Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Restaurant gerade ein quiekendes, lebendiges Schwein vor ihr auf den Tisch geworfen.
„Was?“, wollte John wissen.
„Eine … Nachricht. Von David.“
Sonst sagte sie nichts. Johns Hirn verkrampfte sich.
„Und?“
Sie las vom Display ab: „Ich möchte, dass du weißt, dass es mir gutgeht. Sie haben uns aus Sicherheitsgründen gebeten hierzubleiben. Gib nichts auf die Gerüchte, alles ist okay, und man behandelt mich gut.‘“
John und Amy schwiegen beide ein paar Sekunden lang. Schließlich brachen sie in Lachen aus.
„Wenn David das geschrieben hab, fresse ich dieses Telefon“, sagte Amy.
„ Man behandelt mich gut? Stell dir doch mal bitte ernsthaft vor, wie diese Worte aus Daves Mund kommen. Das würde er niemals sagen, selbst wenn sie ihn gut behandeln würden.“
„Sie hätten ihn genauso gut auf Japanisch schreiben lassen können.“
„Ich habe übrigens sein Telefon in meiner Tasche.“
Das Gelächter erstarb so schnell, wie es gekommen war, und Amy sagte: „Warum sollten sie mir eine gefakte Nachricht schicken?“
„Wahrscheinlich haben sie die allen Angehörigen geschickt. Bestimmt genau die gleiche. Um die Leute draußen zu beruhigen, damit sie nicht die Barrikaden stürmen und in die Stadt eindringen. Überleg doch mal, Ehemänner sind von ihren Frauen getrennt, Kinder von ihren Eltern. Stell dir vor, du fährst aus der Stadt, um dir ein Konzert anzuhören oder so was, lässt die Kinder beim Babysitter und fährst dann zurück, und die Straße ist von der Nationalgarde versperrt, die dir sagt, dass du dein Kind nicht sehen darfst, das im Übrigen in Ground Zero eingeschlossen ist, wo sein Leben von biologischen Waffen bedroht wird.“
„Kannst du dir vorstellen, wie sehr David ausflippen wird, wenn er das sieht? Dass jemand so was unter seinem Namen verschickt?“
John antwortete nicht. Einfach nicht weitersprechen. Jetzt war das Ziel erst mal, sie von hier weg und in Sicherheit zu bringen, sich ruhig irgendwohin zu setzen und zu überlegen, was als Nächstes zu tun war. Bei einem Bier.
Der ganze Mist hatte Amys Wohnheim noch vor ihnen erreicht, also schätzte John, dass er ungefähr mit 130 km/h gereist sein musste. Im Informationszeitalter reiste dieser Unrat immer schneller – Berichte über die Lage in Ungenannt würden es innerhalb der nächsten beiden Stunden in die japanischen Nachrichten schaffen, und Internetgerüchte machten gerade allen überall klar, dass sie genauso gefährdet waren: Auch sie konnte die Terroristen/Zombie-Attacke treffen.
Der Gemeinschaftsraum auf Amys Stockwerk war voller Studenten, die sich um einen Fernseher an der Wand versammelt hatten. CNN lief, und John ging davon aus, dass die meisten im Gebäude noch nie so viel CNN gesehen hatten wie in den letzten Stunden. Am Bildmaterial war deutlich zu erkennen, dass niemand eine Kameracrew hatte einschleusen können, seit das Team von Action 5 News gefressen worden war. Es gab drei kurze Videos, die immer wieder gezeigt wurden, lauter wacklige Handyaufnahmen, wahrscheinlich hochgeladen, bevor alle Kommunikationswege gekappt worden waren. Das erste war das unspektakulärste und zeigte ein Team der Nationalgarde, wie es einen vorläufigen Zaun um das Krankenhaus spannte. Es arbeitete schnell und verfügte über ein riesiges Bohrgerät, das an einem Bagger angebracht war und Löcher in die Erde rammte, während ein Kran Pfähle, dreimal so hoch wie ein Mann, herbeischaffte. Dann wanderte der Ausschnitt zu einer Rolle sehr böse aussehendem Stacheldraht, dannauf eine Gruppe von Soldaten mit Waffen, die John als M4-Sturmgewehre identifizierte. So eines hatte er sich selbst letzten Sommer gekauft.
Immer noch keine Chemikalienschutzanzüge an. Meine Güte.
Schließlich rief einer der Soldaten dem, der die Kamera hielt, etwas zu, und das Video endete.
Bevor die nächsten beiden Videos liefen, warnte der Moderator alle Weicheier davor, dass nun sehr verstörende Aufnahmen zu sehen seien. Das zweite Video wurde eingeblendet, es war aus dem Inneren eines Autos gefilmt, das langsam durch die Innenstadt fuhr, wobei der Fahrer wahrscheinlich versuchte zu lenken, während er das Telefon aus dem Fenster hielt, um eine Szene ins Bild zu bekommen, die aussah, als würden Leichen vor einem eingeworfenen Schaufenster liegen (John erkannte Black Circle Records auf der Hauptstraße – als er letztes Mal dort gewesen war, war der Laden noch nicht ganz so kaputt gewesen). Die Kamera zoomte auf einen verstümmelten
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