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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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nicht Fotze. Du erkennst wohl kein Kompliment , wenn du es hörst?«
    »Spar dir das. Und warum lässt du nicht …«
    Drei schnell aufeinanderfolgende Knalle brachten Pete zum Verstummen.
    Earl zuckte zusammen. »Scheiße, das waren Schüsse.«
    Aus großer Entfernung waren sie nicht gekommen.
    Barbara fuhr herum und griff sich hinten unter die Bluse. Als sie die.45er aus ihren Shorts zog, nahm Pete sein Gewehr zur Hand.
    Statt weitere Schüsse hörten sie nun Motorengeräusche.
    Das laute, knatternde Donnern schien von irgendwo aus der letzten Straße zu kommen, die sie überquert hatten.
    Als ein weißer Wagen um die Ecke in das Gässchen geschlittert kam, war Barbara klar, dass das Motorendonnern nicht von ihm stammen konnte. Es war ein langer, flacher, breiter Pkw. Ein Lincoln? Die Riefen quietschten, dann schoss er mit gedämpftem Knurren vorwärts.
    Hinter der Windschutzscheibe war eine Frau zu sehen, die das Lenkrad mit beiden Händen umfasst hielt. Sie blickte über ihre rechte Schulter nach hinten.

    Jemand zerrte so fest an Barbaras Arm, dass sie das Gleichgewicht verlor und fast gestürzt wäre.
    Aber sie behielt die Einmündung des Gässchens im Blick.
    Dann kam der Donner.
    Motorräder.
    Dicke Harleys mit fetten Schlappen - zwei nebeneinander, dahinter drei weitere und dann noch zwei -, sieben Chopper kamen in einer Staubwolke um die Kurve, die Fahrer tief über ihre Maschinen gebeugt. Manche hatten ihre Waffen auf den flüchtenden Lincoln gerichtet.
    Outlaw-Biker.
    Barbara stolperte, die Hand zerrte an ihr, bis ihr ein großer Metallmüllcontainer die Sicht versperrte. Mit einem Blick zur Seite erkannte sie, dass es Earl war, der ihren Arm hielt. Pete kauerte mit dem Rücken zu einem Garagentor nieder. Entschlossenen Blicks richtete er die Mündung seines Gewehrs auf das Gässchen.
    Sie hörte zwei weitere Schüsse.
    Sie riss sich los und stürzte vor bis zum Rand des Müllcontainers, wo sie um die Ecke spähte und sah, wie der Lincoln durch das Gässchen raste.
    Sie wird uns nicht anfahren, dachte Barbara, falls sie nicht in den nächsten ein, zwei Sekunden das Lenkrad herumreißt …
    Die beiden Motorräder an der Spitze der Rotte waren dem Lincoln hart auf den Fersen.
    »Hierher!«, zischte Earl und zog sie an den Haaren zu sich. Diesmal stürzte sie. Als der Lincoln vorbeirauschte, fiel sie gegen Earl. Er fing sie unter den Achseln und stützte sie.

    Sie richtete sich wieder auf und sah, wie die Motorradgang vorbeidonnerte.
    Der Anführer schloss zu dem Lincoln auf und gab zwei schnelle Schüsse ab.
    Er zielte nicht auf die Fahrerin, obwohl sie ein leichtes Ziel abgab. Er schoss auf den Vorderreifen.
    Zwar verfehlten die Kugeln ihr Ziel und prallten Zentimeter vor dem Reifen vom Straßenbelag als Querschläger ab, aber die Fahrerin verlor die Kontrolle über den großen Wagen. Mit quietschenden Bremsen brach der Wagen nach links aus, rutschte seitlich weg, krachte erst in eine alte Alu-Mülltonne und dann in den Eckpfeiler einer Garage. Der Stuckpfeiler stürzte ein. Die Vorderfront des Wagens wurde eingedrückt. Die Fahrerin prallte erst nach vorn und dann zurück. Barbara konnte nicht sagen, ob sie auf das Lenkrad geprallt und dann zurückgeschleudert worden war oder ihr Sicherheitsgurt sie gehalten hatte. Sie schien keine größeren Verletzungen davongetragen zu haben. Sie drehte den Kopf, blickte mit schreckgeweiteten Augen zurück über ihre Schulter und machte sich dann am Armaturenbrett zu schaffen.
    Ihr Wagen muss abgesoffen sein, dachte Barbara. »Komm schon«, murmelte sie, »spring wieder an. Los!«
    Aber der Wagen bewegte sich nicht, als die Biker ihn umzingelten und von ihren Maschinen abstiegen. Als sie ihre Motoren abstellten, hörte das Donnerdröhnen abrupt auf. Barbara konnte das Quengeln der Lincoln-Zündung hören.
    Der Wagen war tatsächlich abgesoffen. Die Frau versuchte wieder zu starten.
    Aber einer der Biker, derjenige, der auf ihren Reifen geschossen hatte, marschierte bereits auf ihre Tür zu.
Er war hager und bewegte sich wie ein Cowboy. Er trug einen glänzenden schwarzen Nazi-Stahlhelm. Der Rücken seiner Jeanskutte war mit einem Totenkopf-Emblem mit gekreuzten Knochen benäht. Er trug tief sitzende Jeans und hielt einen Revolver in seiner rechten Hand.
    Barbara spürte einen leichten Schlag an ihrem Oberarm. Sie drehte sich um.
    »Komm jetzt«, flüsterte Earl, »wir hauen ab.«
    Pete nickte ihr zu. Er hatte sich wieder aufgerichtet und stand mit dem Rücken zum

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