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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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auf dem Weg nach oben«, fügte Clint hinzu.
    »Ich komme nicht mit, ich bleibe hier.« Sie lief um den Wagen herum, öffnete die Fahrertür und stieg ein. Dann knallte sie die Tür zu.
    »Frauen«, murmelte Clint.
    Em starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »War nur ein Witz. Frauen sind toll.«
    »Schon besser.«
    »Lass uns gehen, Em. Du bist noch mit dabei, oder?«
    »Sie wollen sie zurücklassen?«
    »Sie hat es sich so ausgesucht.«
    Er folgte Em zur Fahrertür. Das Mädchen beugte die Knie und sah Mary durch das Fenster an. »Sind Sie sicher, dass Sie hierbleiben wollen?«
    »Haut ab!«
    »Ist doch gar nicht weit. Kaum sechzehn Kilometer.«
    »Es geht doch gar nicht um den Fußmarsch.«
    »Worum geht es denn ?«

    »Kann dir doch egal sein. Geh doch einfach. Du hast ja Clint, der sich um dich kümmert. Amüsiert euch schön.«
    »Wenn Sie wirklich bleiben wollen, gebe ich Ihnen meinen Hausschlüssel.«
    »Spar dir die Mühe.«
    »Sie könnten wenigstens rein …«
    »Verpiss dich!«
    Em stolperte rückwärts, als hätte sie der Schlag getroffen. Sie drehte sich um und sah Clint verwundert an. »Gehen wir.«
    Als sie das Ende des Blocks erreicht hatten, saß Mary immer noch in ihrem Wagen.
    »Was, glauben Sie, ist ihr Problem?«, fragte Em.
    »Da gibt es so einiges.«
    »Über ihre Reifen hat sie sich auf jeden Fall ziemlich aufgeregt.«
    »Ich glaube, der Wagen bedeutet ihr eine Menge.«
    »So viel steht fest. Davon abgesehen hasst sie mich.«
    »Ach was, sie hasst dich nicht.«
    »Klar tut sie das. Aber das ist schon okay. Ich bin das gewohnt. Die Leute lieben oder hassen mich - hat wohl mit meinem einnehmenden Wesen zu tun.« Sie grinste. »Ich wollte jedenfalls nicht zwischen Ihnen beiden stehen oder so.«
    »Mach dir da mal keine Gedanken. Es ist besser, dass wir sie los sind.«
    »Ich hoffe nur, dass ihr niemand etwas antut, wenn sie …«
    »Halt! Wartet auf mich!«
    Sie drehten sich um und sahen, wie Mary winkend um die Ecke getrottet kam. Aus der offen an ihrer Seite
schlenkernden Handtasche schaute der Hals der Wasserflasche heraus.
    »Oh, Freude über Freude«, sagte Em. »Mal sehen, ob wir sie abhängen können.«
    Clint lachte. »Du kannst ganz schön böse sein.«
    Nachdem sie erkannt hatte, dass die beiden auf sie warteten, ging Mary zum Spaziergangtempo über.
    »Beeilen Sie sich«, rief Clint.
    »Sorry.« Ihre Schritte wurden schneller.
    Sie wirkte auf Clint irgendwie verändert. Weniger förmlich und bitter. Und ihr Sakko war ebenfalls verschwunden.
    »Meinung geändert?«, fragte Em, als Mary vor ihnen stehen blieb.
    Die Frau nickte, zuckte mit den Schultern und blickte beschämt von Em zu Clint. »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe«, sagte sie. »Ehrlich. Ich meine, wie dämlich kann man sein? Schätze, ich muss auf zeitweise Unzurechnungsfähigkeit plädieren.«
    »Es war ja auch ein anstrengender Vormittag«, sagte Clint.
    »Das sagen Sie mir .« Sie fächelte sich mit ihrer Blusenfront Luft zu. »Und heißer als sonst was. Unglaublich, wie heiß es ist.« Sie spitzte die Lippen, atmete aus und wedelte die Luft vor ihrem Gesicht herum.
    »Wir gehen es langsam an«, erklärte ihr Clint. »Dann schaffen wir das.«

13
    Stanley hatte all das nicht gewollt. Er hatte lediglich Judys Säge ausleihen und schnell zurück zu Sheila wollen.
    Aber Judy konnte ihn ja einfach nicht lassen.
    Oh, nein. Sie musste ihre Nase reinstecken. Sie musste nachbohren. Sie musste darauf bestehen, mit ihm zu kommen.
    Stanley hatte genug von aufdringlichen Frauen, die sich in seine Angelegenheiten einmischten, von Frauen, die ihn kontrollieren wollten und davon abhielten, schöne Dinge zu tun.
    Judy hätte seine Pläne mit Sheila ruiniert.
    Also musste sie außer Gefecht gesetzt werden.
    Mehr hatte Stanley nicht gewollt - sie aus dem Spiel nehmen. Deshalb hatte er ihr sein Knie in den Bauch gerammt. Er hatte vorgehabt, sie kampfunfähig zu machen, sie in ihr Haus zu schleppen, sie allerhöchstens noch zu fesseln und zu knebeln, und dann wäre er so schnell wie möglich zu Sheila zurückgekehrt.
    Aber als er spürte, wie sich sein Knie in ihre Magengegend grub und ihr sämtliche Luft entwich, hatte sie aufgehört, ein Hindernis auf seinem Weg zu sein. Plötzlich war sie so etwas wie ein unerwartetes Geschenk.
    Die Beute des Bebens.

    Wir werden es schnell hinter uns bringen, sagte er sich, als er sie am Bund ihrer abgeschnittenen Jeans ins Haus schleppte.
    Und was ist, wenn das die Sache mit Sheila

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