was sie dahaben.“
Amy ließ sich in ihren Sitzsack sinken, und John sah, dass sie die Nummer vom Pizza-Dienst eingespeichert hatte. Nisha deutete zu ihrer Absinth-Flasche und sagte zu John: „Wollen wir einen trinken?“
Na ja … alles andere wäre ja unhöflich gewesen.
BIS ZUM MASSAKER BEI DER FFIRTH ANSTALT Für Amy war es nicht zu übersehen, dass John, obwohl er die ganze Zeit jammerte, wie müde er war und dass er kaum geschlafen hatte, weil er gestern Nacht David hatte retten müssen, gegen Mitternacht immer noch ziemlich fit war. Er und Nisha hatten die Absinth-Flasche geleert, aber dann war Nisha den Flur runtergegangen und mit einer anderen Flasche Alkohol zurückgekommen. Ein Pirat zierte das Etikett. John wurde gesprächig und war plötzlich in Action-Hero-Stimmung. „Wir brauchen Waffen, das ist der erste Schritt“, sagte er. „Vielleicht müssen wir ein wenig improvisieren. Diese ganzen Arschlöcher müssen zahlen.“
Zahlen wofür?
Er wurde laut, und das machte Amy nervös. Apokalypse hin oder her, Übernachtungsgäste von außerhalb waren gegen die Hausordnung, und wenn er hier erwischt wurde, flog er raus. Und was sollte er dann tun? Im Auto schlafen? Aber er und Amys Zimmergenossin betranken sich, mampften Pizza und machten eine Party draus.
Hm, jeder geht mit Krisen anders um … oder?
Sie fragten Amy, ob sie ihren Laptop benutzen durften, und beide beugten sich über den Bildschirm und aktualisierten immer wieder die Nachrichtenwebsite und die aller sozialen Netzwerke, obwohl aus Ungenannt nicht Neues gemeldet wurde und Amy sich ziemlich sicher war, dass das bis morgen so bleiben würde. Wenn niemand Reporter eingeschleust hatte und alle Leitungen tot waren, dann kamen dabei nur dumme Gerüchte heraus. Rumzusitzen und sich auf die Gerüchte zu stürzen half schließlich niemandem, sondern war so eine Art Katastrophenvoyeurismus. Die Katastrophe, in der David feststeckte. Amy glaubte nicht, dass einer der beiden bemerkte, wie sie aufstand, ihre Jacke anzog und rausging.
Es waren immer noch viele Leute im Gemeinschaftsraum. Man hatte auf Fox News umgeschaltet und ein Expertenteam versuchteverzweifelt, die Sendezeit mit Paraphrasierungen ihres Nichtwissens zu füllen. Faszinierend, wie sehr sich die Medien voneinander unterschieden. Das Internet und das Fernsehen schienen aus zwei verschiedenen Universen zu kommen. Im Fernsehen hieß es dauernd: „Terror … Terroristen … Al Qaida …“, und im Internet nur: „Zombies … Zombies … Zombies …“
Amy ging einfach zum Lift weiter und fuhr nach unten. Sie wollte nur raus, sie brauchte Luft.
Der Campus war voller Menschen. Der Hotdog-Wagen stand vor dem Gebäude, und eine Schlange mit drei Zehnerreihen hatte sich gebildet. Amy ging daran vorbei, weil sie Spiro, dem Hotdog-Typen, zum Geburtstag gratulieren wollte – einer von den mehr als zweihundert Geburtstagen, die sie in der Kalender-App ihres Telefons gespeichert hatte. Er grinste und sagte ihr, dass die Hotdogs heute umsonst seien, einer pro Nase. Nicht wegen des
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