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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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den Augen und über ihre Wangen. »Danke.« Sie nahm das Messer. »Du bist so nett zu mir. Das habe ich nicht verdient …«
    »Haben Sie auch nicht !«, versicherte ihr Caspar. Er trommelte sich noch einmal auf die Brust und starrte Clint an. »Ich bin ein Mann . Ich sollte ein Messer haben.«
    »Dann suchen Sie sich eins«, sagte Clint.
    »Das ist unerhört. Dieses Mädchen, dieses Kind , hat kein Recht zu entscheiden, wer hier was bekommt! Sind Sie verrückt?«
    »Es sind ihre Messer«, erklärte Clint. »Also sparen Sie sich das.«
    »Sie Narr!«
    »Beruhige dich, Caspar«, sagte Loreen und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Sieh dich bloß mal an. Und
dann fragst du dich noch, warum dir die kleine Em keine Waffe anvertrauen will?«
    »Sie ist noch ein Kind. Sie weiß überhaupt nichts.«
    »Kind«, sagte Clint, »reiß das Klebeband von deinem Messer. Und Sie auch, Mary. Und dann versucht die Messer so zu halten, dass niemand sie sehen kann, wenn wir da unten sind. Mit etwas Glück werdet ihr sie gar nicht einsetzen müssen. Aber falls ihr angegriffen werdet, lasst euren Gegner das Messer nicht sehen. Lasst es ihn spüren , bevor er es sehen kann. Rammt die Klinge so fest rein, wie ihr könnt, dann dreht sie, reißt daran. Richtet in kürzester Zeit so viel Schaden wie möglich an.«
    Mary nickte und schniefte.
    »Wo trifft man denn jemand am besten mit dem Messer?«, fragte Em.
    »Überall, wo du kannst. Stoß nur mit dem Messer so schnell und fest zu, wie du kannst. Und macht euch keine Sorgen. Ich bin da und werde euch helfen.«
    »Was für ein Menschenfreund «, sagte Caspar.
    Clint schaute ihn an. »Wir werden uns alle gegenseitig helfen. Wir sind zu fünft. Wir sollten in der Lage sein, uns zu wehren.«
    »Ich gehe vor«, sagte Loreen.
    »Was?«, blaffte Caspar.
    »Du hast mich verstanden, Papa. Dieser Wahnsinn kann mir nichts anhaben. Meine Aura wird mir als Schutzschild dienen. Jene, die uns Böses wollen, werden wie vom Blitz getroffen sein und erstarren. So werde ich die Wellen glätten und die Passage sicher machen für euch, die ihr mir nachfolgt.«
    Em rümpfte die Nase, sah Clint an und verdrehte die Augen.

    Mary prustete.
    »Das verbiete ich«, sagte Caspar.
    »Kein Leid wird mir geschehen«, sagte Loreen zu ihm. Sie lächelte mit mildem Selbstvertrauen.
    Vielleicht weiß sie etwas, das ich nicht weiß, dachte Clint. Oder vielleicht ist sie völlig durchgeknallt.
    »Nein«, befahl Caspar. »Lass sie zuerst gehen, die Drei von der Tankstelle. Wir warten ab und sehen, was mit ihnen passiert. Wenn sie auf die andere Seite kommen, ohne …«
    »Mein Weg ist der beste«, sagte Loreen.
    Sie machte einen Schritt, aber Caspar stellte sich ihr in den Weg. Beide standen sich gegenüber. Caspar starrte ihr in die Augen, aber langsam ließ seine Entschlossenheit nach. Er trat zur Seite, drehte sich um und sah zu, wie sie an ihm vorbeiging. Als er sich anschickte, ihr zu folgen, hob sie die Hand. Er blieb stehen.
    Sie ging weiter. Ihr Bauernrock schwang mit jeder Bewegung ihres breiten Hinterns hin und her.
    »Loreen«, rief Caspar.
    Ohne sich umzudrehen bedeutete sie ihm, weiterzugehen.
    Caspar eilte hinter ihr her. Kurz holte er auf, dann verlangsamte er seine Schritte. Auf ihrem Weg zum Sunset Boulevard blieb er gute fünf Meter hinter ihr zurück.
    »Wir sollten ein wenig aufholen«, sagte Clint. Das Messer hielt er in der rechten Hosentasche umgriffen, mit der anderen Hand winkte er Mary, dass sie kommen sollte.
    Sie begann loszuhumpeln.
    Mit der linken Hand hielt sie sich ihre zerrissene Bluse zu. Das Messer trug sie gut sichtbar mit der Klinge nach hinten an ihrer rechten Hüfte.

    »Besser, Sie verstecken das Messer«, erinnerte sie Clint.
    Ohne zu diskutieren hob sie die Hand. Das Messer verschwand mitsamt der Hand in ihrer Bluse.
    »Jetzt müssen Sie sich beeilen«, sagte Clint. »Kommen Sie, das kann doch nicht alles sein. Das muss schneller gehen. Schneller.«
    Mary beschleunigte ihre Schritte.
    »Em, jetzt gehst du.«
    Em eilte an ihm vorbei.
    Mit angewinkeltem rechtem Arm schob sie ihr T-Shirt so weit hoch, dass oberhalb ihrer Shorts ein Streifen nackter Haut zu sehen war.
    Bei diesem Anblick verspürte Clint ein plötzliches Verlangen. Erregung war nur ein Teil davon. Es war eine seltsame Mischung aus Verlangen, Neid, Verlustangst, riesengroßer Zärtlichkeit und Mitgefühl.
    Ich darf nicht zulassen, dass ihr etwas zustößt. Niemals. Es gibt nichts Besseres auf der Welt als Mädchen wie

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