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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ruiniert?
    Wird es schon nicht. Und wer soll es überhaupt bemerken? Vielleicht klappt das mit Sheila ja gar nicht.
    Scheiße, das wäre gut möglich.
    Irgendwas wird dazwischenkommen. Für Stanley liefen die Dinge nie rund, und warum sollte das jetzt anders sein, wo er Sheila für sich haben wollte.
    Wie auch immer: Der Spatz in der Hand …
    Selbst wenn Judy nicht mit Sheila zu vergleichen war, hatte er sie in der Hand, in seiner Macht.
    Noch nie hatte er eine Frau auf diese Weise gehabt.
    Immer hatten sie die Macht, und er hatte immer um alles betteln müssen.
    Und er war nie einer Frau auch nur ansatzweise nähergekommen, die nicht fett oder hässlich war.
    Sicher war Judy keine Sheila. Aber verglichen mit den wenigen Frauen, die Stanley in seinen zweiunddreißig Lebensjahren gestattet hatten, sie zu berühren, war Judy Wellman unglaublich hübsch, geradezu umwerfend.
    Er konnte es nicht dabei belassen, sie nur zu fesseln und dann wegzugehen.
    Deshalb hatte er sie in ihr Schlafzimmer getragen, war mit ihr auf das King-Size-Bed gestiegen, hatte ihre Beine zur Zimmerdecke hochgerissen und solange an ihren Jeans geschüttelt, bis sie kopfüber auf die Matratze gefallen und die Hose in seinen Händen zurückgeblieben war. Mit herabgerutschtem Slip hatte sie herumgezappelt. Bevor sie sich auf Händen und Knien abstützen konnte, hatte Stanley zugeschlagen.

    Es schien alles schon so lange her.
    Ich muss zurück zu Sheila, sagte er sich.
    Sheila geht nicht weg.
    Vielleicht aber doch. Jemand anderes könnte vorbeikommen. Ich war schon viel zu lange hier.
    Aber er hatte keine Lust, das hier aufzugeben.
    Am Anfang hatte sich Judy gewehrt, danach hatte sie viel geweint. Schließlich hatte sie aufgehört zu weinen. Sie hatte Stanley tun lassen, was er wollte, und sie hatte seine Befehle befolgt.
    Das hatte er eine Weile genossen.
    Aber nach einer Weile fühlte sich Stanley irgendwie betrogen. Judy ließ ihn tun, was immer er wollte. Sie tat alles, was er verlangte, aber ohne Gefühle . Als ob ihr Geist und ihre Seele sich verabschiedet hätten.
    Mach’s gut, Stan. Viel Vergnügen mit dem Körper. Wir kommen wieder, wenn du fertig bist.
    Thelma hatte es genauso gemacht. Sich aufs Bett fallen lassen und an die Decke gestarrt. Als ob er gar nicht da sei. Das ging ungefähr ein Jahr so, dann hatte er es aufgegeben.
    Ihm wurde fast schlecht, als er daran dachte, wie es mit Thelma gewesen war.
    Und jetzt zog Judy die gleiche Nummer ab.
    Leugnet meine Existenz.
    »Verdammte Schlampe!«
    Er wuchtete seinen Unterleib so fest gegen ihren, dass ihr gesamter Körper durchgeschüttelt wurde. Ihre Brüste wabbelten. Die Zähne knallten aufeinander. Aber sie blieb schlaff und hielt ihren leeren Blick zur Decke gerichtet.
    »Ich bin hier«, sagte Stanley. »Hey!«
    Keine Antwort.

    »Hey! Judy! Verdammt nochmal!«
    Nichts.
    Stanley rutschte an ihrem Körper abwärts. Sie war feucht und klebrig. Er rutschte weiter zurück, bis seine Knie am Bettrand angelangt waren. Dann schob er seine Arme unter Judys weit gespreizte Beine und griff sich ihre Oberschenkel.
    Er presste seinen Mund gegen sie.
    Er leckte und erforschte.
    Seine Zunge rief keine Reaktion hervor.
    Aber seine Zähne.
    Judy kreischte und bäumte sich auf.
    Ja!
    Stanley hob den Kopf und sah zwischen ihren Beinen auf. Sie glänzte, ihr Bauch hob sich mit jedem Keuchen, die Brüste zitterten. Ihre Hände hatten sich in das Kissen unter ihrem Kopf verkrallt, ihr Gesicht war tiefrot angelaufen, die Zähne vor Schmerz gebleckt, Tränen liefen aus ihren zugekniffenen Augen.
    »Hat dir das gefallen?«, fragte Stanley.
    »Nein!«, schrie sie auf.
    »Willst du mehr?«
    »Nein! Bitte!«
    »Wer bin ich?«
    »Bitte! Nicht …«
    »Wer bin ich?«
    »Stan! Stanley!«
    »Welcher Stanley?«
    »Banks! Stanley Banks.«
    »Sehr gut.« Er küsste sie. Kein Biss, ein Kuss, aber dennoch zuckte sie, als sei sie verbrüht worden. »Wo bin ich, Judy?«

    »Was?«
    »Wo?«
    »Ich weiß nicht … Was soll ich …«
    »Bin ich etwa im Weltall?«
    »Nein.«
    »Wo bin ich also?«
    »In … in Los Angeles?«
    »Jaaa. Aber wo ?«
    »In der Marlene Street?«
    »Genauer.«
    »Was?«
    »Wo?«
    »In meinem Haus!«, brach es aus ihr heraus. »In meinem Schlafzimmer! In meinem Bett!«
    »Wo?«
    »Hier! Genau hier!«
    »Richtig. Und du hast einen großen Fehler gemacht, weil du so getan hast, als ob ich nicht da wäre.«
    »Tut mir leid.«
    »Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum tut es dir leid?«
    »Weil …«
    »Weil du

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