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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hat mich absichtlich geschnitten. Deswegen habe ich geschrien.«
    »Sieht nicht so aus, als ob er auf uns gewartet hätte«, meinte der gleiche Typ.
    »Kann ich gut verstehen«, sagte die Frau. »Wo sind Sie?«
    »Folgen Sie meiner Stimme.«

    »Dann sprechen Sie weiter.«
    Stanley erhob sich gerade so weit, dass er um den Schuttberg herumblicken konnte. Die drei liefen langsam nebeneinander durch das Geröll.
    »Ich bin durch ein Loch im Boden gefallen«, sagte Sheila.
    Sie bahnten sich ihren Weg durch die Überreste der Küche, und es würde nicht lange dauern, bis sie Sheila gefunden hatten.
    Wenn Sheila bemerkt, wie die drei aussehen, wird sie sich wünschen, ihren Mund gehalten zu haben.
    Der Große sah aus wie ein als Rocker verkleideter Grizzlybär. Er trug ein Harley-Davidson-T-Shirt und schlaff sitzende Jeans. Ein großer haariger Speckwulst hing unter seinem T-Shirt heraus.
    Trotz seiner Größe, seiner Haare und dem verdreckten Äußeren sah er nicht annähernd so merkwürdig aus wie sein kleinerer Freund. Der war nämlich komplett haarlos. Soweit Stanley das sehen konnte, hatte er nicht einmal Augenbrauen. Er trug hohe schwarze Lederstiefel und eine schwarze Lederhose, die statt Gürtel von rostigem Stacheldraht gehalten wurde. Er trug kein Hemd. Seine Haut war todbleich, und seine kleinen Augen schienen rosafarben.
    Unter welchem verdammten Felsen ist der denn hervorgekrochen?, fragte sich Stanley.
    Während der Große durch die Hausruine stapfte, ging der Kleinere leichten, behänden Schrittes, als ob er einen seltsamen, langsamen Balletttanz aufführte.
    Stanley wurde ganz anders.
    Die Frau sah dürr und bösartig aus. Vor ein paar Tagen musste sie noch eine Glatze gehabt haben, jetzt zeigten
sich schon wieder unregelmäßige Stoppeln auf ihrem Kopf. Ihre Augenbrauen sahen aus wie nach oben gerichtete schwarze Schrägstriche. Ihre kleinen Augen drängten sich dicht an ihre Nase. Zwischen den schmalen Lippen, die ihr einen verächtlichen Gesichtsausdruck verliehen, klemmte eine Zigarette. Darunter folgte ein spitzes Kinn.
    Sie ist gar nicht so schlecht, dachte Stanley und musste lächeln. Man muss nur den Kopf entfernen, dann geht’s schon.
    An Schulterträgern hing ein graues Tanktop an ihr runter, das oberhalb ihres Bauchnabels endete. Sie hatte hübsch dunkel gebräunte Haut. Ihre Brüste waren nicht viel größer als Tennisbälle, aber sie hüpften schön, wenn sie sich bewegte, und Stanley gefiel es, wie sich ihre Nippel unter dem Shirt abzeichneten. Das Top war kurz unter ihrem Brustkorb abgeschnitten, darunter zeigte sich ihr flacher, glatter Bauch. Sie trug einen goldenen Ring im Bauchnabel. Ihre Jeans saßen sehr tief, und sie trug keinen Gürtel - weder Stacheldraht noch sonst was.
    Man kann die Hose gleich runterziehen, dachte Stanley.
    Er beobachtete sie - sie war es, die Sheila fand. »Hier drüben, Jungs!« Sie kniete nieder und warf ihre Zigarette zur Seite. »Schöner Zeitpunkt für ein Bad«, sagte sie. Es klang eher wie ein Vorwurf. Sie drehte sich um und verkündete: »Euch Jungs erwartet hier eine ordentliche Überraschung.«
    Sie schlossen zu beiden Seiten zu ihr auf.
    »Aber hallo«, sagte der Große, »wenn das kein schöner Anblick ist.«

    »Werden Sie mir hier raushelfen?«, fragte Sheila.
    Für Stanley hörte sie sich etwas angespannt an.
    »Dazu sind wir doch da«, sagte der Mann. »Warum wären wir sonst gekommen, wenn nicht zum Helfen?«
    »Komm, kletter mal runter, Crash, und gib ihr die Hand«, sagte die Frau.
    »Von wegen.« Bevor er sich bewegen konnte, legte der Haarlose seine Hand auf dessen Schulter.
    »Wozu die Eile, weißt du, was ich meine?«
    »Bitte«, flehte Sheila. »Helfen Sie mir. Ich komme hier nicht raus. Ich bin schon hier unten seit … seit dem Erdbeben. Diese zwei Balken … ich komme nicht darunter weg.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte der Haarlose.
    »Sheila. Sheila Banner.«
    Er kauerte am Loch nieder und grinste zu ihr runter. »Sheila«, sagte er. »Schiii-lah. Ich bin Eagle. Mein großer Kumpel hier heißt Crash. Und unsere Schlampe da, das ist Weed.«
    Verdammte Freaks, dachte Stanley.
    »Schön, Sie kennenzulernen«, hörte er Sheila sagen.
    »Warum sind Sie dort unten?«, fragte sie Eagle.
    »Das Beben.«
    »Aber warum ?«
    »Ich … ich dachte, die Wanne würde mich schützen.«
    »Und, hat sie das?«
    »Ja. Glaube schon. Ich bin nicht von Trümmern getroffen worden.«
    »Aber Sie sind eingeklemmt.«
    »Ja.«
    »Warum?«

    »Was meinen

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