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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gutes Mädchen.«
    »Ein klasse Mädchen«, brummelte Mary.
    »Wir wissen nicht, wo ihre Mutter ist. Wir wissen nicht einmal, ob sie überhaupt wieder zurückkommt. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was mit Em passiert wäre, wenn sie im Haus gewesen wäre, als Lou und ihr Kumpel eingebrochen sind. Die beiden könnten zurückkommen. Und wir beide haben absolut keine Ahnung, wie schlimm es da draußen aussieht oder noch werden kann. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Cops den Leuten nicht viel helfen können, jedenfalls nicht, bis die Telefone wieder funktionieren und die Straßen frei sind. Das könnte alles in einem Riesenchaos enden. Ein Mädchen in Ems Alter sollte dem Ganzen nicht allein ausgesetzt sein.«
    »Ich frage mich, ob Sie das auch sagen würden, wenn sie fett und hässlich wäre«, sagte Mary. Dann hörten sie die Toilettenspülung. Mary verließ das Esszimmer. In der Nähe der Tür lief ihr Em über den Weg.
    Em sah Clint an, ein Auge zugekniffen. »Meinen Sie nicht, dass wir vielleicht noch irgendwas mitnehmen sollten? Wasser zum Beispiel? Was zu essen oder zumindest einen Snack? Wahrscheinlich werden wir einen Teil des Weges laufen müssen. Haben Sie daran schon mal
gedacht? Es würde mich nicht überraschen, wenn der Laurel Canyon geschlossen wäre. Oder derart vom Verkehr verstopft, dass wir den ganzen Tag keinen Meter vorankommen.«
    »Das ist gut möglich«, sagte Clint.
    »Vielleicht kommen wir auch gut mit dem Wagen durch, aber wir sollten auf den gegenteiligen Fall vorbereitet sein.«
    »Du hast Recht. Nehmen wir etwas zu essen und Wasser mit.«
    »Und vielleicht sollten wir uns bewaffnen.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt …«
    »Oh, Schusswaffen haben wir keine. Aber wir könnten ein paar Messer mitnehmen.«
    »Deine Mutter erlaubt Messer im Haus?«
    Em lächelte. »Sie hat noch nicht herausgefunden, wie man ohne auskommt. Jedenfalls bis jetzt.« Als sie in die Küche gingen, sagte Em: »Wenn wir kein Fleisch essen würden, könnten wir wohl ohne scharfe Messer auskommen. Aber das werde ich ihr bestimmt nicht sagen - dann würde sie auch noch Vegetarier aus uns machen. Das Leben ist schon bizarr genug. Ich weiß gar nicht, was ich anstellen würde, wenn ich kein Fleisch essen könnte.«
    Die Fleischmesser lagen auf dem Boden, und drei steckten immer noch in dem Eichenblock, der als Halter diente. Die anderen fünf Messer lagen in der Nähe verstreut. Em hob den Eichenblock auf, und Clint sammelte die Messer ein, die herausgefallen waren.
    Nachdem sie den Block auf der Arbeitsplatte abgestellt hatte, zog sie die Messer heraus und legte sie neben diejenigen, die Clint ausgebreitet hatte. »Welche sollen wir nehmen?«

    »Sollten wir überhaupt eins davon brauchen, haben wir eine Menge Ärger am Hals.«
    Mary kam in die Küche. »Was ist denn jetzt los?«
    »Wir wählen die Waffen«, antwortete Em.
    Mary trat an die Arbeitsplatte. »Na hervorragend. Ohne mich.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Em. »Dann nehme ich zwei.«
    »Such dir eins aus«, sagte Clint.
    »Sie zuerst.«
    »Ladies first.«
    »Aber Sie haben das Kommando. Sie sollten …«
    »Jesus Christus«, blaffte Mary. »Hört auf, herumzualbern.«
    Clint griff sich schnell ein Schälmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge.
    » Das nehmen Sie?«, fragte Em.
    »Passt schon. Je kürzer die Klinge, desto geringer das Risiko, dass ich mich selbst damit verletze. Jetzt such du dir eins aus, ich bin gleich wieder da.« Er eilte ins Bad und pinkelte. Dort fand er den Pappkern einer Toilettenpapierrolle im Mülleimer. Er nahm die Pappe, drückte sie flach und schob das Messer hinein. Im Waschbecken fand er eine Rolle Klebeband, die anscheinend aus dem Medizinschrank gefallen war. Er klebte das eine Ende der Papphülle zu, dann sicherte er den Messergriff mit einem Klebestreifen an der improvisierten Hülle.
    Mit dem Klebeband kehrte er in die Küche zurück. Em stand am Kühlschrank und stopfte Lebensmittel in eine Papiertüte. Mary befüllte am Spülbecken Zweiliter-Pepsi-Plastikflaschen mit Wasser aus dem Hahn.

    Zwei Messer lagen nebeneinander auf der Arbeitsplatte. Die restlichen Messer steckten wieder in ihrem Halter.
    »Sind das die, die du mitnehmen willst?«, fragte Clint.
    Em lächelte über ihre Schulter hinweg. »Ich habe mir die größten ausgesucht.«
    »Das sehe ich. Ich werde die Schnittflächen mit dem Band abkleben, damit du dich nicht verletzt. Wenn du etwas schneiden musst, ziehst du das Klebeband einfach

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