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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Sägen anfangen?«, fragte Sheila. »Ich habe getan, was Sie von mir verlangt haben.«
    »Was hältst du von ihrer Beichte, Crash?«
    »Mir hat sie gefallen. Doch. Am besten hat mir der Teil gefallen, als sie sagte, sie sei so hübsch, dass jeder an ihr rumfummeln wolle, wisst ihr? Ich glaube, das stimmt auch. Ich meine, ich weiß, dass ich nur zu gerne an ihr rumfummeln würde.«
    Weed nickte und sagte: »Das war keine allzu schlechte Beichte. Ich habe schon Schlimmeres gehört. Aber ich wette, wir hätten noch ein paar deftige Einzelheiten aus ihr herausholen können, wenn wir weitergemacht hätten.«

    »Wisst ihr, ich möchte sie rausholen«, sagte Crash.
    »Das wissen wir«, antwortete Weed.
    »Darf ich?«, fragte er Eagle.
    »Tu es.«
    Stanley wartete ab, bis Crash mit der Säge in der Hand herabgeklettert und am Wannenrand entlanggerutscht war. Als sich der dicke Mann über den Balken beugte, stand Stanley auf und warf mit einem Brocken Stuck nach ihm. Der Brocken war so groß wie ein kleiner Backstein.
    Er zielte auf Crashs Kopf.
    Und wartete nicht ab, ob er sein Ziel traf.
    Als er den Stuckbrocken geworfen hatte, stürzte er sich auf Weed und Eagle. Beide rissen erstaunt die Köpfe herum. Der Stuck traf Crash im Nacken.
    Weed, die noch mit ihren Beinen im Loch hing, versuchte aufzustehen.
    Stanley schwang sein Brett mit beiden Händen. Der Schlag traf ihren Rücken, unterhalb der Schulterblätter, und schleuderte sie nach vorne. Sie grunzte. Sie riss die Arme hoch. So wie es aussah, würde sie auf Crash landen, der über den Balken gestürzt und auf Sheila gefallen war. Stanley hatte keine Zeit, es abzuwarten.
    Bereits in dem Moment, in dem er Weed den Hieb verpasst hatte, war Eagle aufgesprungen und hatte sich ihm zugedreht.
    Mit einem Grinsen im Gesicht.
    Schlängelte sich mit tänzelnden Bewegungen auf ihn zu.
    Zischte.
    Stanley stürzte sich auf ihn, zielte mit dem Brett auf Eagles Kopf und nutzte den Schwung des Schlags, mit
dem er Weed von ihrem Aussichtsposten gehauen hatte. Eagle schien alle Zeit der Welt zu haben. Er bückte sich. Als das Brett über seinen Kopf hinwegging, streifte seine Hand den Schaft seines rechten Stiefels. Seine ausgestreckte Hand offenbarte Stanley, was Eagle dort gefunden hatte - ein Rasiermesser. Die Klinge blitzte gleißend im Sonnenlicht auf.
    Stanley warf sich rückwärts, und das Rasiermesser zerschnitt Luft statt Brust und Bauch.
    Ratlosigkeit stand in Eagles seltsamem bleichem Gesicht, als ob er nicht glauben konnte, dass er sein Ziel verfehlt hatte.
    Stanley hielt das Brett mit beiden Händen und ließ es von oben auf Eagles Kopf niederkrachen, wo es brach. Eagles Augen sprangen hervor. Für eine Sekunde war es, als würde sich die leblose weiße Haut von seinem Gesicht lösen. Er zuckte, als er vor Stanley auf die Knie fiel. Das Rasiermesser glitt ihm aus der Hand. Er taumelte auf seinen Knien, die Arme hingen schlaff an der Seite herab, und seine Pupillen war kaum noch zu sehen, weggedreht, als ob er die Innenseite seiner Augenlider betrachten wollte.
    Stanley sah zur Wanne. Weed versuchte gerade, von Crash herunterzuklettern.
    Er würde den beiden später seine Aufmerksamkeit schenken.
    Stanley warf das abgebrochene Brett beiseite. Als es klappernd im Schutt landete, nahm er die Schere zwischen den Zähnen hervor. Er schob seinen Daumen und zwei Finger in den Scherengriff, öffnete die Schere, bis beide Spitzen etwa drei Zentimeter voneinander entfernt waren, und rammte sie in Eagles Augen.

    Tief hinein.
    Er erwartete einen Schrei, aber es kam keiner.
    Hoffentlich ist der Junge nicht zu überrascht, um das alles hier zu würdigen, dachte Stanley.
    Eagles Nasenbein trieb die beiden Scherenhälften weiter auseinander. Stanley drückte die Schere bis zum Anschlag hinein. Dann versetzte er Eagle einen Stoß. Als sein Körper nach hinten wegkippte, riss Stanley die Schere heraus.
    Nur noch zwei.
    Weed hatte ihr linkes Knie in Crashs Rücken gestemmt und den rechten Fuß auf dem Wannenrand. Sie drehte Stanley den Rücken zu, als sie nach oben griff, um sich aus dem Bodenloch herauszuziehen. Crash, der über dem Balken hing, versuchte sich aufzurichten.
    Stanley sprang durch das Loch. Er landete mit beiden Füßen auf Crashs Rücken. Er hörte den Mann grunzen sowie ein Stöhnen, das von Sheila stammen musste. Als Stanley seine Arme ausbreitete, um sein Gleichgewicht zu halten, bäumte sich Weed auf. Ihr Tanktop und der gebräunte Rücken verschwammen vor Stanleys

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