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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Fingerspitzen nur wenige Zentimeter von der Pistole unter ihrem Rücken entfernt waren.
    Jetzt ist es so weit.
    Sie bemerkte, dass sie zitterte.
    Ich muss aufhören zu zittern. Muss aufhören.
    Sie schaffte es nicht.
    Damit täusche ich niemanden! Sie werfen einen Blick auf mich und sehen, dass ich wie Espenlaub zittere.
    Bitte, flehte sie. Geht weg. Haut einfach alle ab. Hier gibt es nichts zu sehen. Bitte, bitte.

33
    »Bereit oder nicht, ich komme.«
    Sheila gab keine Antwort, und von seinem Platz oberhalb der Badewanne konnte Stanley sie nicht sehen. Sorgen machte er sich aber keine. Sie musste da unten irgendwo sein - unter Crashs massigem Körper und den Balken.
    »Alles fit im Schritt?«, fragte er.
    Er setzte sich und ließ seine Beine über den ausgebrochenen Bodenrand hängen. Er trug immer noch lediglich Mokassins und die dünne abgeschnittene Schlafanzughose, doch auf der Suche nach Weed hatte er sich in einem Haus ein Handtuch besorgt. Mit dem Handtuch wischte er sich den Schweiß aus Haaren und Gesicht, von seinem Hals und der Brust. Dann hing er es über seine Schultern.
    Jetzt, da er saß, konnte er Sheilas Arme am anderen Ende der Wanne erkennen. Es sah aus, als ob sie die Arme über Crashs blutigem Kopf zusammengefaltet hätte. Von den Ellenbogen bis zu den Händen waren sie mit dunklem, trocknendem Blut beschmiert. Irgendwo darunter musste sich ihr Gesicht befinden, aber Stanley konnte es nicht sehen. Alles, was er von ihrem Kopf erkennen konnte, waren ein paar goldene Haarsträhnen, die zwischen den gekreuzten Armen herausragten.
    »Hast du mich vermisst, Schatz?«, fragte er.

    Sie gab keine Antwort und regte sich nicht.
    »Spielst du Versteck?«
    Nichts.
    »Weißt du, das wird dir nichts nützen. Ich gehe nicht weg. Nicht, bevor du mir gehörst.«
    Er nahm an, dass sie vielleicht ohnmächtig geworden war. Schließlich lag sie schon lange dort unten. Und seit geraumer Zeit lag auch noch ein fetter toter Typ auf ihr drauf.
    Crash hing zusammengesunken über dem Balken, die Oberseite seines Kopfs direkt vor Sheilas Kinn. Seine Arme sahen aus wie breite blutige Flügel, die so viel wie möglich von Sheilas Anblick vor Stanley verbergen sollten.
    Es schien nicht sehr wahrscheinlich, dass die Leiche allzu stark auf sie drückte oder sie gar erstickt hatte.
    »Du bist mir doch nicht etwa ohnmächtig geworden?«
    Immer noch nichts.
    »Nein«, sagte Stanley. »Du nicht. Du bist hart im Nehmen. Du denkst nur, du hältst eine Weile die Klappe und wartest ab, was passiert. Oder? Du bist schon so lange dort unten, vielleicht meinst du ja, es wäre an der Zeit, dass die Kavallerie langsam auftaucht und dich rettet. Dass du dich einfach noch ein bisschen tot stellst und dann alles gut wird.«
    Er fragte sich, ob sie ihm zuhörte.
    »Vielleicht denkst du, dass Weed die Flucht gelungen ist und sie bald an der Spitze eines Sonderkommandos am Horizont auftauchen wird.«
    Warum er das wohl gesagt hatte?
    Vielleicht weil es das ist, wovor ich Angst habe.

    »Das wird aber nicht passieren«, sagte er. »Beinahe wäre ihr die Flucht gelungen, aber sie wollte sich lieber auf mich stürzen. Willst du wissen, was ich mit ihr angestellt habe?«
    Sheila antwortete nicht.
    »Vielleicht sollte ich es nicht verraten«, sagte er. »Mit dir habe ich nämlich das Gleiche vor, und dann wäre die Überraschung größer. Magst du Überraschungen, Sheila?«
    »Haben Sie sie getötet?«
    »Ah, sie spricht wieder.«
    »Haben Sie?«
    »Darauf kannst du wetten. Letztendlich, aber zuerst hatten wir eine Menge Spaß. Ich jedenfalls. Hast du sie schreien gehört?«
    »Sie Bastard!«
    »Hast du sie gehört ?«
    »Nein.«
    »War ganz reizend.«
    Das wäre es tatsächlich gewesen, dachte er - wenn er sie erwischt hätte.
    Immer wieder hatte er sich ausgemalt, was er mit Weed machen würde, als er durch die Hausruinen und Gärten der Nachbarschaft streifte. Das Tanktop anlassen - jedenfalls das, was davon übrig war - und sie an den Händen irgendwo aufhängen, damit sie gestreckt wäre und der Saum ihres Shirts nicht weit genug nach unten reichen würde, um ihre Brüste zu bedecken. Dann diese Jeans von ihren schmalen Hüften ziehen, an ihren dünnen Beinchen herunter.
    Und das wäre erst der Anfang.
    Um sie erst mal in die beste Position zu bringen, aus der sich noch einiges ergeben könnte.

    Auf der Suche nach Weed waren ihm viele Ideen gekommen, was er danach mit ihr anstellen könnte. Er hatte sie in seinem Kopf durchgespielt und die

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