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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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starrten auf den Sunset Boulevard.
    Nach einer Weile murmelte Loreen: »Blut im Angesicht des Tages. So viel Blut. Ich sah …«
    »Aufhören!«, forderte Clint.
    »Dort steht ein Polizeiauto«, sagte Em und deutete in die Richtung.
    Clint nickte. Wie der Streifenwagen am anderen Ende des Laurel Canyon parkte dieser quer auf der Fahrbahn - um zu verhindern, dass Fahrzeuge vom Sunset auf den gesperrten Boulevard einbogen.
    Clint erinnerte sich an die beiden Polizisten auf der anderen Seite.
    Ein junger Mann und eine Frau. Sie waren beide freundlich und hilfsbereit gewesen. Er hoffte, dass bei den beiden alles okay war.
    Okay war bei diesen Polizisten hier höchstwahrscheinlich gar nichts.

    Wahrscheinlich waren sie unter den Toten.
    Keiner der Toten in der Nähe des Streifenwagens trug eine Uniform.
    Keiner trug irgendwelche Kleider.
    Aus dieser Entfernung sah es aus, als ob die Toten nichts an sich hatten außer nackter Haut und Blut. Clint konnte erkennen, dass einige skalpiert waren. Manchen war das eine oder andere Körperteil abgetrennt worden.
    »Fehlen nur noch die Pfeile«, murmelte er, »dann würde das hier nach einem Indianermassaker aussehen.«
    »Wir können da nicht runtergehen«, sagte Mary.
    »Ich muss«, sagte Clint.
    »Ich nicht.«
    Em drückte Clints Hand. »Ich gehe dahin, wo Sie hingehen.«
    »Was immer dort vorgefallen ist«, meinte Clint, »es sieht aus, als wäre es vorüber. Wer immer das angerichtet hat, ist wahrscheinlich längst verschwunden.«
    »Sie warten auf uns«, sagte Loreen.
    Clint warf ihr einen bösen Blick zu. »Sagen Sie das nicht, wenn Sie es nicht so meinen.«
    »Sagen Sie es überhaupt nicht«, ermahnte Mary sie.
    Loreen zuckte mit ihren fleischigen Schultern. »Ich sage nur, was ich sehe.«
    »Bitte lassen Sie das«, sagte Clint. »Außer, Sie haben tatsächlich jemanden dort unten entdeckt. Haben Sie jemanden gesehen ?«
    »Nur mit meinem inneren Auge.«
    »Dann wollen wir davon nichts wissen«, sagte Clint.
    »Wenn Loreen etwas mit ihrem inneren Auge sieht«, sagte Caspar, »ist es auch meistens da. Besser, wir drehen um.«

    »Nein«, blaffte Loreen. »Wir können nicht umdrehen. Zurückzugehen ist weit schlimmer als weiterzugehen. Das weiß ich.«
    »Wunderbar«, meinte Mary. »Wir können nicht weiter, wir können nicht zurück, wo sollen wir denn verdammt nochmal hin? Nicht, dass es für mich besonders wichtig wäre, wo ich sowieso schon so gut wie tot bin, wenn es nach dieser fetten Tonne geht, dieser …« Sie biss sich auf die Zunge und sah Caspar an. »Dieser wundervollen Seherin«, fügte sie hinzu und schenkte Loreen ein Grinsen, das eher nach Zähnefletschen aussah.
    »Ich sage nur, was ich …«
    »Schluss jetzt«, fuhr Clint Loreen an. Zu Mary sagte er: »Ich weiß, Sie haben Angst. Wir alle haben Angst. Ich möchte genauso wenig da runter wie Sie. Aber mein Haus liegt auf der anderen Seite des Sunset Boulevard, und deshalb muss ich da durch.«
    Er griff in die Vordertasche seiner Hose und holte das Schälmesser aus Ems Küche hervor. »Jetzt ist die Zeit dafür gekommen«, sagte er zu Em. Als er die Klinge aus ihrer Pappscheide zog, hob das Mädchen ihr überhängendes T-Shirt vorne an und zog zwei Fleischermesser aus ihren Hosentaschen.
    »Gib mir eins davon«, forderte Caspar.
    Sie schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht.«
    »Du brauchst doch nicht beide.«
    »Eins davon ist für Mary - wenn sie es will.«
    »Was soll das bringen?«, protestierte Caspar.
    »Ich sage es ja nicht gern, Mr. Blotski, aber ich bin nicht sicher, dass Sie jemand sind, dem ich einen scharfen Gegenstand anvertrauen würde, wenn Sie wissen, was ich meine.«

    »Ich?« Die Augenbrauen schockiert hochgerissen, klopfte er sich mit der flachen Hand an die Brust. Glänzende Wellen roter Seide rollten über seine Hemdbrust. »Ich?«, stieß er abermals hervor. »Du vertraust mir nicht?«
    »Sie haben einige Drohungen ausgesprochen«, erklärte Clint.
    »Außerdem«, sagte Em, »war Mary früher mit uns zusammen. Und sie ist, Loreens Meinung nach, diejenige, der hier die größten Schwierigkeiten bevorstehen. Also muss sie etwas haben, mit dem sie sich verteidigen kann, falls es eng wird.« Sie streckte Mary eines der Messer entgegen. »Sie können es haben, wenn Sie wollen.«
    Mary blickte vom Messergriff auf in Ems Gesicht. »Danke«, murmelte sie. »Du … du willst … wirklich, dass ich das Messer bekomme. Nach allem, was …«
    »Klar.«
    Marys Kinn zitterte. Tränen liefen ihr aus

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